Kinder als Konsumentengruppe
Die Industrie hat die indirekte Kaufkraft unserer Jüngsten schon längst erkannt. Im Fernsehprogramm werden zur Vormittags und Mittagszeit viele Werbeclips geschalten, die speziell auf Kleinkinder und Kinder ausgelegt sind. Spätestens im Kindergartenalter bekommen Kinder immer mehr Wünsche nach diversen Produkten. Süßigkeiten, Mahlstifte, Spielzeug oder Fußballsammelkarten erfreuen sich bei den Kleinen schon seit Jahren großer Beliebtheit. Je älter die Kinder werden, desto teurer und vielfältiger werden die Wünsche:
- Kleider
- Spielekonsolen
- Smartphones
- und andere Elektrogeräte
Das sind nur einige der für Kinder interessanten Produkte. Die Werbeindustrie hat erkannt, dass Kinder häufig über eigenes Geld verfügen, oder alternativ starken Einfluss auf die Eltern nehmen. Was quengelnde Kinder bei Eltern im Supermarkt erreichen können, hat nahezu jeder schon einmal selbst erleben dürfen.
Führt man sich vor Augen, wie leicht sich selbst Erwachsene trotz besseren Wissens von der Werbung beeinflussen lassen, wird klar wie schnell dieser Prozess bei Kindern möglich ist. Kinder sind gutgläubig und leicht beeinflussbar, aus diesen Gründen müssen Eltern frühzeitig den Wert von Geld herausarbeiten.
Wie lernen Kinder den Umgang mit Geld
Die Meinungen vieler Lehrbücher vertreten verschiedene Ansichten über die richtige Erziehung, wirklich definitiv ist wohl, dass es keinen perfekten Weg gibt. Jede Familie und jedes Kind hat einen eigenen Charakter, auf den man eingehen muss. Generelle Tipps, die aber nahezu immer richtig sind listen wir hier für Sie auf:
- Stellen Sie Ihrem Kind schon in jungen Jahren einen klar definierten Geldrahmen zur Verfügung. Das Kind soll mit dem Geld machen können, was es möchte. Verdeutlichen Sie Ihrem Kind, dass es keinen Nachschlag gibt, wenn das Geld aufgebraucht ist. Wichtig hierbei ist, diesen Punkt dann auch umzusetzen. So lernt Ihr Kind sich das Geld aufzuteilen und dass es keine unendliche Quelle für neues Geld gibt. Beginnen Sie mit einem wöchentlichen Taschengeld und arbeiten sich zu einer „Monatszahlung“ vor. So wird das Kind zu einer sinnvollen Einteilung trainiert.
- Bei den ersten Zahlungsvorgängen in Geschäften, sollten Sie natürlich mit Ihrem Kind vor Ort sein. Auch wenn hinter Ihnen in der Schlange wartende Kunden Ihren Unmut äußern. Bezahlen muss gelernt sein und die dafür muss die Gesellschaft Verständnis und Zeit haben.
- Die aktuelle Taschengeldmenge, die nach Altersgruppen vom deutschen Jugendamt empfohlen wird:
- unter 6 Jahre: 50 Cent bis 1 Euro pro Woche
- 6 bis 7 Jahre: 2 Euro pro Woche
- 8 bis 9 Jahre: 3 Euro pro Woche
- 10 Jahre: 14 Euro pro Monat
- 11 Jahre: 16 Euro pro Monat
- 12 Jahre: 20 Euro pro Monat
- 13 Jahre: 22 Euro pro Monat
- 14 Jahre: 25 Euro pro Monat
- 15 Jahre: 30 Euro pro Monat
- 16 Jahre: 35 Euro pro Monat
- 17 Jahre: 45 Euro pro Monat
- 18 Jahre: 70 Euro pro Monat
- Machen Sie Ihrem Kind den Wert von Geld bewusst. Erklären Sie Ihrem Kind, was Sie selbst für das Geld arbeiten müssen. Nehmen Sie hierfür Kinder falls möglich auch gerne einen Tag mit zu Ihrer Arbeitsstelle. Hierdurch sieht das Kind, das Sie für Geld eine Gegenleistung erbringen müssen und dieses nicht von alleine bekommen.
- Ermöglichen Sie Ihrem Kind, durch Hausarbeiten oder ähnliche kleine Tätigkeiten zuhause, das Taschengeld in kleinem Rahmen zu verbessern.Die Übung mit Taschengeld „garantiert zwar nicht, dass sie als Jugendliche nicht auch mal Fehler machen, aber die Anfälligkeit dafür sinkt durch den rechtzeitigen Umgang mit frei verfügbarem Geld enorm“, sagt Jörg Lampmann, Leiter einer Erziehungsberatungsstelle in Hamburg zur Welt.de.
Das richtige Portemonnaie für Kinder
Kinder spielen, Kinder machen sich dreckig und Kinder verlieren gerne Ihre Wertgegenstände. Ein normales Portemonnaie bietet sich für Kinder in jungen Jahren also nicht wirklich an. Seit Jahren gerne verwendet und häufig bewährt, hat sich der Brustbeutel. Auch wenn der Brustbeutel Gegenstand vieler Witze über kleinkarierte Deutsche ist, gibt es kaum ein idealeres Modell für Kinder. Speziell für Kinder gibt es Portemonnaies mit netten Motiven, diverser Größen und Fächer. Sie finden mehr Informationen auf dieser Webseite.
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Neben allen festgelegten Regeln, müssen natürlich auch die Eltern taugliche Vorbilder sein. Kinder orientieren sich immer stark an den eigenen Eltern. Stellen Kinder fest, dass die Eltern für Produkte oder einen Urlaub auch mal sparen müssen und diesen nicht einfach immer kaufen können, entfaltet sich ein Bewusstsein den Wert von Geld. Frühes Üben und der eigene vorbildliche Umgang mit Geld, ist zwar keine Garantie, aber ein guter Ansatz um Kinder zu einem gesunden Bewusstsein für Geld zu verhelfen.