Wenn du eine Schwellung an deiner Vulva oder eine geschwollene Schamlippe entdeckst, kann es sein, dass eine deiner Bartholin’schen Drüsen entzündet ist. Daher zeigen wir dir, was das genau bedeutet und was es mit der Bartholin-Zyste auf sich hat.
Die Bartholin’schen Drüsen
Die Ausgänge der beiden Drüsen liegen auf der Innenseite der kleinen Schamlippen, die etwa erbsengroßen Drüsen selbst befinden sich neben dem Scheideneingang.
Die Aufgabe der Drüsen besteht darin, bei Erregung eine helle Flüssigkeit abzusondern und so die Scheide anzufeuchten.
Von der Drüse zur Zyste
Es kann vorkommen, dass Bakterien in die Drüse gelangen und sich dadurch der Ausgang verschließt. Zumeist sind die körpereigenen Bakterien, etwa E. Coli aus dem Darm, aber auch manche Krankheitserreger, etwa Chlamydien, dafür verantwortlich. So ein Verschluss tritt oft einseitig auf und führt zur Entzündung der Drüse, der sogenannten Bartholinitis.
Betroffene merken im Anfangsstadium selten etwas von der Entzündung. Sollte diese doch auffallen, kann man sie mit entzündungshemmenden und wenn nötig schmerzlindernden Medikamenten behandeln.
Im Einzelfall helfen auch Umschläge oder Sitzbäder mit entsprechenden Zusätzen. Hier kann dich deine gynäkologische Praxis beraten, was dir genau helfen kann und dir entsprechende Medikamente verschreiben.
Bartholin-Zyste oder Bartholinitis?
Die Bartholin-Zyste jetzt ist spürbar und so groß, dass sie den Betroffenen im Normalfall auffällt. Sie kann Schmerzen auslösen und muss gynäkologisch behandelt werden. Wird die Zyste nicht behandelt, kann sich ein Abszess bilden.
Die Zyste an sich stellt noch kein akutes Problem dar, aber sie kann eine Bartholinitis auslösen. Dies ist der Fall, wenn sich die vom Sekret geschwollene Drüse entzündet: Bakterien infizierten die Drüse, vermehren sich und es kommt zur Eiterbildung.
Diagnose und Behandlung der Zyste/Bartholinitis
Wenn du an im Bereich deiner Vulva eine Schwellung ertastet, solltest du umgehend deine gynäkologische Praxis aufsuchen und das abklären. Eine Schwellung an den Labien kann durch einige Faktoren ausgelöst werden, etwa eine Infektion mit einem Hefepilz, eine bakterielle Vaginose oder eben die Bartholin-Zyste.
Du wirst daher genauestens untersucht, es wird ein Abstrich von dem Scheidensekret gemacht und du wirst zu deinen Symptomen befragt. So kann man den Auslöser eingrenzen.
Wenn bei dir eine Bartholin-Zyste vorliegt, kann es notwendig sein, dass diese operativ unter Vollnarkose entfernt wird. Dazu wird dann der Ausgang der Drüse geöffnet, der Drüsengang zur Drüse wird aufgeschnitten und so vernäht, dass die Drüse offenbleibt und der Inhalt abfließen kann. So wird zudem verhindert, dass sich zukünftig wieder eine Zyste bildet.
Du erfährst anschließend, wie die weitere Behandlung aussehen wird. Eventuell kannst du die offene Drüse mit Sitzbädern sauber halten oder dir wird ein Antibiotikum verschrieben. Das hängt von deinem individuellen Fall ab.