Listen, Listen, Listen
Ich war schon immer ein totaler Listenmensch. Ich kann mir absolut nichts merken und muss mir alles notieren. Sonst ist es gleich wieder vergessen. Das war früher schon so und ist heute mit Kind kein Stück besser geworden. Als ich nach meiner Elternzeit wieder zurück in die Arbeitswelt wechselte, musste ich zusehe, wie ich alles organisiert bekomme. Das war anfangs ein totales Chaos! Als Freiberuflerin muss ich eh ständig meine To do’s im Auge behalten und privat ist ja auch immer etwas an – Spielgruppen, Arzttermine, Geburtstage, Treffen mit Freunden zum Spielen…
Klar, viele denken jetzt, dass der Kalender im Handy völlig ausreicht. Bei mir stimmt das nicht. Ich bin jemand, der sich die Sachen aufschreiben muss. So richtig Oldschool auf Papier. Deshalb nutze ich seit vielen Jahren ein Bullet Journal, um mich besser zu organisieren.
Was ist ein Bullet Journal?
Ein Bullet Journal (kurz Bujo) genannt, ist in erster Linie ein leeres Notizbuch. Die Marke und Größe sind egal. Ob es ein No-name Buch ist oder von einem der namenhaften Herstellern – das spielt ebenfalls keine Rolle. Es soll vor allem als Kalender dienen, bietet aber natürlich auch Platz für Listen, das Tracken von Gewohnheiten und viele andere Dinge, die notiert werden wollen.
Die meisten Bujo Nutzer teilen ihre Doppelseiten pro Monat auf. Erst kommt ein Deckblatt, danach eine Monatsübersicht. Anschließend kommen oft Übersichten mit den monatlichen „Habits“ also Gewohnheiten. Als Frau lässt sich hier z. B. wunderbar tracken, wann man seine Periode hatte. Aber möglich ist grundsätzlich alles – von gelesenen Büchern bis Filme und Serien, die man gesehen hat oder sehen will.
Meist kommt dann auf zwei Doppelseiten eine Wochenübersicht, auf der Termine und To do’s für die Woche bzw. der einzelnen Tage vermerkt werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt: Sticker, Washi Tape oder Stempel verleihen dem ganzen eine persönliche Note. Ich selbst war so auch viele Jahre unterwegs und auch echt glücklich mit dem System. Aber seitdem ich Mutter bin UND wieder arbeite, war mir das ganze Gezeichne einfach zu viel. Ich habe keine Zeit mehr dafür auch wenn es mir immer unheimlich viel Spaß gemacht hat.
Für Working Moms einfacher: Hobonichi
Ich bin auf ein japanisches Kalendersystem (Hobonichi) umgestiegen. Diese Kalender gibt es in den Größen A6 und A5 und haben vorne auch Monatsübersichten und danach pro Tag eine Seite. So ist viel Platz für Notizen und auch die ein oder andere Deko. Da alles vordatiert ist, spare ich mir eine Menge Zeit und kann das Bullet Journal-System dennoch weiter nutzen. Nun habe ich pro Tag eine ganze Seite zur Verfügung, um meine Termine, To do’s und Notizen einzutragen, damit mir auch wirklich nichts mehr durchrutscht.

© Nadja Brand
Das Bullet Journaling mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber wer sich Dinge gerne händisch aufschreibt, ist mit einem solchen System recht gut bedient. Durch eine handliche Größe lässt sich das Buch auch gut in der Handtasche mitnehmen, um auch unterwegs mal reinsehen zu können. Ich persönlich habe mit dem Bullet Journal meinen (Planer-)Frieden gefunden und möchte es nicht mehr missen.