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„Der Junge, der überlebte“: Mutter teilt ihr persönliches, kleines Wunder

Junge mit blauen Augen
Er hatte so gut wie keine Überlebenschancen.
©Unsplash/Sharon McCutcheon

„Der Junge, der überlebte“: Viele Harry Potter Fans werden dieses Zitat kennen. Doch für Nadine Shelley aus den USA haben diese vier Worte noch eine ganz andere, persönliche Bedeutung.

Ärzte gaben dem Baby kaum eine Überlebenschance

Bis zur 17. Schwangerschaftswoche verlief die Schwangerschaft von Nadine Shelley völlig normal. Doch dann kam der Schock: Bei einer Routine-Ultraschalluntersuchung stellte der Arzt fest, dass sie zu wenig Fruchtwasser hatte. Da ihr Baby zu diesem Zeitpunkt noch nicht lebensfähig war, konnten die Ärzte nichts tun. Ihr wurde gesagt, sie solle versuchen bis zur 23. Schwangerschaftswoche durchzuhalten. Bei der nächsten Untersuchung bestätigte sich: Sie habe einen frühzeitigen Blasensprung gehabt und würde seit Wochen Fruchtwasser verlieren.

Die Ärzte rieten Shelley zu einem Schwangerschaftsabbruch, weil das Kind vermutlich mit schweren geistigen und körperlichen Behinderungen zur Welt kommen würde. Er hätte kaum Überlebenschancen, die Ärzte sprachen von unter 15 Prozent. Wenn überhaupt, hätte er ein schmerzerfülltes kurzes Leben vor sich.

Doch als großer Harry Potter Fan ging Shelley das Zitat „Der Junge, der überlebte“ nicht aus dem Kopf.

„Ich fühlte, dass es nicht meine Entscheidung war“

Shelly ist Krankenschwester, war sich der Risiken bewusst und verstand auch, warum ihr ein Abbruch empfohlen wurde. Trotzdem entschloss sie sich dagegen, wie sie auf ihrer Facebook-Seite schreibt:

„Ich fühlte, dass es nicht meine Entscheidung war, ob Brayden [An.d.Red. der Name ihres Kindes] stark genug wäre, um zu überleben. Brayden würde das selbst entscheiden. Alles, was ich tun konnte, war, ihm die beste Voraussetzung dafür zu geben, und ihn so lange wie möglich in mir zu tragen.“

The Boy Who Lived.I want to start off by saying, I respect that everyone has their opinion, I have very close friends…

Gepostet von Nadine Shelley am Freitag, 28. Oktober 2016

In der 28. Schwangerschaftswoche wurde der Kleine als Frühchen geboren. Doch bereits seine ersten Minuten waren kritisch. Einer seiner Lungenflügel platzte, was sein Herz kurzfristig zum Stillstand brachte. Was folgte waren mehrere Wochen auf der Säuglingsintensivstation. Obwohl sein Leben von zahlreichen Schläuchen und Maschinen abhing – Brayden überlebte.

Zwei Wochen später konnten Nadine und ihr Ehemann ihr Baby das erste Mal halten. Er sei damals so winzig gewesen, dass er gerade mal in ihre Handfläche passte, erinnert sich Shelley. Obwohl die Ärzte ihm kaum Überlebenschancen gaben, durfte Brayden nach 76 Tagen das Krankenhaus verlassen und mit seinen Eltern nach Hause.

Dieses Jahr feiert Brayden seinen dritten Geburtstag

Das war im Mai 2016. Zu kämpfen sei die richtige Entscheidung gewesen, so Shelley. Dieses Jahr feiert Brayden seinen dritten Geburtstag.

Aber Shelley sagt ganz klar, die ersten Monate seien sehr anstrengend gewesen, ihr Kind wäre lange Zeit unterentwickelt gewesen. Und wahrscheinlich werde er über Jahre hinweg Physiotherapie brauchen. Aber Brayden sei ein Kämpfer.

Ein besseres Happy-End hätte sich auch J.K. Rowling nicht ausdenken können. Was für eine zauberhafte Geschichte.

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