Frauen fühlen sich bei der Familienplanung unter Druck gesetzt

Frau sitzt auf einem Auto
Nur du bestimmst die Antwort auf alle Fragen zu deinem Leben
© Unsplash/ Sarah Cervantes

Vom Mädchen zur Frau und dann zur Mutter – aber bitte nicht zu spät! Eine Studie von Always und des Meinungsforschungsinstituts YouGov zeigt auf, wie sehr sich Frauen bei der Familienplanung unter Druck gesetzt fühlen, von der Gesellschaft aber auch von der eigenen Familie. Die Kampagne #DuBistDieAntwort will auf diese Gesellschaftlichen Missstände aufmerksam machen.

„Willst du gar keine Kinder?“

Im Durchschnitt bekommt eine Frau ihr erstes Kind mit 30 Jahren. Für die Medizin ist eine Schwangerschaft ab 35 Jahren bereits obligatorisch ein „Risiko”. Die biologische Uhr tickt also!? Zumindest empfindet das mehr als die Hälfte der Frauen so. In der Studie von Always und YouGov gaben 52 Prozent der Befragten an, dass sie glauben, dass es von ihnen erwartet wird, ab einem bestimmten Alter Kinder zu bekommen. Vor allem jüngere Frauen nehmen den gesellschaftlichen Druck stark wahr. Dabei ist die Familienplanung eine individuelle Entscheidung, die jeder für sich treffen sollte.

Voraussetzung für eine Familie ist ohnehin der richtige Partner. Den zu finden, ist nicht unbedingt immer einfach: „Ich habe meine Eizellen einfrieren lassen, um mehr Freiheit in Bezug auf den Zeitpunkt zu haben, an dem ich Mutter werden will und auch in Bezug auf den dazugehörigen Partner”, erklärt die 35-jährige Monique in einem Gespräch mit Always.

Und was ist, wenn der Kinderwunsch ungewollt unerfüllt bleibt? Schnell sind Fragen wie „Willst du gar keine Kinder?“ gestellt, doch dass diese auch verletzen können, bedenkt so gut wie niemand.

Kind und Karriere? Rabenmutter!

Aber selbst mit Kind kommt man um unangenehme Fragen zu seiner Familienplanung nicht drumherum. Vor allem als berufstätige Mutter muss man sich Vorwürfe anhören. Mama Nele wurde zum Beispiel schon häufig mit der Frage konfrontiert, warum sie sich Kinder angeschafft hätte, wenn sie ohnehin die meiste Zeit arbeiten gehe. Nicht nur, dass Kinder keine Sache sind, die man sich anschafft – es ist außerdem respektlos. „Ich habe auch schon oft gesagt bekommen, dass ich eine Rabenmutter und egoistisch sei, wenn ich mein Kind von jemand anderem betreuen lasse und dass, obwohl die Betreuung in den meisten Fällen durch die Großeltern oder andere Verwandte stattfindet”, sagt Nele.

Das Paradoxe an der ganzen Sache: Von Frauen wird erwartet arbeiten zu gehen und am besten erfolgreich zu sein, gleichzeitig sind sie aber schlechte Mütter, wenn sie ihre Kinder in die Kita geben oder von den Großeltern betreuen lassen. 41 Prozent der befragten Frauen gab sogar an, dass sie denken, dass es von ihnen erwartet wird, die Karriere für die Familie aufzugeben. Nur sieben Prozent stellen diese Erwartungen an sich selbst. Als trauriges Fazit lässt sich also ziehen, dass viele Frauen die Entscheidung, wann sie eine Familie gründen wollen und wie sie ihr Familienleben gestalten wollen nicht wirklich frei treffen können. Das muss sich dringend ändern!

Schreib deine eigenen Regeln: #DuBistDieAntwort

Es gibt keine Regeln, in welchem Alter was geschehen muss. Diese vermeintlichen Regeln sind überholte Ansichten der Gesellschaft. Solche Erwartungen müssen dort aufhören, wo du möchtest, dass sie aufhören. Du entscheidest wie du dein Leben leben willst: ob mit null oder 20 Kindern, mit oder ohne Lebenspartner/in, als Haus- oder Karrierefrau.

Mit der Kampagne #DuBistDieAntwort möchte Always aufzeigen, welcher gesellschaftliche Druck nach wie vor auf Frauen lastet. Gleichzeitig soll sie Frauen ermutigen, ihre eigenen Regeln zu schreiben und sich von solchen gesellschaftlichen Erwartungshaltungen nicht länger beeinflussen zu lassen – weder als Mädchen, noch als Frau oder Mutter.

Denn unangemessene Fragen müssen sich Frauen eigentlich ihr Leben lang anhören: Das fängt bei der Frage “Hast du deine Periode schon” an und hört bei “Fühlst du dich noch weiblich in deinem Alter?” auf.

Der Kampagnenfilm von Regisseurin Lucy Luscombe untermalt diese Botschaft noch einmal: „Egal wie viele Fragen dir gestellt werden, du bist die Antwort!“

#DuBistDieAntwort