Umstellung aus Gesundheitsgründen
Wie soll ich sagen, ich liebe Fleisch. Das brauche ich mir nicht schönreden. Doch ich habe auch einen sehr empfindlichen Magen. Sobald eine Mahlzeit zu fettig oder zu schwer war, muss ich das relativ schnell büßen. Keine gute Kombination.
Vor ca. einem Jahr war es dann soweit. Nach einem Grillabend mit Bratwürstchen, Schweinebauch und Nackensteaks umarmte ich mal wieder die halbe Nacht die Schüssel… und es reichte mir.
Wir werden jetzt Veganer
Eine sehr gute Freundin von mir ernährte sich bereits seit 12 Jahren ausschließlich vegan. Ich war sehr skeptisch deshalb. Konnte das denn gut schmecken und auch satt machen? Am nächsten Tag rief ich sie an. Ich wollte Ratschläge über Produkte und vor allem Rezepte. Ich ging Einkaufen und besorgte das Nötigste.
Am selben Abend kochte ich Spaghetti mit veganer Carbonara-Sauce. Und ich war begeistert! Die Sauce schmeckte mir tatsächlich noch besser als die herkömmliche Variante mit Schinken und Ei. Wahnsinn. Auch mein Mann und meine Tochter griffen beherzt zu. Mein Mann war von der Idee auch recht schnell angetan und beschloss, bei meinem Experiment mitzumachen.
Meine Tochter, die Fleischliebhaberin
Vor allem meine Tochter kommt, was das Essverhalten angeht, sehr stark nach mir. „In der allergrößten Not schmeckt die Wurst auch ohne Brot“ ist ihr Motto. Das Kind könnte sich fast ausschließlich von Wurstwaren ernähren. Käse? Bäh! Gemüse? Bäh! Brot? Bäh!
So war ich nicht böse, dass ich ihr mit den veganen Gerichten auch häufiger mal Gemüse und pflanzliche Nährstoffe „unterjubeln“ konnte, ohne dass sie es gemerkt hat. Mittlerweile gibt es ja auch vegane „Wurst“, die aussieht wie Wurst und noch dazu nach Wurst schmeckt. Meine Tochter merkt keinen Unterschied. So what? Andere Eltern stellen sich die Frage: Darf ich Kindern erzählen, woher Fleisch kommt?
: Gesunde Veggi-Rezepte
Gemüse unterjubeln verboten?
Als ich dies im Bekanntenkreis erzählte, wurde ich von vielen für die Idee gefeiert. Aber es kamen auch negative Meinungen. „Wie kannst du nur dem Kind erzählen, dass das Wurst ist! Das ist falsch und du lügst sie an, sowas macht man nicht!“ Solche und ähnliche Kommentare durfte ich mir anhören.
„Vegan kann doch nicht gesund sein“
„Du kannst das Kind doch nicht vegan ernähren! Dem Kind fehlen Nährstoffe!“
Klar… Im Kindergarten meiner Tochter kocht eine Köchin jeden Tag frisch und ausgewogen. Und auch wir zu Hause haben dennoch immer eine Packung Wiener, Gelbwurst oder ähnliches zu Hause. Aber sicher, mein Kind muss bestimmt verhungern *Ironie off*
Unser Mittelweg
Mittlerweile habe ich einen Mittelweg für mich gefunden. Nur zu 100 % vegan, da war mein Wille nicht stark genug. Das Fleisch ist schwach und verlangt nach Fleisch sozusagen 😀 Bei uns zu Hause ist es jetzt so: An manchen Tagen essen wir vegan, an manchen vegetarisch (auf das Ei zum Frühstück wollte ich dauerhaft auch nicht verzichten) und an manchen Tagen gibt es auch Fleisch/Wurst bei uns.
Alles in Maßen, gesund und ausgewogen mit viel Gemüse (auch wenn nicht alle von uns davon begeistert sind) und ich denke so ist es auch gut.