Eine Extrawurst beim Essen? Aber gerne doch!

Vater isst mit seinen Kindern
Mehrgänge-Menü à la Kirschbaum.
Pexels/ Elly Fairytaile

Die besonderen Essenswünsche der Kinder berücksichtigen? Und die der besseren Hälfte auch noch? Für unsere Mama und Autorin Daniela Kirschbaum kein Problem. Selbst wenn das für so manches Kopfschütteln sorgt, bringt sie oft mehrere Gerichte gleichzeitig auf den Tisch. Ganz nach dem Motto: Hauptsache es schmeckt und alle sind zufrieden!

Die Küche? Mein Revier!

Bei uns daheim koche ich. Oder anders gesagt: Ich kann ganz passabel kochen, mein Mann ruft ganz passabel beim Lieferservice an. Oder er bereitet im Schweiße seines Angesichts Tiefkühlprodukte zu. Böse Zungen würden behaupten, er kann nicht kochen. Und weil diese bösen Zungen recht haben, mir aber eine halbwegs gesunde Ernährung ein Anliegen ist, sind die Rollen bei uns daheim entsprechend verteilt.

(Allerdings nur beim Kochen, sonst ist Herr Kirschbaum durchaus sehr emanzipiert).

Gesundes und schmackhaftes Familienessen? Da scheiden sich die Geister!

Mein Anspruch an unsere Mahlzeiten ist gar nicht sehr hoch: Gut muss es schmecken und einigermaßen gesund sein. Blöderweise fängt es da schon an, schwierig zu werden. Denn was gut schmeckt, da hat jeder von uns Vieren so seine ganz eigene Vorstellung. Und was man unter gesundem Essen verstehen darf, da scheiden sich die Geister dann endgültig. Soweit so gut, es ist ja nicht so, als wäre das nicht lösbar. Alles eine Frage der kulinarischen Improvisation, würde ich meinen.

Vom Hardcore-Vegetarier bis zum Fleischtiger

Kulinarisch betrachtet kommen wir auf keinen grünen Zweig. Ich bin seit fast drei Jahrzehnten Vegetarierin, das Lieblingsgemüse meines Mannes ist seit jeher Fleisch und für unsere Tochter ist eine Mahlzeit nur dann wirklich nach ihrem Geschmack, wenn sie mindestens drei Tonnen Zucker enthält (sie würde sich auch von Luft, Liebe und Gummibärchen ernähren, wenn man sie ließe…).

Richtig kompliziert macht es aber der liebe Herr Sohn. Der ist nämlich nicht nur seit mehreren Jahren Hardcore-Vegetarier aus ökologischen Gründen, er lehnt mittlerweile auch Palmöl ab. Darüber hinaus muss sein Essen möglichst regional, bio und fair sein.

Allen Menschen recht getan…

Man ahnt also schon: Einfach nur rasch eine Mahlzeit auf den Tisch gestellt und alle sind zufrieden, das ist bei uns ein Ding der Unmöglichkeit. Hier muss getrickst, variiert und ab und zu ein Extrasüppchen gekocht werden, damit wirklich jeder auf seine Kosten kommt.

Was die meisten dabei so gar nicht nachvollziehen können: Ich mache das eigentlich ganz gerne. Da sind Improvisation und Kreativität gefragt, das gefällt mir. Außerdem spielen auch noch total egoistische Gründe mit hinein: Ich liebe es, wenn wir alle gemeinsam essen und es jedem schmeckt. Wir können dann echt lange miteinander am Esstisch verweilen und uns in Gesprächen verlieren. Allein dafür lohnt sich der Mehraufwand in der Küche, finde ich.

Ganz auf mich alleine gestellt bin ich dabei übrigens nicht. Seit einiger Zeit schon schwingt Söhnchen ebenfalls gerne den Kochlöffel. So kann er mir nicht nur tatkräftig zur Hand gehen, er kontrolliert dabei auch noch gaaanz zufällig, ob „seine“ Zutaten eh palmölfrei, biologisch und fairtrade sind. (Ja, sind sie!)

Mehrgänge-Menü à la Kirschbaum

So kommt es momentan vor, dass klassische gemeinsame Mahlzeiten zum Beispiel aus einer palmölfreien Bio-Kürbiscreme-Suppe, einem würzigen Kürbis-Auflauf mit Hühnerfleisch sowie Dinkel-Pfannkuchen mit selbstgemachter Birnenmarmelade bestehen. Ein bisschen Multitasking vorausgesetzt, kann man das alles halbwegs gleichzeitig zubereiten.

Das freut mich, das freut die Kinder und Herrn Kirschbaum würde es vermutlich auch freuen, wäre er nicht hinterher für das Aufräumen der Küche zuständig. Denn eines ist leider bittere Realität: Synchron-Kochen macht ganz schön viel Dreck!