Ein angeborener Gerechtigkeitssinn?
Schon kleinere Kinder haben einen Sinn für Gerechtigkeit. Wenn einem anderen Kind etwas weggenommen wird, wie beispielsweise das Kuscheltier, setzen sich bereits Kinder ab 3 Jahren für das Opfer ein. Dies wurde von einem Forscher-Team der Ludwig-Maximilian-Universität in München belegt.
Bei meiner Tochter (3) trifft dies definitiv zu. Sie ist äußerst emphatisch, was mir auch schon die Erzieherinnen im Kindergarten mehrfach bestätigt haben. Sie setzt sich für alle ein, ist hilfsbereit, verteidigt und tröstet wo sie nur kann.
Ich finde, das ist eine tolle Eigenschaft und ich bin stolz auf meine Tochter, das sie sich so gut in andere hinein fühlen kann und den „Schwächeren“ hilft.
Meine unfreiwillige Beschützerin
Bei uns zu Hause geht das sogar oft so weit, dass meine Tochter meint, mich vor ihrem Papa beschützen zu müssen. Mein Mann ist im Herzen Kind geblieben, und macht dementsprechend viel Quatsch. Häufig auch auf meine Kosten.
So kam es schon mehrfach vor, dass er mich intensiv gekitzelt hat, ich natürlich gekreischt und mich entsprechend gewehrt habe.
Da kommt plötzlich dieses kleine Energiebündel angeschossen und springt ohne Rücksicht auf Verluste zwischen uns als ginge es um mein Leben „Lass die Mami in Ruhe!!!“ brüllt sie, schiebt und drückt an ihrem Papa herum und ist sogar den Tränen nahe.
Wir haben ihr dann erst mal erklärt, dass Mama und Papa doch nur Quatsch gemacht haben und der Mama (nicht wirklich) was „getan“ wird. So richtig verstanden, hat sie es vermutlich doch nicht, denn schon bei der nächsten Kabbelei, ein paar Tage später zwischen uns Erwachsenen, ging sie erneut energisch dazwischen.
Und was, wenn Kabbeleien unter Kindern mal ausarten? Darf ich meinem Kind raten, im Streit zurückzuhauen?
Sie mache sich Sorgen um die Mami und will helfen. Fand es dann aber doch recht lustig, dass sie zusammen mit mir nun den Spieß umdrehen konnte und den Papa gekitzelt haben.
Den Unterschied zwischen Ernst und Spaß muss sie aber wohl erst noch lernen 🙂