Was ist eine Goldspirale?
Neben den bekannten Hormon- und Kupferspirale gibt es auch noch die sogenannte Goldspirale. Sie gehört auch zu den Intrauterinpessaren (IUP).
Die Goldspirale besteht aus einem T-förmigen Kunststoffträger, der mit einem Kupferdraht umwickelt ist – also genau wie bei der Kupferspirale.
Der Unterschied: Bei der Goldspirale handelt es sich um einen Draht mit einer Kupfer-Gold-Legierung. Der Kern der Spirale, der normalerweise aus Silber oder einem anderen Edelmetall besteht, ist bei der Goldspirale außerdem aus Gold.
Wie funktioniert die Goldspirale?
Die Spirale aus Gold wirkt wie die Kupferspirale. Sie wird in die Gebärmutter eingesetzt und gibt kleine Mengen an Kupfer-Ionen ab. Spermien werden von den Ionen in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt – außerdem wird die Einnistung in der Eizelle verhindert.
Goldspirale vs. Kupferspirale: Ein Vergleich
. | Goldspirale | Kupferspirale |
Haltbarkeit | Lange Haltbarkeit von sieben bis zehn Jahren | Haltbarkeit von etwa fünf Jahren (neue Modelle wirken teilweise auch länger) |
Risiko der Korrosion | Kein Risiko, dass die Goldspirale oder der Draht bricht und die Gebärmutter verletzt | Nur ein sehr geringes Risiko, dass die Spirale oder der Kupferdraht bricht |
Auswirkungen auf die Gebärmutter | Gold soll antibakteriell wirken – dadurch könnte es seltener zu Infektionen kommen. (Das ist allerdings nicht ausreichend wissenschaftlich belegt) | Kupfer kann die Gebärmutterschleimhaut eher reizen als Gold. |
Beeinflussung der Wirkung | Krankheiten wie Durchfall oder Erbrechen beeinflussen die Wirkung nicht. | Krankheiten wie Durchfall oder Erbrechen beeinflussen die Wirkung nicht. |
Gesamtkosten (Modell, Untersuchung, Einsetzen) | 300 bis 500 Euro | 100 bis 300 Euro |
Wie wird die Goldspirale eingesetzt?
Bevor du mit der Spirale verhüten kannst, überprüft dein Frauenarzt vorher per Ultraschall, ob die Lage und Größe deiner Gebärmutter für die Spirale geeignet sind. Dein Arzt kann dir auch sagen, welche Größe deine Spirale haben sollte. Viele Hersteller bieten drei Größen an.
Eingesetzt wird die Goldspirale von deinem Frauenarzt.
Der ideale Zeitpunkt ist während der Menstruation. Denn in dieser Zeit ist dein Gebärmutterhals weiter geöffnet – die Spirale kann so leichter eingesetzt werden. Mithilfe einer speziellen Hülse platziert der Arzt die Spirale in der Gebärmutter.

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Sechs Wochen nach dem Einsetzen wird die richtige Lage der Spirale per Ultraschall untersucht. Danach folgen Kontrollen alle sechs Monate.
Tut das Einsetzen der Spirale weh?
Das Platzieren der Goldspirale geht recht schnell, kann aber auch schmerzhaft sein. Besonders junge und kinderlose Frauen haben oft größere Schmerzen beim Einsetzen.
Wenn du stark auf Schmerzen reagierst, kannst du vorher mit deinem Frauenarzt sprechen. Es kann hilfreich sein, vor dem Einsetzen ein schmerzlinderndes Medikament zu nehmen.
Auch nach dem Einsetzen kann es noch zu Beschwerden kommen.
Unter anderem:
Kommt es zu sehr starken Schmerzen oder übermäßigen Blutungen, solltest in jedem Fall deinen Frauenarzt aufsuchen.
Wie lange hält die Goldspirale?
Das Gold macht die Spirale zu einem Mittel zur Langzeitverhütung. Denn bei Gold gibt es keine Gefahr, dass die Spirale durch Korrosion zerbrechen kann. (Bei anderen Edelmetallen kann das passieren – aber nur sehr selten). Deswegen kann eine Goldspirale zwischen sieben und zehn Jahren genutzt werden.
Wie sicher ist die Goldspirale?
Die Sicherheit von Verhütungsmitteln wird mit dem Pearl-Index angegeben. Er beschreibt, wie viele Frauen in einem Jahr trotz dem Verhütungsmittel schwanger werden. Der Pearl-Index der Goldspirale liebt bei 0,3 bis 0,7.
Das bedeutet, dass weniger als eine von 1.000 Frauen, die in einem Jahr so verhüten, trotzdem schwanger werden. Das macht die Goldspirale zu einem sicheren Verhütungsmittel.
Zum Vergleich: Das Kondom hat einen Pearl-Index von 2 bis 12.
Übrigens wirkt die Spirale (egal ob aus Gold oder Kupfer) direkt nach dem Einsetzen. Das bedeutet, dass sie auch als Notfallverhütung eingesetzt werden kann. Als Notfallverhütung ist die Spirale danach sogar sicherer als die Pille danach.
Vorteile der Spirale
Die Goldspirale hat einige Vorteile – diese Vorteile treffen übrigens auch auf die Kupferspirale zu. Hier eine kleine Auswahl:
- Sie ist ein hormonfreies Verhütungsmittel: Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Depressionen, sexuelle Unlust, Kopfschmerzen oder Gewichtszunahme bleiben in der Regel aus.
- Es kommt nicht zu Anwendungsfehlern, da die Spirale von einem Arzt eingesetzt wird
- Methode der Langzeitverhütung: Du musst dir jahrelang keine Gedanken um die Verhütung machen
- Du kannst auch in der Stillzeit damit verhüten: Etwa acht bis zehn Wochen nach der Geburt können Frauen sich eine Spirale einsetzen lassen.
- Bei Kinderwunsch: Direkt nach dem Entfernen der Goldspirale kannst du theoretisch schwanger werden.
Goldspirale: Nebenwirkungen
Grundsätzlich gibt es eine Reihe von Nebenwirkungen der Spirale. Diese Nebenwirkungen treffen nicht nur auf die Goldspirale zu.
- Die Periode kann stärker und schmerzhafter ausfallen.
- Das Einsetzen kann sehr schmerzhaft sein.
- Einige wenige Frauen (etwa drei Prozent) vertragen die Spirale nicht – sie wird ausgestoßen oder verrutscht.
Kosten
Eine Goldspirale kostet je nach Modell zwischen 300 und 500 Euro. Kupferspiralen liegen bei einem Preis von 100 bis 300 Euro und die Hormonspirale zwischen 300 und 400 Euro.
Die Spirale aus Gold liegt also preislich auf einem ähnlichen Level wie die anderen Spiralen, wenn die längere Haltbarkeit der Goldspirale miteinbezogen wird.