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Haarausfall bei Frauen: Ursachen und Tipps zur Behandlung

Eine junge Frau guckt zum Boden
Woher kommt der Haarausfall? Frauen sollten sich informieren!
© Unsplash / Sndrei Coman

Was hilft gegen Haarausfall? Frauen sind zwar nicht so häufig betroffen wie Männer, die Gründe sind aber oft ähnlich. Lies hier, wie du Haarausfall erkennst, welche Ursachen er haben kann und wie du ihn richtig behandeln kannst.

Haarausfall: Wie viele Haare verliert man am Tag?

Wie viele Haare verliert ein Mensch am Tag? Erstmal: Jeder Mensch verliert Haare, jeden Tag. Deshalb leiden wir nicht alle automatisch an Haarausfall. Frauen und Männern verlieren laut dem Hautarzt Dr. Harald Bresser zwischen 20 und 200 Haare am Tag. Sind es deutlich mehr, kann das ein Anzeichen für Haarverlust sein.

Haarausfall Frauen Ursachen: 9 mögliche Gründe für Haarausfall bei Frauen

Es gibt sehr verschiedene Ursachen für Haarausfall. Frauen sollten den Haarverlust genau beobachten, um herauszufinden, ob eine der folgenden Punkte ein Grund für den Haarausfall sein könnte.

#1 Androgenetische Alopezie: Erblich bedingter Haarausfall

Dies ist die häufigste Form des Haarausfalls bei Frauen. Im Gegensatz zu Männern, bei denen sich der Haarausfall in Form von Geheimratsecken andeutet, fallen bei Frauen die Haare entlang des Scheitels aus.
Grund dafür ist laut der National Library of Medicine eine Überempfindlichkeit gegenüber dem Hormon Testosteron und seinem Abbauprodukt Dihydrotestosteron (DHT). DHT greift die Haarwurzel an und verkürzt die Wachstumsphase der Haare.

#2 Haarausfall nach Absetzen der Pille

Bei jungen Frauen setzt der Haarausfall oft, wenn sie die Pille absetzen. Das liegt ebenfalls am plötzlichen Ungleichgewicht im Hormonhaushalt. Der Körper muss von jetzt auf gleich auf viele gewohnte Hormone verzichten und sich an diese Situation erstmal gewöhnen. Meist verschwindet dieses Phänomen nach einigen Monaten von selbst.

#3 Psychische Ursachen

Haarausfall bei Frauen kann auch ein Resultat von körperlichem Stress sein. Ein Teufelskreis: Denn der zusätzliche Haarverlust kann bei vielen für zusätzlichen Stress sorgen.

#4 Haarausfall nach Schwangerschaft

Häufig haben Frauen auch nach der Schwangerschaft mit einem Haarausfall zu kämpfen – auch postpartales Effluvium genannt.

Schuld am Haarausfall nach der Schwangerschaft ist ein Absinken des Östrogenspiegels. Während der Schwangerschaft produziert der Körper übermäßig viel Östrogen, das Haarwachstum wird angeregt. Nach der Geburt jedoch sinkt der Östrogenspiegel wieder, die Haarproduktion wird eingeschränkt und es kommt in den ersten drei Monaten zu vermehrtem Haarausfall bei Frauen. Im Gegensatz zu erblich bedingten Haarausfall fallen hier die Haare nicht gleichmäßig aus, man spricht von diffusem Haarausfall.

Manche Frauen verlieren die Haare aber auch schon während der Schwangerschaft. Das liegt dann meist an einem Eisenmangel. Der kann aber leicht von einem Arzt festgestellt und mit den richtigen Tabletten schnell gestoppt werden.

#5 Haarausfall durch Autoimmunerkrankungen

Bei einer Autoimmunerkrankung greift das Immunsystem körpereigene Zellen an. Wenn dies mit den Haarwurzeln passiert, spricht man von Haarverlust. Frauen, die davon betroffen sind, leiden entweder unter kreisrundem Haarausfall (Alopecia Areata) oder dem Verlust aller Haare (Alopecia areata totalis/ Alopecia universalis). Allerdings ist der Verlust aller Haare bei Frauen recht selten.

#6 Alopecia Areata: Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall betrifft etwa eine Millionen Menschen – und noch sind sich die Mediziner nicht sicher, was den runden Haarverlust, auch Alopecia Areata genannt, auslöst. Das Deutsche Endokrinologische Versorgungszentrum rät zu einer entzündungshemmenden Therapie oder zu einer Behandlung mit flüssigem Stickstoff (Vereisung) oder mit einer speziellen Säure. Welche Therapie die passende für dich ist, kann aber nur ein Arzt im individuellen Fall feststellen.

#7 Mangelernährung

Auch ein Vitaminmangel aufgrund von Krankheiten, Diäten oder eines ungesunden Lebenswandels kann zu einem Haarverlust führen. Das Deutsche Ärzteblatt weist darauf hin, dass sowohl eine geregelte Kalorienzufuhr (mindestens 1.200 kcal) als auch eine ausreichende Versorgung mit Eisen, Zink und Kupfer das Haarwachstum positiv beeinflusst.

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#8 Haarausfall Wechseljahre

Oft setzt der Haarausfall mit dem Beginn der Wechseljahre ein. Während dieser Zeit kommt es zu einem Ungleichgewicht von männlichen und weiblichen Geschlechtshormonen, zugunsten der männlichen Hormone, was einen Haarverlust zur Folge haben kann.

#9 Diffuser Haarausfall

Werden die Haare langsam immer lichter, liegt oft ein diffuser Haarausfall vor. Dabei gehen die Haare gleichmäßig aus, es entstehen also keine einzelnen kahlen Stellen. Diffuser Haarausfall kann viele verschiedene Gründe haben, unter anderem:

  • Schilddrüsenüberfunktion / Schilddrüsenunterfunktion
  • Eisenmangel
  • Strahlentherapie
  • Bestimmte Medikamente wie Betablocker oder Blutverdünner
  • Stress
  • Hormoneinnahme

Haarausfall: Welcher Arzt ist zuständig?

Bei dem Verdacht auf Haarausfall solltest du dich als erstes an einen Dermatologen wenden. Da die Haarwurzeln sich in der Haut befinden, ist er dein erster Ansprechpartner und kann dich nach der Untersuchung an entsprechende Fachärzte weiterleiten.

Wie wird Haarausfall bei Frauen diagnostiziert?

Um die Diagnose Haarausfall zu stellen, wird dein Arzt dich erstmal körperlich untersuchen. Liegt das Leiden in der Familie? Leidest du unter einer Stoffwechselerkrankung? Liegt eine Mangelernährung vor?

Nach dieser Anamnese macht der Dermatologe eine Inspektion der Kopfhaut und einen sogenannten “Streiftest”. Dabei geht er mit gespreizten Fingern durch das Haar: Bleiben mehr als 10 Haare in seinen Fingern hängen, ist das ein Anzeichen für Haarausfall. Frauen und Männer können sich dann individuell beraten lassen, wie gegen das Problem vorgegangen werden kann.

Haarausfall richtig behandeln: Therapieansätze

Ein einheitliches Mittel gegen Haarausfall bei Frauen gibt es nicht, dafür sind die Ursachen zu verschieden. Die Behandlung muss individuell abgestimmt werden. Daher ist es ratsam, das Gespräch mit einem Hautarzt zu suchen.

Bei einem Haarausfall nach der Schwangerschaft brauchst du dir keine allzu großen Sorgen zu machen, meist normalisiert sich das Haarwachstum von alleine wieder. Sollte der hormonell bedingte Haarausfall nach der Geburt allerdings länger als sechs Monate andauern, solltest du einen Termin bei einem Dermatologen machen. Denn dann könnte der Haarausfall auch andere Ursachen haben.

Auch der Haarausfall aufgrund einer Mangelernährung lässt sich in der Regel gut behandeln. Eine abwechslungsreiche Ernährung wirkt meist schon Wunder. Notfalls helfen auch Vitaminpräparate. Um jedoch nicht gleich wieder einen Rückfall zu erleiden ist es wichtig, seine Essgewohnheiten dauerhaft zu ändern.

Ähnliches gilt für stressbedingten Haarausfall bei Frauen. Er lässt sich – so banal es klingen mag – behandeln, indem man den Stress vermeidet. Geh selbst auf Ursachenforschung und hinterfrage kritisch, was dich in deinem Alltag am meisten belastet und versuche so deinen Stress zu reduzieren.

Am schwersten zu behandeln ist erblich bedingter Haarausfall. Dagegen werden meist Hormonpräparate verschrieben, die das hormonelle Ungleichgewicht deines Körpers wieder einpendeln sollen.

FAQs zum Thema Haarausfall Frauen

Welches Vitamin fehlt bei Haarausfall?

Welches Hormon fehlt bei Haarausfall Frauen?

Haarausfall mit Hausmitteln behandeln: Was hilft wirklich?

Es gibt ein paar einfache Tricks, mit denen du deine Haare dauerhaft schonen und Haarausfall nicht weiter begünstigen kannst:

  1. Strapaziere deine Haare nicht unnötig
    Lockenwickler, Glätteisen und Co sollten jetzt in der Schublade bleiben. Vermeide auch Zöpfe und sei sparsam mit Gel oder Haarspray
  2. Haare nicht zu heiß föhnen
    Das trocknet die Haare aus und so brechen sie schneller ab. Am besten den Föhn nur auf der Kaltluftstufe verwenden
  3. Aufs richtige Shampoo achten
    Benutze Shampoo und Spülung mit Biotin und Kieselerde
  4. Ausgewogene Ernährung
    Viel Obst und Gemüse zu essen kann Wunder wirken

Quellen

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