Bei uns im Ort gibt es glaube ich einen geheimen Mama-Club. Besagte Mamas treffen sich bei schönem Wetter gerne auf dem Spielplatz, sitzen dort in einer großen Runde, essen Kuchen und trinken Kaffee und beobachten dann ihre Kinder beim Rutschen, Sandbuddeln oder Fußball spielen. Alles schön und gut und bestimmt auch total nett – aber eben nicht so meins. Ich habe natürlich auch Freundinnen mit Kindern und ja, auch wir treffen uns gerne und ja, auch wir trinken dann Kaffee und essen mal ein Stück Kuchen.
Jeden Dienstag und Donnerstag treffen? Nicht mein Fall!
Aber dieses jeden Dienstag und Donnerstag Spielplatz-Treff mit neun anderen Mamis, das ist irgendwie nicht mein Fall. Ich bin nicht unsozial und komme auch schnell mit anderen ins Gespräch. Aber bei der wenigen Zeit die ich durch Haushalt, Arbeit, Hobbys und Familie habe, da treffe ich mich lieber mit meiner Handvoll wirklich guten Freunden.
Wird jeder mal Mitglied im Mama-Club?
Und wenn ich auf den Spielplatz gehe, dann bin ich auch gerne mitten im Geschehen: Ich bin die Mami, die mitrutscht, mitbuddelt und mitkickt. Rumsitzen und Kuchen essen kann ich nur ein paar Minuten, dann bekomme ich Hummeln im Hintern. Und meine Tochter auch, denn die will am liebsten mit mir toben. Ich glaube aber, dass ich die Mitgliedschaft in diesen Mama-Clubs nicht für immer verhindern kann.
„Hallo“ und „Tschüss“
Wenn meine Maus größer wird und später in Kindergarten und Schule geht, dann werde auch ich immer wieder dabei sein. Und wer weiß, vielleicht gefällt es mir ja dann sogar ganz gut. Aber eigentlich bin ich wirklich nicht der Typ dafür, war ich noch nie. Ich bin nicht diejenige, die im Reitstall noch auf der Bank sitzt und eine Stunde mit den anderen über Gott und die Welt quatscht. Ich bin die, die fünf Minuten vor Beginn zum Sportkurs erscheint, „Hallo!“ sagt, ein paar nette Worte wechselt und danach relativ schnell wieder verschwindet. Weil ich einen Haufen zu erledigen habe, dauernd auf dem Sprung bin und: weil ich nicht so das „Club-Mitglied“, sondern der Einzelgänger bin.
Mit meiner besten Freundin kann ich stundenlang ratschen, aber das mache ich gerne mit ihr. Nicht mit meiner Nachbarin, auch wenn die sicherlich eine super nette Frau ist. Und deshalb weigere ich mich noch weiter, dem Mama-Club beizutreten.