Trampoline wohin man sieht
Wenn man durch Wohngebiete läuft, sieht man es nahezu in jedem zweiten Garten: das Trampolin. Auch in unserer Nachbarschaft steht eines und zieht sämtliche Kinder aus der Nachbarschaft magisch an. Natürlich steht auch meine Tochter regelmäßig in Nachbars Garten und möchte mit springen. Mir wird jedes Mal Himmelangst. Wieso das so ist? Es gibt mehrere Gründe.
Zum einen liest man im Netz grundsätzlich nicht so viel Gutes über Trampoline. Kinder unter 4 Jahren sollten darauf eigentlich gar nicht springen, wegen der hohen Verletzungsrate. Und ältere Kinder im Optimalfall auch immer nur alleine. Zum anderen musste ich mein Kind schon einmal in die Notaufnahme bringen. Die schlimmsten Momente meines Lebens.
Ein wildes Durcheinander
Mein Blick schweift rüber, in Nachbars Garten. Auf dem Trampolin tummeln sich 5 (!) Kinder unterschiedlichen Alters. Alle wollen natürlich gleichzeitig springen. Das Gerät hat etwa einen Durchmesser von 1,5 Metern. Nicht viel Platz für 5 Kinder. Der älteste ist schon 6 und springt sehr wild. Daneben ein 3-jähriger. Der Kleine hat nahezu keine Chance auch nur irgendetwas zu kontrollieren, da die Schwingungen, die der Große verursacht, den Kleinen einfach nur durch die Gegend beutelt.
Meine Tochter, ebenfalls 3, steht auch auf dem Trampolin, allerdings am Rand und schaut kritisch zu. Plötzlich ist sie der Meinung, auch springen zu müssen. Weitere Kinder folgen. Alle hüpfen. Keiner schafft es, sich zu kontrollieren. Die Mutter, in deren Garten das Trampolin steht, schreitet ein.
Es sollen maximal zwei etwa gleichaltrige springen. Der Rest am Rand warten und sich dann immer abwechseln. Doch ehe sie die Worte ganz ausgesprochen hat, ist es auch schon passiert. Die Situation eskaliert.
Das brauche ich nicht noch einmal
Eines von den kleineren Kindern fällt um und kullert über die Sprungfläche. Die anderen Kinder fallen ebenfalls hin und reißen sich gegenseitig um. Meine Tochter mittendrin. Alles schreit, kreischt und weint. Alle Mütter, die das beobachtet haben, kommen angelaufen. Ich ebenfalls und fische die Kinder der Reihe nach aus dem Trampolin. Zum Glück hat es wenigstens ein Netz.
Meine Tochter weint. Ihr tut alles weh. Wir gehen nach Hause, ich untersuche sie gründlich. Zum Glück nichts weiter passiert.
Ein paar Tage später, erzähle ich die Geschichte einer Freundin. Sie arbeitet in der Notaufnahme im Krankenhaus. Sie erzählt, dass ein Großteil der „Kinderunfälle“, die bei ihr eintreffen, Unfälle auf dem Trampolin sind.
Nennt mich Helikopter-Mama
Von Gehirnerschütterungen, gebrochenen Gliedmaßen oder Stöcken, die die Backe durchbohren, sie lässt keine Schauergeschichte aus. Ich mag jetzt ein Spielverderber für meine Tochter sein, oder auch eine Helikopter-Mutter, aber seit dem Tag, habe ich es ihr nicht mehr erlaubt, auf ein Trampolin zu steigen.