Die Vorteile des Familienbetts sind unschlagbar!
Familienbett ist super! Lange Jahre war ich der größte Fan davon. Das Baby ist ganz nah, Mama und Papa sind gleich zur Stelle und beim Stillen ist es unheimlich praktisch. Familienbett war für uns die natürlichste und naheliegenste Sache überhaupt. Zunächst zu dritt, später zu viert. Wenn einen die Zwerge schon nicht schlafen lassen, richtet man es sich mit ihnen wenigstens so gemütlich wie möglich ein…
Alles hat ein Ende, auch das Familienbett…
Die Jahre zogen ins Land und mit ihnen zog Töchterchen aus unserem Schlafzimmer aus. Völlig problemlos! Kindergartenkinder schlafen lieber im eigenen Bett, sprach sie und wanderte ab. Fortan ward sie nachts nur mehr gesehen, wenn sie krank war oder sich mit bösen Träumen herumschlagen musste.
Oder etwa doch nicht?
Nicht so ihr Bruder! Der schlug seine Zelte nämlich dauerhaft bei uns auf! Doppelt und dreifach holte der tagsüber kaum kuschelbedürftige Knabe alle versäumten Streicheleinheiten nachts nach. Anfangs fanden wir das auch vollkommen in Ordnung! Jahrelang war uns kaum Schlaf vergönnt gewesen. Wir genossen es einfach nur, endlich schlafen zu dürfen. Wer neben uns lag, war uns völlig egal. Solange dieser Jemand nur tief und fest schlief!
Das Familienbett wurde zur Belastungsprobe
Doch mit der Zeit wurde Sohnemann größer und schwerer. Und eines steht fest: Ein bewegungsfreudiger Siebenjähriger, der sich im Bett ausbreitet, ist definitiv ein anderes Kaliber als ein Baby oder Kleinkind. Und ehe wir’s uns versahen, waren aus der vormals erholsamen Mütze Schlaf wieder schlaflose Nächte geworden. Nächte, in denen wir uns zu zweit auf einem Fünftel Bett zusammenkauerten, den ein oder anderen Körperteil unseres Nachwuchses mitten im Gesicht. Gemütlich ist definitiv anders! Das Familienbett ging mir langsam, aber sicher auf die Nerven…
Wie schmeißt man sein Kind aus dem Familienbett?
Es musste etwas passieren und das schleunigst! Allerdings möchte man ja auch nicht unbedingt ein Trauma beim familienbettverwöhnten Nachwuchs auslösen. Behutsam suchte Mama also erstmal das Gespräch. Das ist ja durchaus ein Vorteil an Siebenjährigen: Man kann mit ihnen reden! Begeistert war der liebe Herr Sohn von meinem Vorschlag, doch bitte in sein eigenes Bett zu ziehen, nicht. Wieso auch? Er schlief ja bestens!
Gut, dass man mit Kindern auch verhandeln kann
Wir haben die Sache schlussendlich zur Zufriedenheit aller Beteiligten ausgehandelt. So hielten wir fest, dass Sohn im Schlafzimmer einschlafen darf und irgendwann im Laufe des Abends in sein eigenes Bett getragen wird. Dort schläft er allein. Wobei: Allein ist er ohnehin nicht, er teilt das Zimmer mit seiner Schwester! Plagt ihn ein böser Traum oder geht es ihm nicht gut, darf er NATÜRLICH jederzeit zu uns kommen. Außerdem steht es ihm jeden Tag nach Sonnenaufgang frei, noch ein wenig zum Dösen zu uns rüber zu kommen. Davon macht er bis heute fleißig Gebrauch!
Ich geb’s zu: Ein kleines bisschen Bestechung war auch dabei! Damit der Abschied vom Familienbett nicht sooo schwer fällt, haben wir nach einem Monat ein Lego-Set springen lassen!
Mein Fazit? Alles zu seiner Zeit!
Nach all den Jahren Familienbett war es einfacher als gedacht, unser Bett zurück zu erobern. Ich bin sicher, das hat nur geklappt, weil Sohn einerseits so weit war und er andererseits nicht vollkommen verbannt wurde. Hätte er sich mit Händen und Füßen gewehrt, hätten mein Schlafbedürfnis und ich vermutlich noch ein wenig länger zurückgesteckt!