Hilfe, kommen Kinder heute früher in die Pubertät!?

Junge spielt am Handy
Von einem Tag auf den anderen war die Pubertät plötzlich da...
© Pexels / Karolina Grabowska

Unsere Autorin und Mama Daniela Kirschbaum ist überrascht. Kommen Kinder wirklich immer früher in die Pubertät? Zumindest bei ihren eigenen Kindern kann sie das nicht leugnen – und auch im Freundes- und Bekanntenkreis beobachtet sie ganz ähnliches. Irrtum ausgeschlossen?

Waren sie nicht gerade noch Kinder?

Es sind Kleinigkeiten, die die Pubertät einläuten. Erst nimmt man sie gar nicht so richtig wahr und ehe man es sich versieht, haben sie sich breitgemacht. Gekommen, um zu bleiben sozusagen – zumindest für die nächsten paar Jahre, wie ich stark annehme.

War mein männlicher Nachwuchs gerade noch knapp über einen Meter groß, den Schalk im Nacken und gefühlt ständig Legosteine in der Hand, wächst er mir nun langsam aber sicher über den Kopf, der Schalk schwankt bedrohlich und die Legosteine werden mehr und mehr vom schier festgewachsenen Handy abgelöst. Dabei zählt er übernächsten Monat doch erst zwölf Lenzen. Irgendwie habe ich mir eingebildet, das kommt erst später. Viel später! Tja, das war dann wohl ein Irrtum…

Die Sache mit dem Schwimmkurs…

Dabei hätte ich ahnen müssen, dass ich nicht mehr lange „verschont“ bleibe. Vor wenigen Monaten habe ich meinen Sohn nämlich vom Schwimmbad abgeholt, wo er und die Jungs aus seiner Klasse Schulschwimmen hatten. Als die Rasselbande an mir vorbeizog, musste ich echt zweimal hinsehen und schlucken. Das waren keine Kinder mehr, das waren alles (sehr) junge Männer am Sprung in die Pubertät, wie die da herumeiferten und grölten.

: „Mama, du bist peinlich!“

Damals hab ich – naiverweise – gedacht, dass ich noch etwas Zeit habe. Schließlich ist mein Sohn im Sommer geboren und gehört zu den Jüngsten. Tja, Fehlannahme!

S wie Styling … und Stimmung

Viel Zeit war uns nach der Schwimmbad-Episode nicht mehr wirklich vergönnt. Quasi von einem Tag auf den anderen schoss Söhnchen in die Höhe. So schnell, dass die Stimmung kaum hinterherkam. Statt meinem kleinen, ausgeglichenen Spross war da plötzlich ein muffiger Kerl, dem nicht mehr viel auf meine Größe fehlt.

Die Energie, die er gerade nicht braucht, um sich in schlechter Stimmung zu suhlen, wendet er plötzlich gerne für zwei Dinge auf: Haare und Klamotten. Wer meinen Sohn von Kindesbeinen an kennt, weiß, wie seltsam das anmutet. Sein Aussehen war ihm nämlich wirklich immer komplett egal – tja, das war einmal…

Die neue Realität: Die Haare sind lang und dank meinem (teuren!) Conditioner samtig weich („Das mögen die Mädchen!“). Die Kleidung muss „cool“ sein, auf KEINEN FALL (!!!) mehr mit Tierdrucken versehen („Das mögen die Mädchen!“). Und MANCHMAL darf Mama Modeberaterin spielen („Mama, bist du WIIIIRKLICH sicher, dass das zusammenpasst? WIIIRKLICH? Schau ich nicht BLÖÖÖD aus? Verdammt, ich schau so BLÖÖÖD aus!!!“) Tja, willkommen in meiner neuen Realität…

Geburtstag? Bitte ohne Eltern…

Jetzt steht der 12. Geburtstag in den Startlöchern und ich wurde schon verschwörerisch zur Seite genommen. Mit einer gaaanz wichtigen Bitte: „Mamaaa? Wegen meiner Party… Die soll ohne Eltern sein, weil das ist ur peinlich!“

Na dann…

Zum Glück bin ich eine verständnisvolle Mama, die sich noch gut in die eigene Jugend hineinversetzen kann und das nicht weiter persönlich nimmt. So ist das eben mit der Abnabelung… Dass es so früh und plötzlich kommt, damit hatte ich nicht gerechnet. Aber nun ist es nun einmal so und es ist, wie es ist. Geplant ist also momentan eine coole „Exit the Room“-Party, völlig ohne uncoole Eltern.

: Für Kleine + Große

Nicht mehr lange, dann sind es zwei…

Töchterchen ist jetzt 10,5 Jahre alt und von Zeit zu Zeit kommen bei ihr auch pubertäre Anwandlungen durch. Herumzicken, Stimmungsschwankungen, eine magische Anziehung von Handys – alles schon im Ansatz vorhanden.

Es wird also nicht mehr lange dauern, dann schlurfen zwei so hormongebeutelte Jugendliche durch unser Haus. Aber naja, das haben wir ja durchaus so ausgesucht…