Meine Kinder müssen im Haushalt mithelfen

Mithelfen im Haushalt? Klar!
Es macht sich eben nicht von allein!
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Haushalt? Ist Familiensache, findet Mama Daniela Kirschbaum. Weshalb ihre Sprösslinge also selbstverständlich dabei helfen müssen, Haus und Garten in Schuss zu halten, erzählt sie uns heute.

Meine Kinder? Die werden mithelfen müssen…

Ich weiß es noch, als wäre es gestern gewesen: Eine meiner Freundinnen lamentierte darüber, wie mühsam sie es findet, ständig hinter ihren Kindern hinterher zu räumen und alle paar Tage die Kinderzimmer von Chaos befreien zu müssen.

„Können die das denn nicht alleine?“, frage ich – damals noch kinderlos und scheinbar grenzenlos naiv. Der Blick meiner Freundin sprach Bände… Ich fürchte allerdings fast, dass sie bis heute die Putzkraft ihres Nachwuchses geblieben ist. Bezeugen kann ich es nicht, denn wir haben mittlerweile keinen Kontakt mehr.

Mir war nach diesem nachmittäglichen Kaffeetratsch jedenfalls sonnenklar: Meine Kinder würden mithelfen müssen, ob sie es nun wollen oder nicht! Ganz sicher würde ich nicht ihre Bedienstete geben. „Gemeinsam geht es leichter!“ würde die Devise lauten.

Warum sollten Kinder auch keine Haushaltstätigkeiten übernehmen? Musste ich als Kind schließlich auch! Geschadet hat’s mir nicht. Im Gegenteil, manchmal hat’s mir sogar richtig Spaß gemacht…

Kleine Kinder – wenig Unordnung, große Kinder – viel Unordnung

Irgendwann kamen die Kinderlein dann auch bei mir. Zu Beginn ist das mit Haushalt und Kind ja noch relativ einfach. So ein ganz kleiner Zwerg macht noch wenig Dreck. Doch die Kinder werden älter und mobiler und irgendwann ist es mit Ordnung und Sauberkeit vorbei. Herumliegendes Spielzeug gehört gewissermaßen zur Standard-Deko in einem Haushalt mit Kindern.

Dazu gesellen sich Essensreste der kuriosesten Art (nicht immer nur im Essbereich), zusammengeknüllte Handtücher, Klamotten, Taschentücher, herumfliegende Schuhe und Jacken, hüllenlose Hörspiele – die Chaosliste ist unendlich! Langer Rede, kurzer Sinn: Je größer die Kinder, desto deutlicher die Spuren der Verwüstung, die sie nach sich ziehen. Umso wichtiger also, sie rechtzeitig in die Geheimnisse eines ordentlichen Haushalts einzuführen…

Vom „Spielzeugweitwurf“ und festen Haushaltspflichten

Wer es sauber haben möchte, muss eben etwas dafür tun! Und so musste der Nachwuchs ab dem Zeitpunkt, wo er sich sicher auf zwei Beinen halten konnte, jeden Abend sämtliches Spielzeug einsammeln und in die große Spielzeugkiste im Wohnzimmer werfen. Recht bald wurde der lustige „Spielzeugweitwurf“ zum allabendlichen Ritual. Beliebt war der allerdings nur bei Söhnchen, der voll und ganz in seiner Rolle als „Hausbub“ aufging. Seine kleine Schwester hingegen versuchte schon früh, sich mit allen Mitteln zu drücken und die Hausarbeit auf ihren Bruder abzuwälzen. Sehr oft auch äußerst erfolgreich! Der Kerl packt nämlich nicht nur gerne im Haushalt an, er ist noch dazu hilfsbereit und duldsam.

Ich wollte nicht ihre Putzkraft werden

Jedenfalls: Die Sache mit der Spielzeugtruhe klappte hervorragend. Ihr eigenes Spielzeug einzuräumen, das war schon recht bald der Job der Kinder. Irgendwann im Laufe der Kindergartenzeit sprach mich sogar eine Pädagogin darauf an, dass unsere Kinder zu den wenigen gehören, die eigenständig ihr Spielzeug wegräumen. Die meisten würden lieber die Erwachsenen für sich arbeiten lassen… Das ist auch das, was ich im Freundeskreis häufig mitbekomme. Aber wie gesagt: Auf lange Sicht wollte ich eben nicht als Putzkraft für den Nachwuchs herhalten, deshalb dachte ich, ich gewöhne sie lieber frühzeitig an das harte, aufopferungsvolle Leben in einer Familie. Ganz nach dem Motto: Wie man sich bettet, so liegt man!

Inzwischen müssen sie mehr im Haushalt mithelfen

Mit den Jahren hat sich das Tätigkeitsprofil meiner beiden Putzkinder ein wenig verändert. Mittlerweile müssen sie etwas mehr machen, als nur ihr Spielzeug einzusammeln. Um aber nicht ganz und gar als Rabenmutter dazustehen: Ich vergebe die Aufgaben durchaus nach persönlichen Vorlieben. Töchterchen liebt es beispielsweise, mit ihrem Fahrrad zum Müllplatz zu fahren und das Altpapier zu entsorgen. Oder sie kauft gerne ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt ein. Sohn liebt Gartenarbeit und kocht gerne. Beide hängen gerne Wäsche auf und räumen mit Vorliebe den Geschirrspüler aus.

Auch ein paar Aufräum-Spiele, motivieren an Tagen, wenn man mal so gar keine Lust hat.

Hausarbeit? Lässt sich durchaus delegieren!

Sicher, hier und da muss ich nachbessern – allerdings immer so, dass sie das nicht mitbekommen, um sie nicht zu demotivieren. Aber darum geht es auch gar nicht! Viel wichtiger ist der Lerneffekt: Wir sind eine Familie und da hat jeder Rechte und Pflichten gleichermaßen! Zusammenhalten lautet die Devise! Außerdem bekommen die Kinder nicht nur einen Plan davon, wie man so einen Haushalt auf die Reihe kriegt, sondern auch ein Gefühl dafür, was Mama und Papa ganz selbstverständlich leisten. Und last but not least: Auf Dauer ist es eine echte Entlastung, wenn wir manche Tätigkeiten einfach an den Nachwuchs delegieren können!