Als ich schwanger wurde war mir klar: Ich möchte so viel wie möglich selbst stemmen. Und: Ich will mein Kind nicht in fremde Betreuung geben, keine Tagesmutter, keine Kinderkrippe oder ein früher Start in den Kindergarten, keine Spielgruppen und nicht dauernde Betreuung bei Oma und Opa.
Ich wollte selbst die meiste Zeit mit meiner Tochter verbringen. Ich wollte ihre ersten Schritte daheim erleben, ich wollte mit ihr Sandkuchen backen, schaukeln gehen, fangen spielen, das Laufrad ausprobieren, Geschichten lesen oder basteln. Ich wollte sie selbst fordern und fördern. Deshalb bin ich zuhause. Aber ich arbeite auch.
Vollzeitmutti und Berufsmama – das ist nicht immer einfach!
Das erste Jahr nahm ich mir komplett frei, doch in derselben Woche, in der Krawalli ein Jahr alt wurde, begann ich wieder zu arbeiten. Als Autorin und Radiomoderatorin kann ich sehr viel zuhause oder abends machen. Trotzdem ist das Leben als Vollzeitmami und Workingmama nicht immer einfach miteinander zu vereinbaren: Wenn meine Abgabetermine mir im Rücken sitzen und meine Tochter sich absolut weigert, Mittagsschlaf zu machen. Oder ich abends todmüde bin, aber noch in den Sender fahren muss. Wieso tue ich mir das an?
Ich liebe meine Tochter – und meine Arbeit!
Weil ich beides liebe. Ich liebe meine Arbeit. Ich schreibe unglaublich gerne und ich liebe das Radio. Wenn ich abends im Sender sitze und Livesendungen moderiere, bin ich komplett in meiner Welt. Aber ich liebe es auch Mama zu sein, und zwar immer. Ich möchte die wichtigen ersten Jahre meiner Tochter selbst beeinflussen. Ich lebe das Attachement Parenting, bin offen für alternative Erziehung und lasse meine Tochter viel ausprobieren. In einer Kinderkrippe hätte sie diese Möglichkeiten nicht wie zuhause.
Ich bin stolz auf mich und meine Tochter
Kontakt zu anderen Kindern in ihrem Alter hat sie genug, darum kümmere ich mich immer. Und sie lernt spielerisch, dass Mama eben auch nicht nur neben ihr sitzen kann. Sie spielt im Wohnzimmer, während ich nebenan im Büro sitze und schreibe. Meistens klappt das unglaublich gut, denn sie ist es ja auch gewohnt.
Und ich bin froh, nicht wegen jedem Pups Hilfe zu brauchen. Ich bin stolz darauf, dass wir gemeinsam unseren Alltag stemmen können, mit Erziehung, Haushalt und eben auch Arbeit. Die Zeit in der wir nicht mehr viel zusammen sein können, kommt noch früh genug …