Kupferkette: Ist sie wirklich besser als die Kupferspirale?

Kette mit Schloss
Was spricht für die Kupferkette? (Symbolbild)
© Unsplash/ Jose Fontano

Die Kupferkette ist ein beliebtes, hormonfreies Verhütungsmittel. Sie gilt als Weiterentwicklung der Kupferspirale, mit einem großen Unterschied: weniger Nebenwirkungen. Für wen sich die Kupferkette eignet, was sie kostet und was du sonst beachten musst, liest du hier.

Kupferkette: So wirkt sie

Die Kupferkette (bekannt unter dem Handelsnamen Gynefix) ist eine Kette aus vier bis sechs kleinen (etwa fünf Millimeter langen) Kupferzylindern. Diese sind auf einen zwei bis drei Zentimeter langen Nylonfaden aufgezogen.

Die Kupferkette wirkt ähnlich wie die Kupferspirale oder der Kupferball. Die Zylinder geben Kupfer-Ionen ab, welche die Gebärmutter sowie den Gebärmutter-Schleim verändern, sodass sich keine Eizelle einnisten kann. Außerdem machen die Kupfer-Ionen die Spermien weniger beweglich und schränken ihre Befruchtungsfähigkeit ein.

: So funktioniert das

Wie wird die Kupferkette eingesetzt?

Die Kupferkette wird von deinem Frauenarzt während der Periode eingesetzt – denn während deiner Monatsblutung ist dein Muttermund weicher und weiter.

Mit einer besonderen Einführhilfe wird die Kupferkette an der Gebärmutterwand fixiert. Dann kontrolliert dein Arzt noch die Lage und schon bist du fertig.

Einen Monat später (also nach deiner nächsten Periode) muss der Sitz einmal kontrolliert werden. Danach steht mindestens einmal im Jahr (bestenfalls aber alle sechs Monate) eine Kontrolle an.

Die Kupferkette kann bis zu fünf Jahre in deiner Gebärmutter bleiben.

Soll die Kupferkette später wieder entfernt werden, zieht dein Arzt einfach am Rückholfaden. Die meisten Frauen bemerken hier nur ein kleines Pieken. Direkt im Anschluss kann übrigens gleich eine neue Gynefix eingesetzt werden.

Wie sicher ist die Kupferkette? Pearl Index

Der Pearl-Index der Kupferkette liegt bei 0,1 bis 0,5. Das bedeutet, dass von 1000 Frauen, die ein Jahr lang mit der Kupferkette verhüten, eine bis fünf von ihnen trotzdem schwanger wird.

Die Kupferkette ist damit ähnlich sicher wie die Kupferspirale (0,3-0,8) und die Pille (0,1-0,9).

Dieser Pearl-Index macht Gynefix zu einer sehr sicheren Verhütungsmethode.

Vorteile der Kupferkette

  • hormonfreie Verhütungsmethode
  • langfristige Verhütung (bis zu 5 Jahre)
  • hoher Verhütungsschutz
  • Du kannst direkt nach dem Entfernen schwanger werden

Nachteile: Was spricht gegen Kupferkette?

Bei der Kupferkette kann es zu ähnlichen Nebenwirkungen kommen wie bei der Kupferspirale. Dazu gehören:

  • erhöhtes Entzündungsrisiko
  • verstärkte Blutungen
  • Menstruationsbeschwerden

Wie viel kostet die Kupferkette?

Für die Kupferkette (+ Einsetzen) musst du etwa 200 bis 330 Euro zahlen.

Die erste Kontrolle der Lage per Ultraschall wird von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen – alle weiteren Kontroll-Ultraschall-Untersuchungen musst du selbst bezahlen. Eine Ausnahme: Unter bestimmten Umständen übernehmen Krankenkassen die (Teil)Kosten für die Verhütung bei Frauen unter 22 Jahren – frage hier frühzeitig bei deiner Versicherung nach.

Bist du privat versichert, kannst du dich bei deiner Krankenkasse erkundigen, welche Kosten getragen werden.

Was ist besser: Kupferspirale oder Kupferkette?

Hier findest du eine direkte Gegenüberstellung zwischen Kupferkette und Kupferspirale.

Kupferkette Kupferspirale
Anwendungsdauer 3 bis 5 Jahre 3 bis 10 Jahre
Pearl-Index 0,1 bis 0,5 0,3 bis 0,8
Nebenwirkungen Entzündungsrisiko
Menstruationsbeschwerden
(teils leichte) Blutungen
Entzündungsrisiko
Menstruationsbeschwerden
Blutungen
Abstoßrate Durch biegsame Form sehr gering Abstoßrate liegt bei etwa 5 Prozent
Kosten 200 bis 330 Euro 120 bis 300 Euro

 

Letztendlich gibt es keine ‚bessere Verhütungsmethode‘ – hier muss jede Frau selbst entscheiden, mit welcher Methode sie verhüten will.

Quellen