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Mein Leben als Doppelagentin zwischen Kind und Karriere

Mutter sitzt mit ihrer Tochter vor einem Laptop
So bringt unsere Autorin Kind und Karriere unter einen Hut
© Pexels/ Pixabay

Die Uhr tickt, der Chef braucht unbedingt noch etwas und zu Hause wartet schon sehnlich die kleine Tochter. Unsere Autorin Purista Merk kennt dieses Gefühl nur zu gut. Nach zwei Jahren Baby-Pause arbeitet sie wieder halbtags. Wie unsere Autorin Kind und Karriere stressfrei unter einen Hut bekommt, kannst du hier lesen.

Es ist 5:50 Uhr am Morgen und mein Wecker klingelt erbarmungslos. Draußen ist es noch dunkel, ein paar Vögel zwitschern, mein Mann und die Kleine schlafen friedlich neben mir. Auf Zehenspitzen schleiche ich mich ins Bad, um die beiden nicht aufzuwecken.

 

Die Nacht war wieder kurz, da ich am Abend zu lange mit Haushalt beschäftigt war und die Kleine zusätzlich zweimal in der Nacht aufwachte. Fünf Stunden Schlaf müssen reichen. Die kalte Dusche macht mich ein bisschen wacher und dank des roten Lippenstifts schlüpfe ich in mein Business-Ich. Denn, seit einigen Monaten arbeite ich wieder halbtags und sogar in neuem Job. Nach zwei Jahren Baby-Pause!

Zwischen Kennzahlen und Spielplatz

Seitdem ist alles anders. Jetzt lebe ich das Leben einer Doppelagentin. An zwei Tagen die Woche fahre ich morgens mit dem Zug in die Stadt, treffe meine Kollegen im Office, bereite Meetings vor, schaue mir wichtige Kennzahlen an, treffe Entscheidungen und unterhalte mich vorrangig über Dinge, die das Business und die Firma angehen. Den Rest der Zeit verbringe ich mit meiner Familie auf dem Dorf, wechsele Windeln, spiele im Sandkasten, bringe meine Tochter zur Kita oder treffe andere Mütter auf dem Spielplatz. Zwei Parallel-Universen, die nichts miteinander zu tun haben.

Immer nur so halb da…

Beide Welten unter einen Hut zu bringen, fällt mir auch jetzt noch schwer. Besonders nervig: In keiner der beiden Welten komme ich gefühlt so richtig an. Ständig gehetzt, immer unter Strom und seitenlange To-Do-Listen im Kopf. Bei der Arbeit bekomme ich die Hälfte nicht mit, weil ich nur wenige Stunden die Woche da bin und meine Tochter vermisst mich oft, weil ich für ihr Gefühl sehr viel weg bin.

Aber es hat auch sein Gutes!

Und doch möchte ich keines dieser Universen missen! Ich liebe was ich tue, daher fühlt sich meine Arbeit eher nach Hobby als Job an und es tut auch gut, nicht immer nur über Kind und Co. zu sprechen. Wenn ich dann abends Heim komme und mir meine Tochter mit breitem Grinsen und ausgestreckten Ärmchen entgegenrennt, genieße ich die Zeit mit meiner Familie dafür umso mehr – für eine stressfreie Quality Time lebt man als Mama doch eigentlich.

Meine Lösung: Im Moment leben

Wie ich aus dem Dilemma der Zerrissenheit in Zukunft herausfinde? Im Moment leben. Wenn ich im Büro bin, konzentriere ich mich voll und ganz auf meine Arbeit, meine Kollegen und die Wichtigsten To-Dos. Und Zuhause mache ich immer öfter das Handy aus, lasse den Haushalt Haushalt sein und schenke meiner Familie die Aufmerksamkeit, die sie verdient. So bringe ich Kind und Karriere stressfrei unter einen Hut.

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