In diesem Artikel:
Was ist der Mittelschmerz?
Mediziner bezeichnen den Mittelschmerz als Intermenstrualschmerz. Dieser tritt etwa in der Mitte deines Zyklus auf und hängt mit dem Eisprung zusammen. Daher wird er auch als Ovulationsschmerz oder Eispungschmerz bezeichnet.
Dazu eine kurze Erklärung: In den beiden Eierstöcken sind die Eizellen in sogenannten Eibläschen oder auch Follikeln angelegt. In jedem Zyklus reifen etwa 10 bis 20 dieser Follikel heran, doch meistens reift nur eines von diesen wirklich aus. Dieser dominante Follikel füllt sich mit Flüssigkeit und wandert langsam an die Außenseite vom Eierstock.
Dank einem Hormoncocktail aus Östrogenen, Progesteron und anderen Hormonen wird die Follikelwand abgebaut und das Muskelgewebe des Eierstocks zieht sich zusammen, um die Eizelle aus dem Follikel auszuschwemmen.
So wird die Eizelle in die Eileiter entlassen und sie wandert von dort aus in die Gebärmutter. In seltenen Fällen reift mehr als ein Follikel aus und wenn diese alle befruchtet werden, kann es zu Mehrlingen, sprich zweieiigen Zwillingen, Drillen usw., kommen.
Ursachen für den Mittelschmerz
So viel zu den Hintergründen des Eisprungs. Bei diesem komplexen Ablauf gibt es gleich mehrere Faktoren, die den Mittelschmerz auslösen können:
- der Eisprung
- die Spannung auf die Kapsel vor dem Eisprung
- die Flüssigkeit, die mit dem Ei aus dem Follikel austritt
Leider gibt es noch einen Grund, warum manche in der Mitte ihres Zyklus einen Eisprungschmerz verspüren. Dies kann mit der sogenannten Endometriose zusammenhängen. Hast du nun die Befürchtung, dass bei dir etwa eine Endometriose vorliegen könnte, kannst du dich in unserem Beitrag Endometriose: Wenn Regelbeschwerden zur Qual werden informieren.
Wenn du öfters Unterleibsschmerzen verspürst, kann das vielfältige Ursachen haben. Infos dazu findest du in unserem Beitrag Warum habe ich Unterleibsschmerzen aber keine Periode?
So erkennst du den Mittelschmerz
Der typische Mittelschmerz tritt punktuell auf einer Seite und nur kurz auf. Dieser hängt mit dem Eisprung zusammen. Der Mittelschmerz aufgrund von dem Eisprung ist ein sehr spezifischer Schmerz, der sich unterschiedlich bemerkbar machen kann.
- Schmerzen im Unterbauch, direkt im Hüftknochen
- Schmerzen, die typischerweise etwa zwei Wochen vor der Menstruation auftreten
- Schmerzen auf der rechten oder linken Seite, je nachdem, welcher der Eierstöcke ein Ei freisetzt
- Schmerzen, die von einer Seite zur anderen, von einem Zyklus zum Nächsten wechseln oder für einige Zyklen auf einer Seite verbleiben können
Durch Schmerzen beim Eisprung die Fruchtbarkeit einschätzen
Manche nutzen den spezifischen Schmerz, um ihre Kinderplanung zu unterstützen. Da dieser Schmerz rund um den Eisprung auftritt, kann es durchaus gut sein, jetzt Sex zu haben, um die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung zu erhöhen. Wer dagegen auf die natürliche Verhütung setzt, sollte jetzt lieber zusätzlich mit Kondom und Ähnlichem verhüten oder abstinent bleiben.
Kein Mittelschmerz, kein Eisprung?!
Der Mittelschmerz hängt zwar mit dem Eisprung zusammen, aber nicht alle spüren diesen auch. Etwa eine von fünf Frauen sagt, dass sie den Eisprung spüren kann, sprich vier von fünf spüren überhaupt nichts – aber sie haben trotzdem einen Eisprung. Manche spüren einen Mittelschmerz auch nur ab und zu, das ist alles völlig normal und im Rahmen.
Wenn der Mittelschmerz lang anhält und sich nicht punktuell anfühlt, solltest du dich gynäkologisch untersuchen lassen. Denn dann könnte eine andere Ursache vorliegen, die diesen Schmerz auslöst.
Mittelschmerz – was jetzt?
Ja, der Mittelschmerz ist für manche durchaus positiv, doch er kann echt nervig sein. Daher ist es gut, wenn du dir eine Auszeit nehmen kannst. Ruh dich aus, leg dich auf die Couch oder mach etwas anderes, das dir viel Spaß macht.
Keine Idee? Vielleicht hilft dir eine kleine Nackenmassage oder eine Meditation, dich jetzt zu entspannen. Auch ein leckerer Smoothie kann dir helfen, deine Stimmung positiv zu beeinflussen. Probiere einfach aus, was dir jetzt am besten hilft!