1. „Ich zähle jetzt bis drei…“
Ob inmitten einer bühnenreifen Trotzreaktion – mit Vorliebe am Boden des gut besuchten Supermarktes – oder in Zusammenhang mit der Puppe, die ich aus gutem Grund nicht mit meinem Schwesterherz teilen wollte: Wenn sich die Augen meiner Mama zu bedrohlichen Schlitzen verengten und ihr Mund die unheilvollen Worte: „Ich zähle jetzt bis dreeei…“ ausstieß, dann wusste ich, es würde – gar nichts passieren!
Schon mit zweieinhalb Jahren hatte ich begriffen, dass nach drei allenfalls vier kommt und ich nichts weiter zu befürchten habe. Ich war mir sicher: Meine Kinder würde ich bestimmt nicht mit leeren Worthülsen behelligen. Doch dann kam er, der obligatorische Wutanfall im Supermarkt. Und was habe ich getan? Genau, gezählt!
2. „Musst du nochmal pieseln?“
Je nach Region könnte dieser Satz auch mit strullern, Lulu oder pullern enden – nichts davon ist besonders würdevoll. Was für gerade den Windeln entwachsene Zwerge ja noch okay sein mag, stellt für ultracoole Grundschüler eine Schmach in ihrer schmerzhaftesten Form dar: Ein quer über den Spielplatz gebrülltes mütterliches: „Schaaaaatz, musst du noch Lulu???“
Es tue sich ein Erdloch zum Im-Boden-Versinken auf und das bitte schnell! Guter Vorsatz der Mutter der Zukunft: Solche Sätze werden ins Ohr geflüstert! Wenn überhaupt! Dann waren wir zuletzt unterwegs, die Zeit war knapp, der Heimweg weit. Und was rutschte mir da heraus und das nicht gerade leise? Erraten!
3. „Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst…“
SELBSTVERSTÄNDLICH habe ich diesen Satz zu meinen beiden Fortpflänzen noch nicht gesagt, sie sind ja noch so klein. Derartige Sätze knallt man eher aufmüpfigen Teenagern an den Kopf, wenn man sich nicht mehr anders zu helfen weiß. Wie meine Mama zum Beispiel! Voll peinlich, oder? Also ich bin sicher: MIR wird das nicht passieren! Eher beiße ich mir die Zunge ab! Toitoitoi…