In diesem Artikel:
- Warum haben haben wir Scheidenausfluss?
- Welche Ausfluss-Arten sind normal?
- » Weißfluss
- » Dünnflüssiger Ausfluss
- Ausfluss: Symptome für Krankheiten
- » weißer Ausfluss
- » gelber Ausfluss/ grüner Scheidenausfluss
- » blutiger Ausfluss
- » eitriger Ausfluss
- » fischig-riechender Ausfluss
- » süßlich-riechender Ausfluss
- So hilft der Arzt
- Veränderter Scheidenausfluss: Vorbeugung
- Quellen
Was ist Scheidenausfluss?
Ausfluss (auch: Fluor vaginalis) entsteht, weil deine Scheide ihre Schleimhaut ständig erneuert. Die alten, abgestorbenen Zellen werden abgestoßen.
Der Ausfluss enthält neben den abgestorbenen Zellen auch eine Flüssigkeit des Gebärmutterhalses sowie Bakterien, die eigentlich nicht in deine Scheide gehören und so herausgespült werden.
Warum habe ich Ausfluss?
Der Scheidenausfluss hat drei sehr wichtige Funktionen:
- Verschluss in der Proliferationsphase (erste Phase des weiblichen Zyklus)
Der Schleimpfropf, der aus Scheidenflüssigkeit gebildet wird, verhindert in dieser Zeit, dass Spermien in eine unvorbereitete Gebärmutter eindringen können. Der Ausfluss verhindert auch, dass Bakterien in den Uterus eindringen.
- Schutz vor Krankheiten
Der Scheidenausfluss schützt die Vagina vor Infektionen: Die enthaltenen Milchsäurebakterien helfen dabei, den pH-Wert deiner Vagina im sauren Milieu zu halten und somit die Ausbreitung von Krankheitserregern und Pilzen zu verhindern.
- Natürliche Reinigung
Der Scheidenausfluss transportiert alte Hautzellen und Schleimhaut auf natürlichem Weg aus deinem Körper.
Ausfluss in der Schwangerschaft
Ein stärkerer Ausfluss ist in der Schwangerschaft ganz normal, wichtig ist es, Konsistenz und Farbe des Ausflusses genau zu beobachten. Lies hier, welcher Ausfluss in der Schwangerschaft normal ist und ab wann du zum Arzt gehen solltest.
Welcher Scheidenausfluss ist normal?
Ausfluss muss nicht immer mit Krankheiten verbunden sein. Einige Ausfluss-Arten sind vollkommen normal und sogar wichtig für einen gesunden Genitalbereich:
1. Weißfluss
Gesunder Scheidenausfluss ist meist weißlich und geruchlos und wird daher auch als Weißfluss bezeichnet.
Wie viel Ausfluss auftritt, ist von Frau zu Frau unterschiedlich – die Menge und Konsistenz vom Scheidenausfluss kann sich auf im Laufe deines Zyklus verändern. Im Schnitt haben Frauen etwa fünf Milliliter Scheidenausfluss am Tag.
2. Dünnflüssiger Ausfluss
Neben Stress und seelischer Belastung können vor allem hormonelle Schwankungen während des Zyklus Einfluss auf die Konsistenz von deinem Scheidenausfluss haben. Vor dem Eisprung in der Zyklusmitte, sowie während einer Schwangerschaft wird durch die erhöhte Östrogenproduktion dünnflüssiger Ausfluss abgesondert.
Ausfluss: Symptome für Krankheiten
Bestimmte Gerüche oder Farben des Ausflusses können ein Anzeichen für Intimkrankheiten sein. Es gibt mehrere Ursachen, wieso sich dein Scheidenausfluss verändern kann. Kommt die natürliche Vaginalflora aus der Balance, können sich unerwünschte Bakterien und Pilze ausbreiten und Entzündungen verursachen.
Außerdem kann ungewöhnlicher Ausfluss auf Geschlechtskrankheiten oder Tumore hindeuten.
Wenn du dir unsicher bist, ob dein Scheidenausfluss normal ist, solltest du dich auf jeden Fall an einen Arzt wenden.
Was sagt der Ausfluss aus? Krümeliger, klebriger & blutiger Ausfluss
Du solltest vorsichtig sein, wenn sich bei dir Farbe, Geruch oder Menge der Flüssigkeit von deinem Ausfluss auffällig verändern. Mach in jeden Fall einen Termin beim Arzt, da ungewöhnlicher Ausfluss auch ein Anzeichen für Krankheit sein kann!
Besondere Vorsicht gilt bei diesen Veränderungen von deinem Scheidenausfluss:
Weißer Ausfluss
- Erscheinungsbild: weißliche Farbe. Im Gegensatz zum normalen Weißfluss, der bei allen Frauen vorkommt, ist dieser Scheidenausfluss oft von Jucken und Brennen der Scheide begleitet, krümeliger Ausfluss
- Was bedeutet krümeliger Ausfluss? Weißer, krümeliger Ausfluss kann auf eine Scheidenentzündung durch Infektionen mit Pilzen hindeuten.
Laut der pharmazeutischen Zeitung müssen sich drei von vier Frauen mindestens einmal im Leben damit herumschlagen.
Brauner Ausfluss
- Erscheinungsbild: schleimig, hell- bis dunkelbraune Farbe vom Scheidenausfluss, Färbung kommt meist durch altes Blut
- Mögliche Ursachen: Brauner Ausfluss kann mit Fremdkörpern wie vergessene Tampons, gutartigen Wucherungen der Schleimhaut in Scheide, Gebärmutter und Gebärmutterhals zusammenhängen. Der braune Scheidenausfluss kann auch ein Zeichen für eine Infektion wie HPV oder ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein.
Gelber Ausfluss/ Grüner Ausfluss
- Erscheinungsbild: grüner oder gelber Ausfluss, Brennen und Rötungen der Vagina
- Was bedeutet grüner Ausfluss? Der grüne oder gelbe Ausfluss kann ein Zeichen für eine Infektion sein. Bei einer Trichomonaden-Infektion, Tripper oder Chlamydien ist gelb-grüner Ausfluss ohne Geruch typisch.
Der Scheidenausfluss kann aber auch unangenehm Riechen – verschiedene Erreger sind dafür verantwortlich. Da die Erreger hier auch beim Sex übertragen werden können, sollte bei auch dein Partner mit Medikamenten behandelt werden.
Blutiger Ausfluss ist vor allem dann bedenklich, wenn es sich um frisches Blut handelt. Der Scheidenausfluss hat dann eine hellrote Farbe.
Eitriger Ausfluss
- Erscheinungsbild: gelber Ausfluss, Eiter, unangenehmer Geruch
- Mögliche Ursachen: Gebärmutterhalsentzündung, Entzündungen an Eileitern und Eierstöcken können mit eitrigem Scheidenausfluss einhergehen.
Fischig-riechender Ausfluss
- Erscheinungsbild: gräulich-weiße Farbe und strenger, Ausfluss riecht fischig; eventuell schaumiger Ausfluss, Hautreizungen und Juckreiz
- Mögliche Ursache: Ein bakterielles Ungleichgewicht kann der Grund für den schlecht-riechenden Scheidenausfluss sein.
Ist eine Vaginose der Grund für den fischig-riechenden Ausfluss entstehen, kann eine Therapie mit Antibiotika notwendig sein. Außerdem ist es besonders wichtig, dass der pH-Wert in der Vagina wieder normalisiert wird, sonst drohen Rückfälle. Hier kann eine Milchsäurekur helfen.
Süßlich riechender Ausfluss
- Erscheinungsbild: weißer, klebriger Scheidenausfluss, süßlich riechender Ausfluss, meistens ohne Schmerzen oder Juckreiz
- Mögliche Ursache: Ein süßlich riechender Ausfluss kann für dich ganz normal sein, wenn dein Scheidenausfluss schon immer so ist.
Sollte der neue Geruch plötzlich aufkommen, kann das durch eine Ernährungsumstellung oder durch einen erhöhten Blutzucker erklärt werden. Auch hormonale Veränderungen können den Geruch erzeugen.
Scheidenausfluss: So hilft der Arzt
Er wird dir in den meisten Fällen eine Creme oder Zäpfchen verschreiben, die deinen Scheidenausfluss dann normalisieren.
- Die Zäpfchen musst du dir in deine Scheide einführen, sie lösen sich dort auf und bringen deine Scheidenflora ins Gleichgewicht.
- Die Creme ist für die äußere Anwendung an deiner Scheide.
Während der Behandlung solltest du…
- …keine Tampons benutzen.
- …auf Intimseifen verzichten.
- …deine Handtücher und Unterwäsche jeden Tag wechseln.
- …Textilien, die mit deiner Scheide in Berührung kommen bei mindestens 60 Grad waschen.
Auch, wenn die Symptome schnell wieder abklingen ist es sehr wichtig, die Behandlung bis zum Ende durchzuführen, denn nur so kannst du sicher sein, dass alle Keime und Bakterien abgestorben sind – ansonsten kann sich dein Scheidenausfluss gleich wieder verändern.
Denke daran, dass deine Scheide sich von allein reinigen kann. Verzichte daher auf Intim-Deos und parfümierte Seifen. Reinige deine Vulva außerdem nur von außen und führe niemals irgendwelche Hygieneprodukte in deinen Scheidengang ein.
- Die richtige Unterwäsche – und wie du sie säuberst
Wasche deine Unterwäsche bei mindestens 60 Grad, um Keime abzutöten. Außerdem solltest du synthetische Stoffe bei der Unterwäsche vermeiden, da diese weniger Atmungsaktiv sind und sich Bakterien und Keime in einer feuchten Umgebung besonders wohlfühlen. Greife daher möglichst zu Baumwollhöschen.
- Von vorne nach hinten Wischen
Wische beim Toilettengang von vorne nach hinten ab, um eine Infektion durch Darmkeime zu vermeiden. Denn gelangen diese in deine Scheide, können sie die empfindliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen und zum veränderten Scheidenausfluss führen. Ein eitriger oder blutiger Ausfluss wäre hier eine mögliche Folge.
- Kondome benutzen
Zu guter Letzt: Kondome als Schutz vor Geschlechtskrankheiten sind Pflicht! Sie schützen dich nicht nur vor Krankheiten wie Gonorrhö oder Chlamydien, sondern auch vor bakteriellen Infektionen, die zum Beispiel durch Bakterien am Penis deines Geschlechtspartners ausgelöst werden können.