Ammenschlaf: Darum wirst du nachts immer wach

Junge Frau liegt verzweifelt auf dem Bett
Wann kann ich endlich wieder schlafen?
© Bigstock/maaram

“Hilfe, ich kann seit der Geburt nicht mehr schlafen. Als frisch gebackene Mama kennst du das Problem: Schlafstörungen und erstmal keine Besserung in Sicht. Was die Ursachen vom sogenannten Ammenschlaf sind und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier. 

Was ist der Ammenschlaf?

Der Ammenschlaf bezeichnet ein Phänomen, das bei der Bezugsperson eines Säuglings ausgelöst wird. Dabei haben die Betroffenen einen unruhigen Schlaf und wachen sehr leicht auf. In den aller meisten Fällen ist diese Bezugsperson die Mama. Auf bestimmte Geräusche wird besonders empfindlich reagiert. Vor allem Laute, auf die man besonders achtet und die du mit bestimmten Emotionen verbunden werden, wie das Geschrei des Babys.

Väter, Geschwister oder Großeltern sind in der Regel nicht vom Ammenschlaf betroffen. Das Phänomen bezieht sich vor allem auf die Mutter-Kind-Beziehung.

Der Ammenschlaf kann natürlich auch durch ganz beliebige Geräusche ausgelöst werden. Interessant ist allerdings, dass die Betroffenen von weitaus lauteren Geräuschen nicht aufwachen. Bau- oder Straßenlärm lässt sie kalt, die leisesten Babysignale führen hingegen zum sofortigen Wachwerden. Diese Veränderung im Schlafverhalten ist allerdings in den aller häufigsten Fällen nur temporär.

Ammenschlaf kommt meist mit dem Baby

Um dich um deine Nächte zu bringen, muss das Baby noch nicht einmal auf der Welt sein. Schlafstörungen in der Schwangerschaft sind durchaus typisch.

Nach der Geburt erreicht der schlechte Schlaf oft nochmal ein ganz neues Niveau. Gerade in der ersten Zeit wachen alle Säuglinge mitten in der Nacht auf und möchten gefüttert werden, die Windel gewechselt bekommen oder die Nähe von Mama spüren. Für dich als Mama bedeutet das häufig, dass du jedes Mal aufstehen musst und die Bedürfnisse deines Babys erfüllen. Der Schlaf kommt dabei natürlich zu kurz.

Wann hört der Ammenschlaf auf?

In der Regel sollte es so sein, dass der Ammenschlaf aufhört, wenn dein Kind durchschlafen kann und in der Nacht nicht mehr auf dich angewiesen ist.

Neben dem Durchschlafen kann auch das Einschlafen zu einem Problem werden. Dadurch verkürzt sich vor allem die notwendige Tiefschlafphase enorm.

Wieso ist die Tiefschlafphase so wichtig?

Der Schlaf erfüllt essenzielle Aufgaben für die psychische und physiologische Regeneration. Die Tiefschlafphase ist der wichtigste Teil der Nacht, dort erholt man sich. Die Tiefschlafphase ist sogar bedeutsamer für die Erholung, als die generelle Schlafdauer. Auch das Immunsystem kann sich lediglich während des Tiefschlafes regenerieren. Während dieser Phase werden alle Erfahrungen und Gedanken des vergangenen Tages verarbeitet und im Gedächtnis gefestigt.

Ursachen für Ammenschlaf nach der Geburt

Häufig sind die Ursachen nicht körperlich bedingt, sondern psychisch. Viele junge Mamas liegen wach im Bett und wissen einfach nicht mehr wohin mit ihren Gedanken. Wenn es dir auch so geht, versuche dir Hilfe zu holen und über deine Sorgen zu sprechen.

Die häufigste Ursache ist jedoch die Angst, dass du dein Kind nachts nicht hörst. Bei dem leisesten Geräusch wirst du hellhörig, denn du möchtest ja dein Kind nicht überhören. Mach dir aber nicht zu viele Sorgen: Als Mutter ist es von der Natur so ausgelegt, dass du von den kleinsten Weckreizen deines Babys wach wirst.

Ammenschlaf kann in seltenen Fällen aber auch körperliche Ursachen haben und beispielsweise hormonell bedingt sein. Die Schwangerschaft, die Geburt und das Stillen wirken enorm auf deinen Hormonhaushalt ein. In deinem Körper bilden sich während der Schwangerschaft Östrogene und Gestagene. Prolaktin und Oxytocin treten während der Stillperiode in Aktion. Dadurch kannst du Schwierigkeiten beim Schlafen bekommen.

Welche Folgen kann der Ammenschlaf mit sich bringen?

  • Konzentrationsprobleme
  • Atmung, Blutdruck und Stoffwechsel geraten durcheinander
  • Probleme bei der Milchproduktion
  • Im schlimmsten Fall: chronische Schlafstörungen
Der Eltern-Schlafmangel-Rechner

Welche Schlafdauer ist normal bei Erwachsenen?

Wie viel Schlaf jeder Mensch braucht ist unterschiedlich. Die Neurologen und Psychiater im Netz weisen darauf hin, dass eine Person immer weniger Schlaf braucht, umso älter sie wird. Alles zwischen fünf und neun Stunden Schlaf pro Nacht sei für Erwachsene absolut unbedenklich. Der Durchschnitt liegt zwischen 7 und 8 Stunden.

Mach dir also nicht allzu viel Sorgen, wenn deine Nächte nicht mindestens 8 Stunden lang sind. Es kann gut sein, dass dein Schlafbedürfnis auch mit weniger Stunden gestillt ist.

Frauen brauchen insgesamt allerdings mehr Schlaf als Männer und sind auch anfälliger für Schlafprobleme. Sie brauchen länger zum Einschlafen und wachen leichter auf.

Tipps, die dich wieder besser schlafen lassen

Wir zeigen dir sechs bewährte Hausmittel, die beim Schlafen helfen können:

  • Baldrianwurzel (in vielen homöopathischen Medikament oder Schlaf-Tee enthalten)
  • Lavendel als Badezusatz, im Kissen oder als Raum Duft
  • Tee mit Baldrian, Hopfenzapfen, Melissen-Blättern
  • Heiße Milch mit Honig
  • Rosen-Öl auf das Kopfkissen
  • Vanille als Raumduft

Sollten dir die Hausmittel langfristig nicht helfen, deine unruhigen Nächte über weitere Monate andauern und dein Körper rebellieren, dann solltest du dringend ärztliche Beratung in Anspruch nehmen.

Quellen