Schlafmangel in der Schwangerschaft? Das war nur ein kleiner Vorgeschmack!
Könnt ihr euch noch an die beschwerlichen letzten Wochen eurer Schwangerschaften erinnern? Jene, in denen frau nachts gefühlt alle fünf Minuten aufwacht, weil sie aufs Klo muss, der Bauch in keiner Position mehr ausreichend Platz findet und der liebe Nachwuchs heftig boxt anstatt zu schlafen?
Ich persönlich glaube, Mutter Natur hat das so eingerichtet, damit wir uns an das gewöhnen, was uns erwartet. Denn ganz ehrlich: Ich freue mich wirklich für jeden, der mit einem durchschlafenden Kind gesegnet ist, aber für die meisten Eltern ist das selig schlummernde Kind Wunschdenken!
Dass Schlafmangel einen aber so dermaßen an die Grenzen bringt, davon hatte ich keine Vorstellung! Woher auch? Das weiß man vorher zum Glück nicht! Mir ist mittlerweile übrigens vollkommen klar, weshalb Schlafentzug zu den Foltermethoden zählt. Und vielen anderen Müttern und Vätern geht’s bestimmt ähnlich!
Schlaf? Keine Chance!
Unser Sohn war definitiv kein Anfängerbaby! Schlaf fand er absolut überbewertet. Deshalb schlief er ganz einfach nicht! Oder allenfalls ein halbes Stündchen zwischendurch. Bis er mobil wurde, war er außerdem ein wirklich unzufriedener kleiner Kerl. Keine einfache Kombination, das kann ich euch sagen!
Zum Einschlafen brauchte Sohnemann ewig, durchschnittlich etwa zwei Stunden. Zudem schlief er nicht sehr lange am Stück. Wenn er wach war, schrie er unheimlich viel. An manchen Tagen waren wir mit den Nerven völlig am Ende! Die Nächte teilten mein Mann und ich uns in „Schichten“ auf. Sonst hätte niemand von uns auch nur ein bisschen Ruhe gefunden. Wie dem auch sei: Irgendwann nahmen wir die Situation als gegeben hin. Denn was wir auch versuchten, es half nichts! Er war und blieb ein schlechter Schläfer!
Zwei Stunden Schlaf am Stück waren viel!
Sobald sich Sohn krabbelnd fortbewegen konnte, wurde es ein wenig besser! Nun war der Kerl wenigstens nicht mehr so unzufrieden. Auch sein Schlafverhalten veränderte sich, wenn auch nur unwesentlich. Schlief er in manchen Nächten zwei Stunden am Stück, dann war das verdammt viel!
Mittlerweile hatten wir uns wohl daran gewöhnt. Wir teilten uns die Nächte auf und eine Nacht, in der wir insgesamt (also nicht am Stück!) auf drei bis vier Stunden Schlaf kamen, war eine gute Nacht! Heute scheint es unvorstellbar, aber was soll ich sagen: Man passt sich den Gegebenheiten an! Und trotz allem wollten wir unbedingt ein zweites Kind. Schlimmer konnte es ohnehin nicht werden! Oder doch?
Beim zweiten Kind wird alles leichter… Oder etwa doch nicht?
Töchterchen kam zur Welt, da war unser Sohn 17 Monate alt. Mittlerweile wachte er in der Nacht nur noch zwei bis drei Mal auf, verlangte sein Fläschchen und schlief dann weiter. Ein Traum! Naiverweise gingen wir davon aus, mit diesem einen schlechten Schläfer hätten wir alle Sünden gebüßt… Was soll ich sagen? Wir haben uns geirrt!
Das Positive jedoch zuerst: Töchterchen war ein absolutes Anfängerbaby! Tagsüber war sie meist glücklich und zufrieden. Während wir unseren Sohn keine Sekunde lang ablegen konnten, lag dieses Baby am liebsten auf einer Decke am Boden. Alles, was sie brauchte: ihren großen Bruder um sich herum! Nun, das konnten wir einrichten, aber…
Aber die Nächte… Wenn wir es auch niemals für möglich gehalten hätten: Dieses Kind schlief noch schlechter als ihr Bruder! Ständig brauchte sie Milch. Ständig wollte sie an etwas nuckeln. Ständig wollte sie spielen. An Schlaf war kaum zu denken! Und das über zwei Jahre lang! Dann – von einen Tag auf den anderen – schlief sie plötzlich durch! Bis heute!
Die Babyzeit? Gehört zum Glück der Vergangenheit an!
So sehr ich Babys liebe und frisch geschlüpfte Erdenbürger stundenlang anschauen könnte: Ich bin unendlich froh, dass meine eigenen Kinder der Babyzeit entwachsen sind! Die wesentlichen Meilensteine in meinem Leben als Mutter? Der Moment, als meine Kinder endlich halbwegs verlässlich geschlafen haben und der Zeitpunkt, ab dem sie sich mit Worten verständigen konnten! Versteht mich nicht falsch. Es gibt Mütter, die eignen sich perfekt zur Babymama. Und dann gibt’s eben mich…