Traumjob Mama oder zurück in den Beruf?

berufstätige Mutter hält Baby im Arm
Kann ich den Wiedereinstieg mit Baby meistern?
© Fotolia/ Yakobchuk Olena

Der eigene Nachwuchs markiert einen besonderen Einschnitt in unser Leben und ist mit vielfältigen Veränderungen verbunden. Für dich als Mutti stellt sich stets auch die Frage danach, wie der weitere Lebensweg und die Karriere aussehen werden. Möchtest du dich sich ganz der Kindererziehung widmen oder planst du nach Mutterschutz oder Elternzeit wieder in den Beruf zurückzukehren?

Beide Varianten sind mit verschiedenen Vor- und Nachteilen verbunden. Der Wunsch für dein Kind da zu sein kollidiert leider allzu häufig mit Einschränkungen bei der finanziellen Situation. Wir haben uns die verschiedenen Möglichkeiten genauer angesehen.

 

Traumjob Mama – Herausforderung Familie

Sich um eine Familie zu kümmern ist ein ganz besonderes Unterfangen. Manchmal wird ein Vergleich zum Führen eines Unternehmens gezogen – einem Familienunternehmen sozusagen. Mit eigenen Kindern kommen neben Kinderpflege und Schmeißen des Haushalts noch unzählige neue Aufgaben auf die Mütter zu.

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Sie sind Köchin, Reinemachefrau, Fahrdienst, Erziehungsbeauftragte, Krankenschwester und vieles mehr. Und das 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche.

Die viele Abwechslung sorgt dafür, dass selbst einfache Tätigkeiten im Grunde nie langweilig werden. Mama sein ist ein Job für echte Allrounder und Organisationstalente. Vor allem wenn der Nachwuchs größer wird, kommen mit Kindergarten, Schule und Freizeitgestaltung der Kinder noch weitere Punkte hinzu.

Auch wenn die Leistung der Mütter in unserer Gesellschaft immer noch häufig minder wertgeschätzt wird, beinhaltet ihre Rolle mehr als der Begriff „Hausfrau und Mutter“ wiedergeben könnte.

 

Ein erfülltes Leben als Mama?

Ob man dieses Leben als erfüllend wahrnimmt, hängt vor allem von persönlichen Kriterien ab. Manche planen von vorn herein, so schnell wie möglich wieder in den Beruf einzusteigen. Andere hingegen können sich nichts Schöneres vorstellen, als sich von nun ausschließlich um die Familie und die Kindererziehung zu kümmern. Sie gehen in der Mutterrolle völlig auf.

Eine enge Beziehung zu den Kindern aufzubauen, viel Zeit mit ihnen zu verbringen und die vielen spannenden Entwicklungsschritte in allen Details miterleben und selbst mitgestalten zu können ist ein tolles Gefühl. Dafür wird die eigene Karriere oftmals nur allzu gerne an den Nagel gehängt.

Allerdings sollte hier bedacht werden, dass die Kinder älter werden und sich spätestens in der Pubertät mehr und mehr abnabeln. Manchen Muttis fällt es schwer sich dann wieder mehr um die eigenen Bedürfnisse zu kümmern, weil sie ihren Fokus hauptsächlich auf die Kinder gelegt haben.

 

Vor- und Nachteile im Überblick

  • Vorteile 
    Dass Kinder durch die Mutter, die nebenbei nicht noch zusätzlich durch einen Beruf belastet ist, eine optimale Betreuung erfahren, steht außer Frage. Gerade in den ersten Lebensjahren kann so eine enge Beziehung aufgebaut werden.
  • Nachteile
    Dennoch ist dies heutzutage oft eine kaum realisierbare Situation. Viele Familien sind darauf angewiesen, dass beide Elternteile zum Einkommen beitragen. Man kann es sich einfach nicht mehr leisten, dass die Mama längere Zeit zuhause bleibt, weil dies mit zu großen finanziellen Einbußen verbunden ist. Die eigenen Bedürfnisse müssen dabei erst mal ein ganzes Stück nach hinten geschoben werden.

Kind und Karriere – Doppelbelastung erfolgreich meistern

Ob gewollt oder gezwungenermaßen, auch berufstätige Muttis gehören heute zur Normalität in unserer Gesellschaft. Durch den stetigen Ausbau von Krippen- und Kindergartenplätzen versucht die Politik bessere Voraussetzungen zu schaffen, dass auch kleinere Kinder von Anfang an gut betreut werden können.

Beruflicher Erfolg mit Familienanhang

Für die Mütter gehört dabei ein großes Maß an Organisationsfähigkeit dazu, denn Betreuung und Arbeitszeiten müssen optimal aufeinander abgestimmt werden. Wer trotzt Nachwuchs nicht auf die Karriere verzichten will, möchte meist so schnell wie möglich wieder in den Beruf zurück.

In vielen Fällen kann in den alten Beruf zurückgekehrt werden, ist die Auszeit für die Familie nur kurz, wird die bisherige Stelle meist freigehalten. Doch auch eine Neuorientierung ist für viele eine Option. Manchmal ist es sinnvoll, sich statt der stressigen Vollzeitstelle eine Arbeit zu suchen, die mehr Flexibilität mitbringt, um gleichzeitig auch mit unvorhergesehene Situationen besser umgehen zu können.

Wer sich für eine neue Stelle bewirbt, sollte die Zeiten des Mutterschutzes und einer eventuellen Elternzeit als eignen Punkt im Lebenslauf anführen. Auf diese Weise entstehen keine Lücken in den Angaben. Bei einem Wiedereinstieg muss bei der Bewerbung ohnehin etwas andere Schwerpunkte setzen. Vor allem die bisherige Berufserfahrung und speziellen Qualifikationen sollten jetzt in den Vordergrund gerückt werden.

Ein erfülltes Leben im Beruf?

Wer sich für die Karriere entscheidet, bekommt oft eine ganz andere Art der Anerkennung, als dies als Mutter der Fall ist. Erfolg und Bestätigung der eigenen Fähigkeiten, ein gelungenes Projekt oder wertschätzende Kollegen – all das tut dem Ego einfach gut. Darauf muss man als Mutter nämlich oft verzichten, denn der unermüdliche Einsatz zuhause wird in der Regel als völlig selbstverständlich angesehen und viel zu selten honoriert. Dennoch:

 

Viele arbeitende Mamas sehen sich auch mit dem Vorwurf der Rabenmutter konfrontiert, wenn sie frühzeitig wieder ins Berufsleben einsteigen. Daran haben viele schwer zu knabbern, denn schließlich kümmern sie sich in der verbleibenden Zeit aufopferungsvoll um den Nachwuchs. Und dann ist da ja auch noch der Vater, der einen Teil der Verantwortung zu tragen hat.

Tatsache ist, dass Kind und Karriere ein großes Maß an Selbstdisziplin erfordern. Gerade die vielen Termine unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach. Nicht zuletzt ist das Gelingen des Alltags davon abhängig, ob eine passende Kinderbetreuung gefunden werden kann. Auch wenn einem der berufliche Erfolg wichtig ist, möchte man den Nachwuchs in guten Händen wissen.

Fazit

Die Frage nach Kind oder Karriere ist heute leider noch allzu oft das Ergebnis einer Rechenaufgabe. Viele tun sich nicht leicht damit, das Kleine schon frühzeitig in die Obhut einer fremden Betreuung zu geben. Wer vorher einen erfüllenden Job hatte, tut sich mitunter schwer damit, fortan „nur“ noch Mama zu sein und sich um Haushalt und Kindererziehung zu kümmern. Dabei kann gerade dies ebenso herausfordernd und abwechslungsreich sein. Wer sich einmal in die Mutterrolle eingefunden hat, merkt, dass auch dies eine unglaublich erfüllende Aufgabe sein kann – die eine Bestätigung im Beruf überflüssig macht.