Teenies – Wie viel Einmischung ist noch okay?

Sohn und Mama sitzen auf der Wiese
Das Ein oder Andere habe ich, zum Missfallen des Sprösslings, noch mitzureden, finde ich.
© Pexels / Mizuno K

Wie viel Einmischung ist bei Teenies eigentlich noch angebracht? Gar keine, findet der Sohn unserer Autorin Daniela Kirschbaum. Also ein kleines bisschen wohl schon, findet Mama. Das sorgt neuerdings für die eine oder andere Turbulenz im Hause Kirschbaum.

Gerade war er doch noch so … vernünftig

Mein lieber Erstgeborener war zwar nie angepasst, dafür ist er aber durchaus mit einer beachtlichen Portion Vernunft ausgestattet. Echte Schwierigkeiten gab es bei ihm zum Glück bisher kaum jemals. Er gehört tatsächlich zu der Sorte Kind, mit der man reden kann. Aber naja,… Das war einmal! Neuerdings ist er cool und stürzt sich kopfüber ins Abenteuer Pubertät. Kein Wunder also, dass plötzlich alles, was Mama und Papa so von sich geben, grundsätzlich zu hinterfragen, peinlich und sowieso falsch ist.

Einmischen? Sollen wir uns bitte schön bei seiner kleinen Schwester, denn er hat sein Leben nun wirklich selbst im Griff! Tja, die schönsten Jahre der gemeinsamen Zeit sind angebrochen… *ironie* Das ist aber völlig okay, so ist das Leben. Bloß bedeutet das halt nun den einen oder anderen Grabenkampf im Hause Kirschbaum. Blöderweise findet Mama nämlich, sie hat durchaus noch ein Wörtchen mitzureden. Und außerdem: Auch wir Eltern haben ein Recht auf schlechte Laune.

Pubertät ist schon okay…

Versteht mich nicht falsch, ich habe grundsätzlich echt wenig Probleme mit Pubertät, Abnabelung und Rebellion. Da ich relativ jung Mama geworden bin, kann ich mich noch ganz gut an meine eigene Pubertät erinnern und bin ohnehin eher vom Schlag „Elternteil, der sehr viele Freiheiten lässt“, das höre ich sogar tatsächlich von Zeit zu Zeit vom Pubertier selbst. Das heißt aber natürlich im Umkehrschluss nicht, dass der Nachwuchs in seiner Sturm- und Drangzeit schalten und walten darf, wie es ihm beliebt. Das eine oder andere Wörtchen habe ich bei manchen Dingen schon (noch) mitzureden, finde ich. Sehr zum Missfallen des Sprösslings…

: Hilfe, habe ich was verpasst?

Einmischung? So viel, wie nötig – so wenig, wie möglich!

Dabei mach ich es mir eigentlich recht einfach. Ich wähle den guten alten Mittelweg und handle nach dem Motto: So viel Einmischung, wie nötig – so wenig, wie möglich.
Im Klartext bedeutet das:

  • Die Ausgehzeiten sind großzügig, solange ich weiß, wo er ist.
  • Auswahl von Freunden: seine Sache, solange da nicht ein heftig schlechter Einfluss vorhanden ist (war bisher nie der Fall).
  • Schule: seine Sache, solange es halbwegs rund läuft.
  • Aussehen: sowieso seine Sache (so etwas ist mir völlig egal – und wenn er sich die Haare grün-kariert färben möchte mit roten Tupfen, soll er das machen; er muss nur sich gefallen).

Klingt grundsätzlich so, als würde es ganz lässig laufen, wären da nur nicht die momentanen Streitthemen, wo Mama wenig mit sich reden lässt: „Medienkonsum“ und „die Nacht zum Tag machen“ zum Beispiel…

: Der richtige Umgang im Netz

Manchmal sitzt Mama noch am längeren Ast…

Bei den beiden Themen gibt es momentan keinen Spielraum. Weder möchte ich, dass mein 12-jähriger 24/7 unbegrenzten Internetzugang samt Social Media zur Verfügung hat (wie das wohl in manch anderen Familien mit Kindern in dem Alter wohl durchaus der Fall sein dürfte), noch dass er regelmäßig die Nacht zum Tag macht… Auch wenn das „uncool“ ist, „alle anderen auch dürfen“ und ich mich „doch bitte nicht so anstellen soll“, bleibe ich da hart. Ganz nach dem Motto: „Ich bin die Mama, ich mach die Regeln!“ klappt das auch noch.

Dass das nicht ewig der Fall sein wird, ist mir völlig klar. Irgendwann macht die Jugend eben ihre eigenen Regeln und elterliches Einmischen fällt dann auf keinen fruchtbaren Boden mehr – und irgendwie ist das ja auch völlig natürlich.

Also agiere ich einfach nach dem Motto: Kommt Zeit, kommt Rat. Im Endeffekt wird sich schon alles weisen, schließlich ist aus uns ja trotz aller Rebellion auch etwas geworden…