Übertriebene Nähe – wenn es selbst Mama zu viel wird

Tochter fasst in das gesicht ihrer Mutter
Wie erkläre ich meinem Kind, dass ich etwas Abstand brauche?
© Pexels/ Brett Sayles

Ich liebe es mit meiner Tochter zu kuscheln. Wenn sie ihre kleinen Arme um meinen Hals schlingt, mich drückt und küsst und mir sagt wie lieb sie mich hat. Es gibt nichts Schöneres. Und doch gibt es ab und zu so Phasen im Leben meines Kindes, da wird es mir einfach zu viel. Ab und zu fixiert sie sich ausschließlich auf mich (oder ihren Papa) und das äußert sich dann meist sehr, sehr extrem.

Umarmung? Gerne, aber nicht den ganzen Tag

Erst kürzlich war ich wieder dran und das ging über Monate. Meine Tochter wollte am liebsten den ganzen Tag auf meinem Arm sein. Ich denke, wenn sie hätte in mich hineinkriechen hätte können – sie hätte es getan. Grundsätzlich möchte ich ihr natürlich immer alles geben was sie gerade braucht. Und wenn es eine Umarmung ist, dann bekommt sie die natürlich auch. ABER, das geht natürlich nicht den ganzen Tag rund um die Uhr.

Wie erkläre ich meinem Kind, dass ich etwas Abstand brauche?

Doch wie erkläre ich das jetzt einen trotzigen 2-Jährigen? Die Zeiten sind nun mal vorbei, wo man das (kleine) Baby im Arm oder der Trage hatte und nebenher den halben Haushalt irgendwie geschmissen hat. Meine Tochter hängt also stets und ständig an mir dran, geht mit mir aufs Klo, steht wenn ich koche direkt neben mir und umarmt mein Bein. Wir machen wirklich ALLES gemeinsam und mit möglichst engem Körperkontakt.

Das Kind schläft: Freiheit!

Selbstverständlich wird auch abends gefragt, ob ich nicht bei ihr schlafen möchte. Neben ihrem Bett – auf dem Boden. Ihre Hand halten. Nein, eigentlich möchte ich nicht um 19:30 Uhr schon schlafen gehen.

Also harre ich, leise vor mich hin summend und ihre Hand haltend, neben ihrem Bett aus. Bis sie endlich tief und fest eingeschlafen ist, sodass ich ihre Hand von meiner lösen kann. Mit ächzenden Knochen stehe ich auf und schleiche mich aus dem Zimmer. Geschafft! Freiheit!

Die kleine Klette schläft…dann rückt mein Mann heran

Und dann gibt es so Abende, da falle ich einfach erschöpft auf die Couch und will in Ruhe, halb dösend, irgendeine sinnlose Sendung glotzen und mal „Nichts“ tun. Froh, dass die kleine Klette endlich im Bett eingeschlummert ist. Da hänge ich erschöpft auf der Couch und merke, wie mein Mann nach und nach näher an mich heranrückt. Auch er sucht nach Nähe… Uff, eigentlich bin ich ja froh, dass mal gerade niemand an mir dran klebt…