Ich gehe nicht gerne mit meinem Kind nach draußen

Mutter und Kind spielen draußen
© Pexels / Yan Krukov

Bei Wind und Wetter draußen zu spielen ist toll – für Kinder. Für Eltern bedeutet es ein Flur voll dreckiger Schuhe und Matschhosen. Eine Mama über ihre Realität des Draußen-Spielens.

Einfach kein Draußen-Mensch

Ich gebe es offen und ehrlich zu: Ich gehe nicht gerne nach draußen, bin einfach kein „Draußen-Mensch“.

Entweder ist es mir zu nass, zu kalt, zu heiß, zu windig, zu matschig.

Irgendwas ist eigentlich immer, was mein Wohlbefinden negativ beeinflusst.

Ja, viele denken sich jetzt beim Lesen sicher „Die soll sich nicht so anstellen, es gibt kein falsches Wetter, nur falsche Kleidung… bla bla“ alles schon zig mal gehört, aber so bin ich nun mal.

Um den schrulligen Sheldon Cooper aus „The Big Bang Theory“ zu zitieren: „Wenn das Draußen so gut ist, warum hat die Menschheit dann tausende von Jahren damit verbracht, das Drinnen zu perfektionieren?“

Genauso sehe ich das nämlich auch.

Mit dem Baby kommt das Rausgehen

Und dann wurde ich schwanger. Gewollt. Mit dem Wissen, dass man mit einem Kind auch mal raus muss. Schon während der Schwangerschaft durfte ich mir von meinem Umfeld dumme Sprüche anhören. „Du weißt schon, dass das Kind jeden Tag mit dem Kinderwagen raus sollte?“ „Du weißt schon, dass du mit dem Kind auch mal auf einen Spielplatz gehen solltest?“ All sowas.

Dann kam mein Baby. Und ich ging natürlich jeden Tag mehrere Stunden mit ihr spazieren. Bei Wind und Wetter.

Ich habe es für mein Baby getan und es war für mich ok.

Als meine Tochter dann älter wurde und anfing zu laufen, wollte Sie nicht mehr in den Kinderwagen bzw. Buggy. Sie möchte draußen herumlaufen und die Welt entdecken. Klar, verständlich.

Es machte mir sogar Spaß ihr die Welt da draußen zu zeigen.

Die Ameisen auf der Wiese zu beobachten, den Vögeln auf dem Dach beim Singen zuzuhören und jedes Steinchen das unseren Weg kreuzt wie einen Schatz zu behandeln und zu bewundern.

Von Jahr zu Jahr anstrengender

Doch nun ist meine Tochter 3. Die Ameisen, Vögel und Steine sind uninteressant geworden. Nun möchte meine Tochter mit ihrem Laufrad oder Roller durch die Straße brettern.
Ich renne ihr verschwitzt und zerzaust hinterher, damit Sie nirgends hineinfährt oder ein Auto sie übersieht. Es macht mir nicht so viel Spaß.

Es regnet. Sie will unbedingt nach draußen und in Pfützen hüpfen. Ich wickle sie einmal komplett in Plastik ein und los geht es nach draußen.

Und Sie hüpft und hüpft. Ich stehe daneben und werden auch nass. Von oben und von unten und von der Seite. Ach ja, wie kann man dem ganzen nur so viel Freude abgewinnen wie ein Kind? Mir macht es jedenfalls nicht so viel Spaß…

Im Matsch spielen wie Peppa Wutz

Wir haben vor unserem Haus noch keinen Garten. Genau genommen steht unser Haus in einer riesigen Matschpfütze. Neben der Pfütze ein riesiger Dreckhaufen. Vor allem wenn es geregnet hat, ist das natürlich ein Paradies für Kinder.

Dank der lieben Peppa Wutz ist das ganze natürlich NOCH interessanter.

: Immer in Alarmbereitschaft

Meine Tochter liebt es auf jeden Fall, sich Schaufel und Eimer zu schnappen, zu buddeln und zu wühlen. Bis sie von oben bis unten eingesaut ist.

Ich stehe daneben, sehe zwar wie sie sich freut, aber der Gedanke das ich mit diesem schmutzigen Kind auch irgendwann wieder nach innen gehen muss, bereitet mir Unbehagen.

Ich mache es – meiner Tochter zuliebe

Ich denke an die Zeit zurück, als wir nur Steine gesammelt haben. Beim reingehen, hält sie sich mit ihrer schmutzigen Hand an der weißen Wand fest, streift sich die Schuhe mitten im Flur ab so schnell kann ich gar nicht schauen und reagieren.

Beim Jacke und Matschhose ausziehen, schmiert sie mir den ganzen Dreck auch noch an die Klamotten. Ich bin einfach nicht gerne draußen und kann auch nicht verstehen, wie andere Erwachsene das schön finden können 😀

Aber ich mache es – meiner Tochter zuliebe.