Bei uns kommt der Weihnachtsmann
Bei uns bringt der Weihnachtsmann die Geschenke an Weihnachten. Während wir selbstgebackene Kekse bei unseren Freunden vor die Tür stellen, erscheinen bei uns magisch die Geschenke unter dem geschmückten Baum.
Bis auf Sohn 1 glauben auch alle Kinder noch an den Weihnachtsmann. Sohn 2 hat in diesem Jahr vielleicht ein paar Zweifel, findet es aber noch zu schön, um es ganz aufzugeben. Ich kann ihn so gut verstehen.
Weihnachten mit Kindern ist zauberhafter
Mir ist die Realität manchmal ein wenig zu wenig verzaubert und ich freue mich wie ein kleines Kind auf die Weihnachtszeit. Die Tradition des Schenkens ist mir wichtig und ich liebe es, tagelang in der Küche etwas vorzubereiten (mein Mann würde in dieser Zeit am liebsten auswandern).
Außerdem entwickeln meine Tränendrüsen ein seltsames Eigenleben in der Vorweihnachtszeit und ich könnte permanent vor Rührung weinen (was mein Mann mit viel nordischer Fassung erträgt). Wissenschaftlich wurde es zwar noch nicht bewiesen, aber ich glaube an die Weihnachtshormone. Die Aufregung beim Schreiben des Wunschzettels und Verschicken von ihm, das Schmücken des Hauses – all das liebe ich.
Das Einzige, was mir an Weihnachtskitsch nicht ins Haus kommt, sind Engel. Die Adventskalender, Nikolaus mit den Stiefeln und die riesige Freude, wenn jeder Morgen eine Überraschung bereithält – ich freue mich wirklich das ganze Jahr auf diesen Zauber. Und mit kleinen Kindern lässt sich all das wunderbar zelebrieren.
Briefe vom Weihnachtsmann
Eines meiner Lieblingsbücher ist das zauberhafte Buch Briefe vom Weihnachtsmann von Tolkien. Der Autor von Der Herr der Ringe hat seinen Kindern über viele Jahre Briefe vom Weihnachtsmann geschickt. Mit liebevollen Bildern und witzigen Geschichten berichtet er darin vom Alltag am Nordpol. Wer hätte gedacht, dass dort so viel schief gehen kann? Noch kann ich das nicht mit meinen Kindern lesen, aber ich freue mich, wenn dieses Buch zu einer gemeinsamen Weihnachtstradition wird.
: Weihnachtsbriefe schreiben
Ein Wichtel zieht ein
In diesem Jahr zieht bei uns ein Wichtel ein. Diese skandinavische Tradition der Wichteltür ist vergleichbar mit einem Adventskalender, denn der Wichtel zieht pünktlich am ersten Dezember ein und hilft bei den Weihnachtsvorbereitungen. Wenn es gut läuft, zumindest und Mama rechtzeitig die DIY-Wichteltür basteln konnte. Wichtel sollen sehr anspruchsvoll sein. Bei ihrem Einzug bitten sie auch gerne um etwas Hilfe beim Einrichten.
Später erwarten sie Grütze oder Kekse für ihre Unterstützung. Wer sie hier nicht unterstützt und füttert, muss damit rechnen, dass Sachen verschwinden, sich die Milch verfärbt oder ähnliche Unglücke das Haus heimsuchen. Der Wichtel schreibt den Kindern außerdem lustige kleine Wichtelbriefe. In diesen berichtet er von seinen eigenen Vorbereitungen und wünscht sich manchmal Sachen wie eine kleine Bank aus der Puppenstube zum Beispiel, damit er sich nachts vor seinem Haus gemütlich hinsetzen kann. Allerlei Ideen für die Wichteltür findest du hier.
: Ein Wichtel zu Weihnachten
Achtung, Wichtel haben Persönlichkeit
Wichtig ist auch, dass alle Bewohner des Hauses die Privatsphäre des Wichtels ernstnehmen. Wer an der verzauberten Tür rüttelt, der verliert den neuen Mitbewohner. Ich bin sehr gespannt auf unseren Wichtel und auch etwas nervös. Denn unser Mikkel ist ein sehr alter Wichtel und soll etwas knurrig sein. Aber das Wichtel nicht nur niedlich sind, weiß ja jedes Kind, was die Geschichte von Nils Holgersson kennt.
Immerhin legt sich Nils zu Beginn mit einem Verwandten unseres Mikkels an und schwuppdiwupp ist er ziemlich klein. Das geschieht hier hoffentlich nicht, aber auf den ein oder anderen Streich stelle ich mich schon einmal ein.
Zauber mit Verfallsdatum
Die Aufregung unserer kleinen Kinder zu Weihnachten ist besonders. Bei den Vorbereitungen sind die größeren Kinder zwar eine größere Unterstützung, die ihre eigenen Ideen auch umsetzen können.
Aber die funkelnden Augen und diese riesige Freude über all die kleinen Weihnachtswunder gibt es so pur nur bei den Kleinen.
Ganz unabhängig, ob die Familie religiös ist oder eher nicht – die Weihnachtszeit ist voller Zauber. Auch wenn das manches Mal in Stress ausarten kann, wenn es zu viele Feiern in den unterschiedlichen Einrichtungen und in den verschiedensten Verwandtschaftskonstellationen sind. Nie sind die Morgen bei uns so entspannt, wie in der Vorweihnachtszeit, wenn die Kinder jeden Tag voller Vorfreude aus dem Bett kommen.
Schließlich wartet der Adventskalender und jetzt noch zusätzlich Mikkel. Nachdem die letzten Wochen etwas zäh waren (voller Diskussionen trifft es eher) bei unserem morgendlichen Wecken, wird die Zeit bis Weihnachten erfahrungsgemäß deutlich leichter.
Was vom Zauber bleibt
Die Kinder und ich haben jedes Jahr eine kleine Wichtelwerkstatt, in der wir Geschenke für all unsere Lieben machen. Oft waren es Seifen mit Murmeln oder Glitzernuggets darin, selbstgemachte Kekse sowieso und Weihnachtsmarmeladen. Die Kinder sind meistens mit Feuereifer dabei und haben in diesem Jahr viele eigene Ideen, was sie gerne ausprobieren würden.
Den Tag vor Heiligabend werden bei uns Päckchen gepackt und bei mehreren längeren Spaziergängen in unserem Stadtteil bei all den Menschen vor die Tür gestellt, die uns wichtig sind. Denn Weihnachten ist ein guter Moment, um all denen etwas zu schenken, die einem etwas bedeuten. Es ist schön, zu spüren, dass andere an einen denken.
Auch wenn der Weihnachtsmann als feste Instanz nur noch einige Jahre bei uns bleibt und auch der Weihnachtswichtel wohl nicht ewig wiederkommen kann, bleibt das doch an Weihnachten. Ganz traurig muss ich also nicht sein, wenn dieser Teil des Weihnachtszaubers in meiner Familie zu Ende ist.
Denn es bleibt noch so viel über. Das Bemühen umeinander, die kleinen Gesten, die zeigen, dass man sich schätzt oder wie Tochter 1 es sagte: „Weihnachten ist für die, die man fest im Herzen hat. So wie mit extra starkem Kleber rangebabbt.“