Der erste Urlaub alleine mit Papa – für eine alleinerziehende Mama nicht einfach…

Vater und Sohn sitzen am Wasser
Bin ich eine Glucke?
© Unsplash / Kelli Mcclintock

Nicht jedes Kind eines alleinerziehenden Elternteils hat eine enge Bindung zum anderen Elternteil – aus welchem Grund auch immer. Wie sich unsere Autorin gefühlt hat, als ihr Sohn zum ersten Mal mit Papa alleine im Urlaub war, erzählt sie hier.

Kann das überhaupt gutgehen?

In unserem Fall wohnt der Vater meines Sohnes 600 Kilometer von uns entfernt. Das bedeutet, dass die beiden sich im besten Falle einmal im Monat treffen, realistischer sind aber Besuche 3-4 Mal im Jahr. Ein Urlaub alleine mit dem Vater, den er so selten sieht – kann das gutgehen? Ich hatte Muffensausen!

Das erste Mal war hart

Beim ersten geplanten Urlaub der beiden war ich ziemlich nervös. Mein Sohn war damals ungefähr 5 Jahre alt und bisher zwar nie durch Heimwehattacken aufgefallen und er schlief auch gerne mal bei seinem Vater – aber so ein Urlaub ist eben schon was anderes. Denn was ist, wenn mein Sohn im fernen Land plötzlich Heimweh bekommt und nach Hause will? Was passiert, wenn er krank wird? Weiß sein Vater überhaupt, was er dann machen muss?

Wenn sich keiner meldet…

Die ersten Tage saß ich wie auf heißen Kohlen. Sind sie gut angekommen? Hat alles mit dem Flug geklappt? Als ich in den ersten Tagen niemanden erreichen konnte, habe ich mir die schlimmsten Katastrophenszenarien ausgemalt.

Ganz entspannt kam dann nach einiger Zeit die erste SMS, dass alles in Ordnung sei. Nach diesem ersten Urlaub habe ich für die Zukunft glasklare Regeln aufgestellt, dass ich nach Ankunft informiert werden möchte und auch zwischendurch die Möglichkeit haben möchte, meinen Sohn zu erreichen. Das klappt zwar jetzt immer noch nicht perfekt, aber besser als vorher.

Bin ich jetzt eine Glucke?

Das wurde mir oft subtil unterstellt, nur weil ich gerne regelmäßige Rückmeldungen aus dem Urlaub haben möchte. Hierbei spreche ich nicht von Anrufen alle fünf Minuten, sondern von einer Nachricht bei Ankunft und Informationen bei Krankheit oder Problemen. Der Rest hängt natürlich auch vom Alter des Kindes ab. Bei dem ersten Urlaub alleine mit dem Vater wäre es mir schon lieb gewesen, täglich eine Nachricht, WhatsApp, ein Bild oder ähnliches zu bekommen.

Inzwischen ist mein Sohn zum Glück alt genug, sodass ich ihn direkt anrufen oder ihm schreiben kann.

Mindestens genauso aufregend: Das erste Mal allein auf Klassenfahrt. Alle machen sich verrückt, ob auch ja niemand Heimweh hat. Nun ja, so sind wir Mamas eben.