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Beim Sex von den Kindern erwischt. Und nun?

Von den Kinder im Bett erwischt? Zeit für eine "Kindersicherung"
Von den Kinder im Bett erwischt? Zeit für eine "Kindersicherung"
Unsplash / Georgy Rudakov

Mein Albtraum und bestimmt der von vielen anderen Eltern. Kann man ganz ausschließen, dass es passiert? Wie reagiert man richtig, wenn es doch geschieht? Ich stelle mir eine unangenehme Szene vor…

Man hört ab und zu die peinlichen Geschichten: eine Freundin hat als junger Teenager durch den Türspalt ihre Eltern beim Sex gesehen, im Internet liest man wie ein drei-jähriges Kind seine Mama und sein Papa erwischte. Auch wenn wir denken, dass es uns nicht passieren könnte ist – die bedauerliche Situation ist leider gar nicht so ungewöhnlich.

Man glaubt die Kinder schlafen und genießt die intime Zeit zu zweit…bis eine kleine, hohe Stimme fragt, „Was macht ihr da?“ Oh je!

Das Intime offen erklären

Man wurde auf frischer Tat ertappt – was macht man jetzt? Als Erstes verfällt man in Panik, schreit „Oh Gott oh Gott oh Gott, shit shit SHIT!“, man flieht mit nackt und rotem Gesicht aus dem Zimmer. Oder?

Naja, vielleicht lieber nicht. Wie in allen stressigen Situationen ist es bestimmt klüger, ruhig zu bleiben. Ich denke man bedeckt sich und versucht, das Ganze ehrlich aber einfach zu erklären. Je nachdem, was das Kind tatsächlich gesehen hat.

Wenn das Kind noch nicht im Vorschulalter ist, muss man wahrscheinlich nicht so viel dazu sagen und entkommt mit etwas wie „Wir haben gespielt.“ oder „Wir haben uns spezielle Massagen gegeben, die nur für Mamas und Papas sind.“ Dann hofft man, dass das Kind damit zufrieden ist und die Geschichte am nächsten Tag nicht gleich den Kindergärtnerinnen weitererzählt.

Wenn das Kind sechs oder älter ist, muss man eher etwas tiefer gehen. Ich glaube, hier ist es wichtig, dass man Sex als normal und eben nicht peinlich bezeichnet. Hier könnte man etwas wie „Papa und ich haben uns lieb und wollten unsere Körper mit einander teilen. Manchmal machen alle Mamas und Papas das, und das ist schön„ anbieten. Man kann aber natürlich dazu sagen – ohne dem Kind einen Vorwurf zu machen – dass diese Zeit und diese Angelegenheit privat sind.

Privatsphäre gut schützen

 Apropos privat, die beste Vorbeugungsmaßnahme: Einen Ort für die intime Zeit aussuchen, bei dem man die Tür zu machen und zusperren kann. Wenn wir sicher sind, dass niemand reinkommt, ersparen wir uns ein unangenehmes Gespräch und unseren Kindern ein unerwünschtes Bild von den lieben Eltern.

Man kann aber denke ich – wenn es doch passiert – betonen, dass man sich beim nächsten Mal Mühe gibt, privat gemeinte Aktionen auch wirklich privat zu halten. „Das nächste Mal sperren wir zu, genau wie du, wenn du auf dem Klo sitzt. In Ordnung?“ So wissen Kinder, dass sie nichts Falsches gemacht haben. Und wenn man als Elternteil den Fehler schon einmal gemacht hat, macht man ihn bestimmt nicht zum zweiten Mal.

Ein Horror-Szenario, aber keine Katastrophe

Obwohl es eine peinliche Situation wäre, die ich ungerne erleben würde, kann man sie glaube ich gut überwinden. Und wenn es passiert, sollte man sich bewusst machen: Es ist nichts Lebensbedrohliches passiert, nichts ist in Flammen ausgebrochen, niemand hat ein Körperteilverloren. Psychische Schmerzen oder sogar Narben sind natürlich nicht zu unterschätzen – aber wenn man über das Gesehene zeitnah und gelassen spricht, kann man sie vermeiden.

Außerdem dürfte das Bild vom Eltern-Sex -behaupte ich jetzt mal – nicht so schwer zu erklären sein, wenn wir schon mit unseren Kindern über andere Körper-Themen sprechen. Auch wenn manche Sachen hinter geschlossenen Türen passieren dürfen, bin ich grundsätzlich für die Offenheit.

Es gibt meiner Meinung nach eigentlich kein Thema, das wir nicht mit unseren Kindern diskutieren können, wenn es sich eine Gelegenheit dafür anbietet. Am besten aber – der ganzen Familie zuliebe – investiert man in ein sicheres Schlafzimmertür-Schloss. Und benutzt es!

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