Warum mein Baby immer auf dem Bauch schlafen darf

Baby schläft auf dem Bauch
© Unsplash/ Dakota Corbin

Die kleine Tochter unserer Autorin drehte sich im Schlaf ständig auf den Bauch. Irgendwann gab sie es auf sie zurückzudrehen – entgegen aller Regeln.

Wenn man das erste Mal Mutter wird, dann gibt es viel Neues zu lernen – und dazu auch eine Menge Regeln, Verhaltensweisen und Gebote die wichtig sind um eine ‚gute Mutter‘ zu sein. Doch nicht immer macht es Sinn diese Gebote wirklich durchzuführen – finde ich zumindest. Spontan muss ich da an das Thema ‚Bauchschläfer‘ denken. Ich glaube, es gibt keine Schwangere, die nicht Angst vor dem Plötzlichen Kindstod hat und sich deshalb schon von vornherein schlau macht, wie dieser zu vermeiden ist.

Als besonders wichtig wird in diesem Zusammenhang oft genannt: keine Kissen, Decken, Stofftiere etc. ins Bettchen legen (lieber im Schlafsack schlafen lassen), stillen, Nichtraucher sein und nicht auf dem Bauch schlafen lassen.

„Doch was, wenn das eigene Baby so gar nichts von dieser Regel hält?“

Ich hielt mich von Anfang an an viele der Regeln. Krawalli durfte nur im Schlafsack schlafen, hatte ausschließlich tagsüber eine Decke, wenn ich wach neben ihr war. Sie schlief im Beistellbettchen und nicht bei uns im Bett, aus Angst es könnte ihr zu heiß werden oder sie könnte unter unsere schwere Bettdecke rutschen. Alles klappte die ersten Wochen wunderbar, bis meine kleine Tochter beschloss, sich lieber auf den Bauch zu drehen, wenn es ums Schlafen ging. Mein Mann und ich waren geschockt: Bekam sie da überhaupt genug Luft?

Was, wenn sie sich nicht selbstständig wieder zurückdrehen konnte? Und überhaupt: Sie sollte ja nicht auf dem Bauch schlafen. Unsere Lösung: zurück auf den Rücken. Sobald Krawalli sich also auf den Bauch legte, schnappten wir uns unser Baby und drehten es wieder um. Das klappte zwei Nächte, bis sie auch im Schlaf anfing sich einfach umzudrehen und seelig mit der Nase auf der Matratze zu schnarchen. Ich konnte kaum mehr schlafen und auch mein Mann war etwas verzweifelt. Nach einer Woche begann sie zu meckern, wenn wir sie wieder auf den Rücken drehten. Nach zwei Wochen wehrte sie sich weinend. Uns war klar: So machte das keinen Sinn!

„Wir konnten ja auch nicht die halbe Nacht neben ihr sitzen und aufpassen, dass sie sich nicht auf den Bauch legte.“

Ich rief also verzweifelt meine Hebamme an. Ihre Antwort: Ist das Baby schon ein paar Monate alt und kann sich alleine auf den Bauch und wieder zurückdrehen, dann kann man nichts machen. Wir können eben nicht alles wie im Lehrbuch durchführen, denn unsere Kinder haben ihren eigenen Kopf. Wir ließen Krawalli also auf den Bauch schlafen.

Jetzt wird sie bald zwei Jahre alt und schläft auf dem Rücken ein. Wache ich nachts auf, dann liegt sie zu 80 Prozent auf dem Bauch. Damals sagte meine Hebamme einen wundervollen Satz: Manchmal muss man einfach ein bisschen auf Gott vertrauen – und auf sein eigenes Kind. Dann ist auch es auch okay, wenn es ein Bauchschläfer ist.