Kinder? Klar! Viele!
Von Anfang an war uns klar, dass wir einmal Kinder miteinander haben wollen. Das mussten wir gar nicht großartig bereden, es stand ganz einfach fest. Nachdem wir aber erst knapp 20 waren, als wir zusammengekommen sind, haben wir zunächst ein paar Jährchen verstreichen lassen. Man will ja schließlich ein bisschen „leben“, bevor man sesshaft wird, oder? Eben!
Eine vage Vorstellung von reichlich Kindersegen hatten wir aber dennoch. Das mag auch an mir liegen, ich stamme nämlich aus einer recht kinderreichen Familie. Viele Geschwister? Für mich absolut normal! Das darf man auch ruhig in die nächste Generation mitnehmen, oder?
Wie entscheidet man die Kinderanzahl?
Unsere biologischen Uhren tickten relativ zeitig und mit Mitte 20 wurde der Wunsch, das mit der Familiengründung nun langsam mal in die Wege zu leiten, übermächtig. Worauf also warten? Auf eine exakte Kinderzahl hatten wir uns noch nicht geeinigt. Beizeiten zu beginnen, das würde uns aber alle Möglichkeiten offenhalten, dachten wir.
Mindestens drei Nachwüchse sollten es nämlich schon werden. Oder vielleicht doch eine ganze Fußballmannschaft? Wir waren euphorisch – und wunderbar naiv. Knapp neun Monate später erblickte unser Söhnchen das Licht der Welt. Das mit der Familiengröße hat er dann irgendwie klammheimlich selbst in die Hand genommen…
Mehr von der Sorte? Echt?
Heute machen wir uns nichts mehr vor (damals dachten wir, das sei „normal“): Söhnchen war ein echtes High-Need-Baby und wir schwer gefordert. Dass Nachwuchs SO anstrengend ist, das sah unsere rosarote Familienplanung irgendwie nie vor. DAS also sollte der hochgelobte KinderSEGEN sein? Hilfe! Keine Frage, wir liebten dieses kreischende Bündel heiß, aber stundenlange Schreikonzerte und monatelanger Schlafentzug brachten uns echt an Grenzen.
Falls sich jemand fragen sollte: Das mit der Fußballmannschaft war relativ schnell vom Tisch, genau! Zumindest ein Geschwisterchen für Söhnchen haben wir uns aber trotzdem gewünscht. Dass er kein Einzelkind bleiben sollte, war – trotz aller Turbulenzen – einfach von Anfang an klar.
Mein Mann hat Bruder oder Schwester immer sehr vermisst und ich selbst möchte keines meiner vielen Geschwister missen. Gefährten fürs Leben sind doch eine ganz gute Sache… Die Entscheidung war also gefallen und ich wieder schwanger, als Söhnchen noch kein Jahr alt war.
Aller guten Dinge sind (und bleiben) … zwei
Unsere Tochter (ein sehr pflegeleichtes Baby übrigens, in der Trotzphase hat sie dafür alles nachgeholt) macht unsere Familie komplett – das ist ein sehr deutliches Gefühl. Mit ihrer Geburt hat sie ganz einfach einen Schlussstrich unter die Familienplanung gezogen. Warum sie kein Geschwisterchen bekommt, fragt sie natürlich trotzdem oft genug.
Wir mussten das gar nie mehr großartig bereden, bis heute nicht. Vielleicht soll es ja genau so sein mit dem Kindersegen: Wie er kommt, so kommt er. Manchmal ganz und gar intuitiv und ohne großartigen Pläne…