Wechseljahre: Ab wann geht’s los & wie erkenne ich das?

vonConnie Gräf-Adams | freie Autorin
Wechseljahre ab wann - Frau sitzt und denkt
Ab wann kommen Frauen in die Wechseljahre?
© Pexels / Karolina Grabowska

Ab wann kommt man in die Wechseljahre und welche Anzeichen deuten darauf hin, dass ich mich schon in den Wechseljahren befinde?

Wann kommt man in die Wechseljahre?

Jede Frau ist anders – auch in Bezug auf die Wechseljahre. Ab wann die sie beginnen, ist unterschiedlich.

Etwa die Hälfte aller Frauen hat im Alter von 51 bis 52 Jahren die letzte Regelblutung, auch Menopause genannt.

Die eigentlichen Wechseljahre, die den Zeitraum der kompletten hormonellen Umstellung im Körper bezeichnen, beginnen bereits im Durchschnittsalter von 47,5 Jahren, mit der sogenannten Prämenopause.

Bei circa einem Prozent der Frauen kommt es aufgrund bestimmter gesundheitlicher oder genetischer Faktoren zu vorzeitigen Wechseljahren noch vor dem 40. Lebensjahr. Studien belegen zudem, dass das Klimakterium bei Raucherinnen meist ein bis zwei Jahre früher einsetzt.

Wechseljahre: Anzeichen

Ein bis zwei Jahre vor der letzten Regelblutung (Menopause) kommt der Körper in die Perimenopause. Anzeichen dafür können stärkere und gleichzeitig kürzere Monatsblutungen sein.

Bei vielen Frauen ist der Zyklus nicht mehr so regelmäßig wie zuvor und es kommt zu Zwischenblutungen.

Begleitet werden die Symptome von…

…verstärkten Regelschmerzen.
…Spannungsgefühlen in der Brust.
…Wassereinlagerungen.
…einer erhöhten Reizbarkeit.
…Kopfschmerzen und Migräne.

Was sind die häufigsten Beschwerden in den Wechseljahren?

Die gute Nachricht: Nicht jede Frau leidet in den Wechseljahren unter Beschwerden. Etwa 30 Prozent erleben die hormonelle Umstellungsphase weitgehend beschwerdefrei, fühlen sich körperlich und geistig fit und absolut vital.

: Ein Überblick

Typische Beschwerden im Klimakterium sind Hitzewallungen und Schweißausbrüche, die teilweise auch nachts eintreten und Schlafstörungen verursachen.

Viele Frauen klagen zudem über Scheidentrockenheit, Muskel- und Gelenkschmerzen sowie über Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen in den Wechseljahren. Ab wann und wie stark die unangenehmen Begleiterscheinungen auftreten, ist von Frau zu Frau anders:

Während die einen bereits in der Prämenopause Beschwerden haben, machen sie sich bei anderen erst mit oder nach der Menopause bemerkbar.

Wie lange halten die Wechseljahresbeschwerden an?

Vasomotorische Beschwerden wie Hitzewallungen und Schweißausbrüche halten über mehrere Jahre an.

Laut einer großangelegten Studie von US-Wissenschaftlern hängt die Dauer davon ab, wann die Symptome erstmals aufgetreten sind. Demnach bleiben die Beschwerden bei Frauen, die bereits in der Prämenopause betroffen waren, knapp 12 Jahre bestehen. Bei Frauen, die erst seit der Postmenopause an Symptomen litten, verzeichneten die Mediziner eine durchschnittliche Dauer von 3,4 Jahren.

Nimmt man in den Wechseljahren automatisch zu?

Viele Frauen klagen in den Wechseljahren über zusätzliche Pfunde und Bauchumfang, obwohl sie nicht mehr essen als zuvor. Die Gewichtszunahme geht auf die hormonelle Umstellung zurück. Sie sorgen für einen sinkenden Grundumsatz, d.h. der tägliche Energieverbrauch zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen sinkt.

Um den unerwünschten körperlichen Veränderungen entgegenzuwirken, stellen viele Frauen in den Wechseljahren ihre Ernährung um und bauen mehr Bewegung in den Alltag ein. Das lässt nicht nur Pfunde purzeln, sondern wirkt sich insgesamt positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.

Die meisten Kalorien benötigt der Körper zur Versorgung der Muskelmasse. Diese nimmt jedoch altersbedingt ab, demzufolge sinkt der Grundumsatz und die überschüssigen Kalorien werden im Fettgewebe gespeichert.

Durch den sinkenden Östrogenspiegel und den relativen Testosteron-Überschuss ändert sich in den Wechseljahren das Fettverteilungsmuster: Pölsterchen schlagen sich nicht mehr wie üblich an Po und Hüfte nieder, sondern – wie bei Männern – am Bauch.

Um den unerwünschten körperlichen Veränderungen entgegenzuwirken, stellen viele Frauen in den Wechseljahren ihre Ernährung um und bauen mehr Bewegung in den Alltag ein. Das lässt nicht nur Pfunde purzeln, sondern wirkt sich insgesamt positiv auf Gesundheit und Wohlbefinden aus.

Wie wirken sich die Wechseljahre auf das Sexualleben aus?

Die Wechseljahre können die Sexualität verändern, dabei muss es sich jedoch nicht zwingend um negative Auswirkungen handeln. Es gibt keine wissenschaftlichen Nachweise, dass die Hormonumstellung das sexuelle Verlangen per se beeinträchtigt.

Körperliche Beschwerden wie trockene Vaginalschleimhaut lassen sich mit lokal angewandten Östrogenpräparaten behandeln, zudem können beim Geschlechtsverkehr Gleitmittel verwendet werden. Eine offene Aussprache mit dem Partner kann zu neuen und nicht minder lustvollen Sexualpraktiken anregen.

Haben die Wechseljahre auch positive Auswirkungen?

Viele Frauen betrachten es als große Erleichterung, ab der Menopause auf Verhütungsmethoden verzichten zu können und keine Monatsblutungen mehr zu haben. Das gilt insbesondere für Frauen mit schmerzhaften Zyklusbeschwerden oder Erkrankungen wie Endometriose.

: Unerträgliche Schmerzen

Darüber hinaus stellen die Wechseljahre häufig einen Aufbruch in eine komplett neue Lebensphase dar. Der bewusste Umgang mit körperlichen Veränderungen kann zu einer verstärkten Auseinandersetzung mit persönlichen Bedürfnissen führen, die weitaus mehr als nur eine Ernährungsumstellung und regelmäßiges Bewegungstraining nach sich ziehen.

Nicht selten lassen Frauen um die 50 bereitwillig Altes los und widmen sich mit viel Energie und Lebensfreude neuen Zielen: Ausgefallenen Hobbys, ausgedehnten Reisen oder sogar einem beruflichen Neuanfang.

Quellen