Vergleichs-Mamis – und wie sie mich nerven

Mädchen läuft mit seiner Mutter an der Hand durch einen Park
©Tanja Heffner via Unsplash

Wenn Mütter ihre Kinder, ihre Erziehung und sogar ihre Kochkünste ständig vergleichen müssen, wird unsere Autorin Marie Binder richtig wütend

Jede Mutter hat mindestens eine in ihrem Bekanntenkreis: die Vergleichs-Mami. Sie muss ihr Kind ständig mit anderen vergleichen und – oh Wunder – ihr Kind ‚gewinnt‘ eigentlich immer. Und tut es das ausnahmsweise mal nicht, gibt es tausend Entschuldigungen und Gründe dafür. Oh, wie sehr sie mich nerven.

„Ist mein Kind groß, ist ihres größer.“

Eine typische Unterhaltung mit einer Vergleichs-Mami läuft wie folgt: „Krawalli (wie ich meine Tochter liebevoll nenne) hat letzte Woche angefangen sich aufs Töpfchen zu hocken, und sie ist richtig stolz.“ „Wirklich? Also meine Laura war ja mit 1,5 Jahren schon sauber.“ Puh, anstrengend. Verglichen wird von diesem Typ Mama übrigens alles. Ist mein Kind groß, ist ihres größer. Ist mein Kind mutig, dann ist ihres mit absoluter Sicherheit mutiger. Erzähle ich, dass wir uns einen Hund holen wollen, würde sie wohl am liebsten ein Elefantenbaby adoptieren.

Vergleichs-Mamis vergleichen aber nicht nur die Kinder untereinander. Sie vergleichen auch ihre Kindererziehung mit der unseren. Und wie jede Mutter weiß ist das ein sehr heikles Thema. Wenn eine Mutter es immer besser weiß als man selbst, ist man schnell nur noch genervt. Bringe ich einen selbstgebackenen Kuchen mit, hat sie auf jeden Fall eine Idee, wie er einfach noch besser schmecken würde.

„Vergleichs-Mamis schießen sich irgendwann selbst ins Abseits.“

Sie kann besser backen, besser den Haushalt organisieren, besser erziehen – und sie behält nie eine Information für sich, sondern lässt jede andere Mutter an ihren Tipps und Lebensweisheiten teilhaben, egal ob man diese hören möchte oder nicht. Vergleichs-Mamis sind anstrengend, weil man das Gefühl hat sie gönnen einem nichts. Sie gönnen einem keinen Erfolg, wenn sie sofort mit einem noch größeren Erfolg kontern müssen.

Das Problem: Vergleichs-Mamis schießen sich irgendwann mit ihrem Verhalten ins Abseits, denn keiner mag Besserwisser auf lange Sicht ertragen. Und keiner will, dass das eigene Kind oder man selbst dauernd als schlechter dargestellt wird als andere. Deshalb hasse ich Vergleichs-Gespräche generell und versuche mich so gut es geht rauszuhalten.

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