Gesundheitsbehörde warnt: 13-Jährige sind zu jung für soziale Medien

Gesundheitsbehörde warnt davor 13-jährige in die sozialen Medien zu lassen
Symbolbild: Der Leiter des US-Gesundheitsdienstes will Eltern für den Umgang ihrer Teens mit sozialen Medien sensibilisieren
© Pexels / Cottonbro studio

Viele Eltern machen sich Sorgen, welche Auswirkungen soziale Medien auf ihre Kinder haben könnten. Nun warnt eine große Gesundheitsbehörde in den USA: 13-Jährige sollten nicht in sozialen Medien aktiv sein. Eine Studie belegt diese Warnung.

Soziale Medien sind nichts für 13-jährige Kinder

Während einer CNN Newsroom-Veranstaltung erklärte der Leiter des öffentlichen Gesundheitsdienstes (Surgeon General of the United States) Vivek Murthy, dass 13-Jährige zu jung seien, um soziale Medien zu nutzen. Er betonte, dass diese Plattformen im Grunde einen „schlechten Dienst“ erweisen.

Altersrichtlinien der Plattformen zu niedrig?

Die Altersrichtlinien für Instagram, Twitter und Snapchat sind alle auf ein Alter ab 13 Jahren festgelegt. Zwar lässt die Plattform TikTok sogar jüngere Nutzer unter 13 Jahren zu, allerdings nur mit bestimmten Sicherheitsrichtlinien, die für diese Altersgruppe gelten.

Einige davon schränken die gesammelten Daten der Nutzer ein. Andere wiederum verhindern, dass die Kinder anderen Nutzern Nachrichten schicken oder diese ihr Profil sehen können. So sollen Kinder auch vor dem sogenannten Cybergrooming geschützt werden.

Sicherheits-Apps bieten nur teilweise Schutz

Zwar gebe es mehrere Sicherheits-Apps, mit denen Eltern die Online-Aktivitäten ihrer Kinder mitverfolgen können. Allerdings gehen diese nicht auf die größten Probleme ein – nämlich darauf, dass zu junge Kinder diese Apps überhaupt nutzen können.

„Ihre Erfahrungen und die verzerrte und oft verfälschte Umgebung der sozialen Medien erweisen vielen dieser Kinder einen schlechten Dienst“, erklärt Murthy. In einem Alter, in dem Kinder sich viele Gedanken über ihr Selbstwertgefühl machen, sei es von großer Bedeutung, welche Gedanken dies seien.

Wie gefährlich digitale Medien für die kindliche Entwicklung wirklich sein können, erklären wir hier.

Klagen gegen Sozial-Media-Plattformen

Erst im vergangenen Herbst hatte es ein Verfahren in Kalifornien gegeben. Hierbei wurden einige Social-Media-Plattformen wegen ihrer schädigenden Wirkung auf Jugendliche verklagt. Ein Argument der Anwälte war dabei die süchtig machende Funktion von sozialen Medien. Diese Mediensucht sei mit einer Opioiden- und Tabaksucht vergleichbar.
Auch in Seattle reichten öffentliche Schulen eine Klage gegen Snapchat und TikTok ein. In der Klageschrift heißt es: „Das Fehlverhalten (der Plattformen) war ein wesentlicher Faktor bei der Entstehung einer Krise der psychischen Gesundheit von Jugendlichen“.

Murthy beklagte darauf:
„Als wir gefährliche Fahrzeuge auf die Straße ließen, haben wir Gesetze erlassen, um diese Fahrzeuge weniger gefährlich zu machen. Wir sollten Entscheidungen treffen, um soziale Medien zu einer gesünderen Erfahrung zu machen, die den Kindern ein besseres Selbstwertgefühl gibt und sie weniger allein lässt”.

Studien belegen Gefahr durch soziale Medien

Studien von Harvard-Forschern deuten sogar darauf hin, dass Jugendliche, die mit psychischen oder anderen Problemen zu kämpfen haben, durch soziale Medien eine Verschlimmerung erfahren. Die Zahlen legen nahe, dass Mädchen im Alter von 11 bis 13 Jahren und Jungen im Alter von 14 bis 15 Jahren einem höheren Risiko ausgesetzt sind.

Die Auswirkungen sozialer Medien auf Jugendliche gerieten im Jahr 2021 durch einen durchgesickerten Instagram-Forschungsbericht ebenfalls ins Rampenlicht. Daraus ging hervor, dass eins von drei Mädchen Instagram dafür verantwortlich macht, dass sich ihre Probleme mit dem Körperbild und die problematische Nutzung sozialer Medien verschlimmert haben.

„Wenn wir einem Kind sagen, nutze deine Willensstärke, um zu kontrollieren, wie viel Zeit du damit verbringst, lassen wir ein Kind gegen die größten Produktdesigner der Welt kämpfen“, so Murthy.

Quellen