Arzt impft Kinder mit Kochsalz statt mit MMR-Vakzin

Mädchen nach einer Impfung
Bei den geimpften Kindern wurden keine Antikörper gefunden
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Gifhorn: Weil er Kinder mit Kochsalzlösung statt mit dem Impfstoff gegen Mumps, Masern und Röteln (MMR) geimpft hat, wurde jetzt gegen einen Arzt und seine Kollegin Anzeige erhoben.

34 Kinder bekommen Kochsalzlösung statt Vakzin

Wie die Staatsanwaltschaft am Donnerstag (08. September 2022) berichtete, soll der 64-jährige Arzt 34 Kinder und Jugendliche nicht gegen Mumps, Masern und Röteln geimpft, sondern ihnen Kochsalzlösung verabreicht haben.

Seiner Kollegin (58) werden zwei solcher Fälle vorgeworfen. Sie streitet diese Vorwürfe aktuell ab.

Weil die Kinder und Jugendlichen durch diese Falsch-Impfung unnötige Schmerzen erlitten, wird ihm Körperverletzung in 34 Fällen vorgeworfen. Außerdem wird ihm gemeinschaftlicher gewerbsmäßiger Betrug in sechs Fällen und Ausstellen unrichtiger Gesundheitszeugnisse in 85 Fällen zur Last gestellt.

Arzt hat falsche Impfnachweise ausgestellt

Neben den Fake-MMR-Impfungen soll der Arzt auch 85 Impfungen in Impfausweisen bescheinigt haben, die er nie durchgeführt hat, so die Staatsanwaltschaft. Seiner Kollegin werden drei solcher Fälle vorgeworfen.

Durch diese falschen Impfbescheinigungen sei bei den Krankenkassen ein Schaden von über 3.000 Euro entstanden.

Kinder haben keine Antikörper

Ein anonymer Hinweis brachte Ermittler erst auf die Spur der beiden. Bei einer Durchsuchung der Praxis wurden Beweismittel festgestellt. Wohl der aussagekräftigste Beweis: Blutuntersuchungen der ‚geimpften‘ Kinder bewiesen, dass diese keine Antikörper haben.

Schon am 10. März 2022 erging gegen den Mediziner ein Haftbefehl, der gegen Auflagen außer Vollzug gesetzt wurde.

Quellen