Neugeborenes Baby und drei Kinder sterben bei Erdrutsch auf italienischer Insel

Umgefallener Baum
Mindestens acht Menschen starben bei dem Erdrutsch (Symbolbild)
© Bigstock/ simplistus

Ischia, Italien – Nach dem verheerenden Unwetter auf der italienischen Mittelmeerinsel Ischia ist die Zahl der Todesopfer auf acht gestiegen – darunter auch ein Baby und drei Kinder. Mehrere Menschen sind weiterhin vermisst.

Sieben Menschen sterben nach Erdrutsch – darunter auch ein Baby

Heftige Unwetter und starker Regen hatten am frühen Samstagmorgen im Norden der italienischen Insel Ischia einen Erdrutsch ausgelöst. Schlamm und Geröll ergossen sich laut Medienberichten durch den Nordteil der beliebten Urlaubsinsel, begruben mehrere Häuser unter Schlamm und rissen Autos ins Meer.

Wie die zuständige Präfektur in Neapel jetzt mitteilte, sind durch den Erdrutsch mindestens acht Menschen gestorben.

Eines der bestätigten Todesopfer war ein nur 22 Tage altes Baby. Die Eltern des Säuglings kamen bei dem Erdrutsch ebenfalls ums Leben.

Auch drei weitere Kinder, ein fünfjähriges Mädchen und ihr elfjähriger Bruder und die 15-jährige Schwester, gehören zu den bestätigten Opfern.

Neben den Todesopfern hat der Erdrutsch auch katastrophale Folgen für die Infrastruktur der von rund 20.000 Menschen bewohnten Insel nach sich getragen.

Laut dem Präfekten der Region Neapel, Claudio Palomba, wurden 30 Wohnhäuser unter Schlamm begraben oder mitgerissen. Mehr als 200 Menschen seien jetzt obdachlos – fünf Menschen wurden ’nur‘ verletzt.

Mehrere Menschen weiterhin vermisst

Am Sonntagabend wurde laut Präfekt Palomba noch nach fünf Vermissten gesucht. Unter den Vermissten seien weitere Familien und Minderjährige.

Mehr als 200 Einsatzkräfte haben sich an der Suche beteiligt. Regen und starker Wind sollen die Suchaktion weiter erschwert haben.

Aktuell sei die Hoffnung groß, dass sich die Vermissten gerettet haben und bei Freunden oder Verwandten untergekommen seien. Der Sprecher der italienischen Feuerwehr, Luka Cari, erklärte gegenüber dem öffentlich-rechtlichen Sender RAI, dass kaum Hoffnung bestehe, wenn die Vermissten tatsächlich unter dem Schlamm seien.

„Schlamm und Wasser neigen dazu, jeden Hohlraum zu füllen“, sagte Cari.

Regierung verhängt Notstand, Rettungspaket für Wiederaufbau

In einer Krisensitzung des Kabinetts verhängte die italienische Regierung den Notstand über die Insel. Außerdem wurden für die Rettungsarbeiten und den Wiederaufbau der Insel zwei Millionen Euro bereitgestellt.

Zudem werden aktuell mögliche Ursachen für das Unglück diskutiert. So könnte illegale Bebauung in Hochrisikogebieten laut Experten ein möglicher Grund für die schweren Auswirkungen des Unwetters gewesen sein. Geologe Riccardo Caniparoli sagte gegenüber dem Sender RAI, dass bei der Bebauung wohl gegen Normen und Gesetze verstoßen wurde.

Ischia ist auch bei deutschen Touristen ein beliebtes Reiseziel. Besonders die Thermalbäder ziehen viele Urlaubsgäste an. Zu den regelmäßigen Ischia-Besuchern zählt unter anderem die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Quellen