Bertelsmann Stiftung: 2023 werden 384.000 Kita-Plätze fehlen
Laut einer Prognose der Bertelsmann Stiftung werden in Deutschland im Jahr 2023 rund 384.000 Kita-Plätze fehlen. Hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland.
In Westdeutschland ist die Lücke deutlich. Mit 362.400 fehlenden Kita-Plätzen rechnet die Stiftung im nächsten Jahr. Im Osten sieht das ganze etwas anders aus. ‚Nur‘ 21.200 Plätze werden laut den Berechnungen fehlen.
Laut der Berechnung, deren Grundlage Erhebungen aus dem Jahr 2021 sind, gilt für fast alle Bundesländer, dass die Nachfrage nach Kita-Plätzen höher ist als der Anteil an Kindern, die im letzten Jahr in Betreuung waren.
Größter Mangel in Nordrhein-Westfalen
Im Bundesland Nordrhein-Westfalen fehlen weitaus die meisten Plätze. Über 100.000 sind das laut der Analyse.
Nur in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen werden nicht mehr Kita-Plätze gebraucht.
Seit 2013 haben Kinder in Deutschland ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz. Für Kinder ab drei Jahren besteht dieser schon seit 1996.
In den letzten Jahren konnte dieser Rechtsanspruch aber nicht immer erfüllt werden. Auch 2023 wird das so sein.
Der Grund: Personalmangel
Der Grund für den Mangel an Kita-Plätzen: Personalmangel. Ein Mangel an Erziehern in Kitas ist schon länger ein Problem. Die Bertelsmann Studie stellt es deutlich dar: Um den Betreuungsbedarf aller Eltern zu erfüllen, müssten 98.600 neue Fachkräfte (93.700 im Westen und 4.900 im Osten) eingestellt werden. Zu den aktuellen Personalkosten würden dann pro Jahr mehr als 4 Milliarden Euro hinzukommen.
Und das nur für das Personal. Betriebs- und Ausbaukosten kommen hier noch extra dazu.
Kurzfristige Lösung: Betreuungszeiten reduzieren
Die Bertelsmann Studie schlägt vor, die Betreuungszeiten der Kinder zu reduzieren. Dann könne mehr Kindern ein Betreuungsangebot gemacht werden. Jedoch sei dies nur eine kurzfristige Lösung.