Richterin manipuliert vergewaltigtes Mädchen
Ein Justizfall im Bundesstaat Santa Catarina versetzt Brasilien in Aufruhr. Nachdem ein damals 10-jahriges Mädchen vergewaltigt wurde und in ihren jungen Jahren davon schwanger wird, muss sie der Richterin Joana Ribeiro Zimmer Rede und Antwort stehen.
Doch anstatt Unterstützung zu erfahren, wird das Mädchen sowohl von der Richterin als auch vom Staatsanwalt dahingehend manipuliert das Baby auszutragen und zu gebären. Sie fragen das Kind, ob es dem Baby einen Namen geben und nicht noch ein wenig länger schwanger bleiben wolle.
Mädchen soll Baby zur Adoption freigeben
Sie schlagen dem Mädchen vor, das Baby nach der Geburt zur Adoption freizugeben: “Wir wollen das Baby doch nicht qualvoll sterben lassen.”
Um einen Abbruch zu verhindern, wird das Mädchen von der Familie getrennt und für mehrere Wochen in einem Heim untergebracht. Dort wird es unzähligen Untersuchungen unterzogen, um abzuklären, wie hoch die Überlebenschancen für Mutter und Kind bei einer bestehenden Schwangerschaft sind.
Die Mutter des Mädchens hatte es zwei Tage nach der Entdeckung der Schwangerschaft in ein Krankenhaus gebracht, um einen Schwangerschaftsabbruch durchführen zu lassen.
Mediziner weigern sich die Abtreibung vorzunehmen
Doch das Krankenhauspersonal weigerte sich, die Abtreibung vorzunehmen, da das Mädchen zu diesem Zeitpunkt bereits in der 23. Schwangerschaftswoche war. In Brasilien sind Abtreibungen in der Regel bis zur 20. Woche erlaubt – im Falle von sexueller Gewalt sogar auch zu einem späteren Zeitpunkt in der Schwangerschaft.
Das Gericht verbot dem inzwischen 11-jährigen Mädchen, die Schwangerschaft frühzeitig zu beenden, da laut ärztlichen Berichten weder der Fötus noch das Mädchen selbst gefährdet seien. Der Fall löste in Brasilien große Empörung aus und ca. 300.000 Frauen unterzeichneten eine Petition, dass die zuständige Richterin ihres Amtes enthoben werden soll.