EHEC-Ausbruch in Kita: 6 Kinder aus Nürnberg mit Darmbakterien infiziert

Kind mit Stofftier
In zwei Kitas stecken sich Kinder mit Darmbakterien an
© Unsplash/ Vitolda Klein

Nürnberg – In zwei Kindertagesstätten in Nürnberg und Fürth haben sich bis zu sechs Kinder mit dem Darmbakterium EHEC angesteckt. Die Behörden untersuchen die mögliche Ursache des Ausbruchs.

EHEC-Ausbruch in der Region Nürnberg

In Nürnberg und in Fürth haben sich laut aktuellem Stand bis zu sechs Kinder aus zwei verschiedenen Kitas mit den Darmbakterien EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia Coli) angesteckt. Das berichtete die Stadt Nürnberg am Freitag, 29. Juli, in einer Pressemitteilung.

: EHEC
Welche Symptome kommen vor?

Neben schweren und blutigen Durchfällen, die für Darmerkrankungen normal sind, kann EHEC auch das Hämolytisch-Urämische Syndrom (HUS) auslösen. Infolgedessen kann es zu Schwindel, Kopfschmerzen, Atemnot und großer Abgeschlagenheit kommen. HUS kann außerdem die Nieren schädigen oder in schweren Fällen auch Hirnödeme oder Lähmungserscheinungen auslösen.

Weitere Infos zu EHEC findest du auch auf der Seite der BZgA.

Ursache für den Ausbruch wird untersucht

„Das Gesundheitsamt sowie das Ordnungsamt arbeiten eng mit den Aufsichtsbehörden auch auf Ebene der Regierung von Mittelfranken und des Freistaats Bayern zusammen und haben die Ursache des Ausbruchs recherchiert“, heißt es in der Pressemeldung der Stadt.

Catering-Firma könnte Quelle des EHEC-Ausbruchs sein

Beide Kindertagesstätten wurden von der gleichen Catering-Firma beliefert. Die Behörden haben diese Firma jetzt als mögliche Quelle infiziert. Zur Eigenkontrolle bewahrt die Firma Lebensmittelproben der zuletzt gelieferten Speisen auf – das nennt sich Rückstellproben.

Elf solcher Proben werden jetzt im Labor untersucht, um die Ursache der Bakterienübertragung herauszufinden.

Bis die Ursache definitiv bekannt ist, wendet sich die Stadt Nürnberg mit einer dringenden Bitte an die Einwohner:

Eltern, Verantwortliche, Ärzte und Betreuungspersonal werden gebeten, dem Gesundheitsamt weitere Fälle, bei denen der Verdacht einer EHEC-Infektion besteht, zu melden.

EHEC-Erkrankungswelle 2011

Im Mai 2011 gab es in Deutschland eine regelrechte EHEC-Krise. Tausende Menschen erkranken an dem Virus – 53 sterben daran. Rohe Tomaten, Gurken und Salat standen damals unter Verdacht, den Erreger zu verbreiten. Sprossen waren damals jedoch der tatsächliche Auslöser. Wie genau die EHEC-Erreger auf die Sprossen kamen, wurde jedoch nie abschließend geklärt.

Auch in den letzten Monaten gab es immer wieder Rückrufe von Produkten, in denen EHEC Bakterien nachgewiesen wurden. Im Mai 2022 war es ein Käse – im Juli ein Weizenmehl. Welches Lebensmittel es bei den aktuellen Fällen in Kitas waren, wird sich in den nächsten Tagen herausstellen.

Quellen