Das Wichtigste in Kürze:
- Exotische Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke (Aedes-Mücke) breiten sich in beliebten europäischen Urlaubsregionen wie Spanien und Italien weiter aus. Auch in Deutschland kann sie heimisch werden.
- In Sorge sind die italienischen Behörden, weil sich innerhalb weniger Tage sechs Menschen am Gardasee nach einem Stich von der Tiger-Mücke mit dem Dengue-Fieber infiziert haben. Diese beliebte Urlaubsregion ist betroffen.
- Die Symptome des Dengue-Fieber ähneln denen einer Grippe mit hohem Fieber.
- Das Auswärtige Amt hat seine Reise- und Sicherheitshinweise für Italien dahingehend verschärft.
Dengue-Fieber am Gardasee: Beliebte Urlaubsregionen kämpfen gegen Tigermücke
Der Klimawandel beschert uns nicht nur heißere Temperaturen, sondern führt auch dazu, dass exotische Mückenarten wie die Asiatische Tigermücke in beliebten Urlaubszielen in Europa und in Deutschland heimisch werden können. Ein Stich ist nicht zwangsläufig gefährlich, dennoch kann er Krankheitserreger wie das Dengue-Fieber oder das Zika-Virus übertragen.
Wo gibt es das Dengue-Fieber am Gardasee?
Auch die Behörden in Italien sind alarmiert. Am Gardasee haben sich innerhalb weniger Tage sechs Menschen nach einem Stich von der Tigermücke mit dem Dengue-Fieber infiziert. In den betroffenen Gemeinden Manerba und Padenghenun, in der Nähe des beliebten Touristenorts Sirmione, werden nun Insektizide eingesetzt, um eine weitere Ausbreitung der Mücke zu verhindern.
Auswärtigen Amt verschärft Reise- und Sicherheitshinweise für Italien
Das Auswärtige Amt weist bereits seit längerem darauf hin, dass es in Italien und anderen beliebten Reiseländern wie Spanien oder Frankreich vereinzelt zu Infektionen mit dem Dengue-Fieber kommen kann. Für Italien hat das Auswärtigen Amt Ende August die Reise- und Sicherheitshinweise bezüglich des Dengue-Fiebers verschärft, eine akute Reisewarnung gibt es aktuell aber nicht (Stand 04. September 2023). Es ist auch nicht davon auszugehen, dass eine Reisewarnung ausgesprochen wird. Hier kannst du dich beim Auswärtigen Amt zu Reise- und Sicherheitshinweisen für Italien informieren.
Wie kann ich das Dengue-Fieber erkennen?
Die Symptome des Dengue-Fiebers ähneln denen einer Grippe mit hohem Fieber:
- hohes Fiber
- Schüttelfrost
- Kopfschmerzen
- Muskelschmerzen (vor allem Rückenschmerzen) und Gelenkschmerzen
- Schmerzen um/ hinter den Augen
- rötlicher Hautausschlag im Gesicht, am Hals und/ oder auf der Brust
- Übelkeit und Erbrechen
Die Muskelschmerzen im Rücken und auch in den Beinen sind häufig so stark, dass das Dengue-Fieber auch als „Knochenbrecherfieber“ bekannt ist. Nur sehr selten kommt es zu deinem schwerere Krankheitsverlauf (Hämorrhagisches Dengue-Fieber) mit lebensbedrohlichen Komplikationen und Blutungen. Meist entwickelt sich dieses Hämorrhagisches Dengue-Fieber aber erst nach einer zweiten Infektion. Kinder unter zehn Jahren sind dann besonders gefährdet.
Das Virus selbst kann nicht bekämpft werden, es werden nur die Symptome behandelt. Gegen das hohe Fieber und die Schmerzen können schmerzlindernde und fiebersenkende Medikamente verabreicht werden. Außerdem sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Die Symptome halten meist zwei bis sieben Tage an.
Was Schwangere und Eltern von Kleinkindern über das Dengue-Fieber wissen müssen
Nicht jeder Stich von einer Tigermücke bedeutet, dass du das Dengue-Fieber bekommst. Eine Infektion ist nur dann möglich, wenn die Mücke vorher das Blut einer infizierten Person getrunken hatte. Auch für den Fall, dass du dich mit dem Virus ansteckst, das Dengue-Fieber hat meist keinen schweren Verlauf.
Für Schwangere ist vor allem das hohe Fieber gefährlich. Das kann das Risiko einer Frühgeburt erhöhen. Jedoch bedeutet eine Infektion mit dem Dengue-Fieber nicht, dass das Ungeborene dadurch Entwicklungsschäden erleidet, wie das beispielsweise bei einer Infektion mit dem Zika-Virus der Fall ist.
Generell sind kleine Kinder (unter 10 Jahren) durch das Dengue-Fieber gefährdeter. Vor allem eine Zweitinfektion kann bei ihnen ein Hämorrhagisches Dengue-Fieber auslösen. Allerdings betont das Auswärtige Amt, dass das Risiko für Urlauber sehr gering ist und auch eine Folgeinfektion in den meisten Fällen „ähnlich harmlos wie eine erste Erkrankung“ verläuft. Vorsichtsmaßnahmen, wie Insektenabwehrmittel sind aber natürlich sinnvoll.
Gibt es das Dengue-Fieber auch in Deutschland?
Bereits 2007 wurde die Tigermücke erstmals in Deutschland nachgewiesen. Seitdem breitet sie sich Jahr für Jahr auch bei uns aus.
Neue Populationen sind zuletzt vor allem in Rheinland-Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg entstanden.
Zwar werden in Deutschland jährlich etwa 600 bis 800 Fälle des Dengue-Fiebers gemeldet, meistens haben die Betroffenen sich im Vorfeld aber in einem tropischen oder subtropischen Urlaubsland aufgehalten und das Virus mit nach Hause gebracht. Ein erhöhtes Infektions-Risiko besteht bei uns derzeit nicht.
Wie man sich vor Stichen den Tigermücke schützen?
Da die Tigermücke dunkle Farben bevorzugt, empfiehlt es sich im Freien lange, helle Kleidung zu tragen. Mit einem Anti-Mückenspray mit DEET oder Icaridin als Wirkstoff kann man sich zusätzlich schützen.