Das Wichtigste in Kürze:
- Anzeichen der Geburt können sehr unterschiedlich sein. Besonders Symptome wie Kopfweh, Müdigkeit oder Übelkeit empfinden nicht alle werdenden Mamas gleich.
- Spätestens mit dem Einsetzen der Wehen in regelmäßigen Abständen kannst du dir aber sicher sein, dass die Geburt losgeht.
- Auch beim zweiten Kind können die Geburtsanzeichen ganz anders aussehen als zuvor.
Geburtsanzeichen richtig deuten: erste Vorboten
In den letzten Wochen vor dem errechneten Geburtstermin steigt die Spannung: Wie kündigt sich die Geburt an? Eine Frage, die sicher auch dich als Schwangere beschäftigt. Tatsächlich gibt es eine Reihe von typischen Startsignalen, die bei den meisten Frauen in den letzten Schwangerschaftswochen auftreten. Einige spürst du vielleicht schon Wochen vor dem großen Tag.
6 sichere, körperliche Anzeichen für den Geburtsbeginn
Mit diesen Merkmalen signalisiert dir dein Körper, dass er die Schwangerschaft für (fast) beendet erklärt. Er trifft damit die letzten Vorkehrungen für die Entbindung. Die nachfolgenden Punkte gelten daher als sichere, körperliche Anzeichen für die Geburt.
Senkwehen ➤ einige Wochen vor der Geburt
Diese Vorwehen können bereits gegen Ende der 36. SSW auftreten. Sie schieben dein Baby tiefer ins Becken und bereiten den Muttermund auf die Eröffnung vor. Wichtig: Diese Wehen sind noch unregelmäßig! – Die Senkwehen können sich durch ein Ziehen in Rücken, Bauch und Beinen bemerkbar machen. Manche Frauen spüren sie kaum, andere sehr deutlich.
Bauch senkt sich ab ➤ einige Wochen vor der Geburt
Nimmt dein Baby seine Startposition ein und rutscht tiefer ins Becken – oft eine direkte Folge der Senkwehen – wird sich die Form des Babybauches etwas ändern. Er senkt sich leicht nach unten ab und ist so deutlich zu erkennen. Durch dieses Geburtszeichen wird dir das Atmen wieder etwas leichter fallen, dafür nimmt aber der Druck auf Blase und Darm zu.
Abgang des Schleimpfropfs ➤ mehrere Tage vor der Geburt
Während der Schwangerschaft hat der Schleimpfropf aus Zervixschleim den Muttermund abgedichtet und die Gebärmutter vor aufsteigenden Keimen geschützt. Löst er sich und geht ab, ist das ein sicheres Anzeichen – die Geburt kann in einigen Tagen losgehen.
Zeichnungsblutung ➤ wenige Tage vor der Geburt
Ein weiteres Geburtsanzeichen ist die sogenannte Zeichnungsblutung. Kleine Gefäßrisse im reifenden Muttermund lösen diese hellrote, leichte Blutung aus. Trotzdem gilt: Blutungen in der Schwangerschaft sollten zur Sicherheit immer von einem Arzt oder einer Hebamme abgeklärt werden!
(Vorzeitiger) Blasensprung ➤ wenige Stunden vor der Geburt
Vorsicht, im Normalfall platzt die Fruchtblase erst, wenn der Muttermund bereits vollständig geöffnet ist. Bei einem vorzeitigen Blasensprung geht Fruchtwasser ab, bevor die Wehen eingesetzt haben. In dem Fall wird das Baby vermutlich in den nächsten Stunden zur Welt kommen. Hier bekommst du weitere Informationen, was bei einem vorzeitigen Blasensprung zu tun ist.
Regelmäßige Wehen ➤ wenige Stunden vor der Geburt
Das deutlichste Anzeichen für den Geburtsbeginn sind Wehen. Spürst du regelmäßige Kontraktionen, die in immer kürzer werdenden Abständen kommen und in ihrer Intensität stärker werden? Dabei handelt es sich vermutlich um Eröffnungswehen. Sie wirken direkt auf den Muttermund und öffnen ihn.
Macht euch auf den Weg ins Krankenhaus: Dein Baby will jetzt auf die Welt kommen.
: Rund um die Wehen
Ein weiteres Anzeichen für die Geburt kann sein, dass dein Baby sich nicht mehr so viel bewegt. Hast du früher in der Schwangerschaft noch starke Kindsbewegungen verspürt, liegt dein kleines nun eher ruhig in deinem Bauch. Der Grund dafür ist sehr simpel: Es wird enger im Mamas Bauch und dadurch die Bewegungsfreiheit eingeschränkt.
Die Perinatalmedizin definiert den Geburtsbeginn ab dem Zeitpunkt, wenn dein Muttermund mindestens fünf Zentimeter geöffnet ist und du regelmäßige und muttermundswirksame Wehen verspürst.
Individuelle Geburtsanzeichen und Erfahrungen
Die oben genannten Punkte sind vor allem körperliche Anzeichen. Geburt ist aber ebenso wie deine gesamte Schwangerschaft eine individuelle Erfahrung. Daher gibt es auch eine Reihe von subtileren Vorboten für die Geburt, die du vielleicht bei dir beobachten kannst. Dazu gehört zum Beispiel auch der Nestbautrieb. Manche Schwangere berichten, dass sie kurz vor der Geburt sehr unruhig waren und einen Aufräumzwang entwickelten.
Diese Anzeichen können auf eine bevorstehende Geburt hindeuten:
- innere Unruhe
- Nestbautrieb
- Appetitlosigkeit
- allgemeine Unlust/ keine Lust mehr, schwanger zu sein
- Schlaflosigkeit
- häufiger Stuhlgang oder leichter Durchfall
- Übelkeit
- Rückenschmerzen
Einige Schwangere berichten in ihrer Erfahrung auch von Kopfschmerzen oder einem Stechen in der Scheide.
Keine Geburt ist gleich und das gilt auch für Mütter, die schon ein Baby haben. Wie sich die Geburt ankündigt, kann also bei jedem Mal unterschiedlich sein. Wenn du also beim ersten Mal einen vorzeitigen Blasensprung hattest, muss das beim zweiten Kind nicht wieder so sein.
Durchfall und Übelkeit als Anzeichen für die Geburt?
Manche Schwangere erleben Übelkeit oder leichten Durchfall als Anzeichen, dass die Geburt bald losgeht. Tatsächlich ist es so, dass eine stärkere Darmtätigkeit darauf hinweisen kann, denn der Darm verläuft direkt an der Gebärmutterwand entlang. Deren Kontraktionen können die Verdauung anregen.
Andersherum gilt das aber genauso: Eine gesteigerte Darmtätigkeit, etwa wegen Durchfall in der Schwangerschaft, kann die Muskulatur der Gebärmutter stimulieren.
Wann geht die Geburt los?
Egal, wie viele Geburtsanzeichen du bei dir erkennen kannst, einen exakten Termin wirst du kaum vorhersagen können.
Die Geburt eines Babys lässt sich so genau eben nicht planen – eine medikamentöse Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt einmal ausgeschlossen. Daher ist und bleibt Folgendes das sicherste Anzeichen: Geburt bedeutet regelmäßige Wehen, die in ihrer Intensität stärker werden und in immer kürzeren Abständen kommen.
Bis dahin solltest du versuchen, möglichst entspannt zu bleiben und nicht jeden Tag verkrampft nach Hinweisen suchen. Das bringt nur unnötigen Stress. Nutze die letzten Tage lieber dafür, Kraft zu sammeln und dich zu entspannen.
Keine Geburtsanzeichen – Was tun?
Du befindest dich bereits in der 40. SSW und kannst noch keine Geburtsanzeichen feststellen? Das hat zunächst einmal nichts zu bedeuten. Bleibe ruhig und warte ab. Dein Baby fühlt sich eben wohl in deinem Bauch. Außerdem könnte eine ungenaue Berechnung des Geburtsdatums der Grund sein, warum es so scheint als würde sich dein Kleines extra viel Zeit lassen.
Dennoch sollten Mutter und Kind ab der 41. SSW ärztlich überwacht werden, da das Kind natürlich fleißig weiterwächst. Das führt zum einen dazu, dass der Körper der Mutter es nicht mehr so gut mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgen kann. Außerdem wird auch für die Mutter alles immer mühsamer und eventuell sogar schmerzhafter. Sollten in 41. Woche noch keine Geburtsanzeichen eintreten, wird in wenigen Fällen die Geburt eingeleitet, wenn Komplikationen zu erwarten sind.
Sollten die Anzeichen für die Geburt auch in der 42. SSW ausbleiben, kann es gut sein, dass dein Arzt oder deine Ärztin entscheiden die Geburt einzuleiten. Hier werden in der Regel wehenfördernde Medikamente verabreicht, die dein Baby nun endlich das Licht der Welt erblicken lassen.
Sturzgeburt – Geburt ohne Anzeichen
Bei einer Sturzgeburt gibt es oft wenige oder weniger offensichtliche Anzeichen für die Geburt. Vor allem, wenn die Geburt unmittelbar bevorsteht. Hier geht alles ganz schnell und das Baby kommt in unter drei Stunden zu Welt.