Elektrikern wird fahrlässige Tötung vorgeworfen
Wie die Staatsanwaltschaft am Montag mitteilte, wird zwei mittlerweile 40-jährigen und 45-jährigen Männern vorgeworfen, den Tod eines sechsjährigen Jungen „durch die sorgfaltswidrige Installation einer Steckdose und damit aktives Tun fahrlässig verursacht zu haben.“
Zudem wird auch der Inhaber der Elektronikfirma angeklagt. Er hatte die Stromanschlüsse in der Frankfurter Kita kontrolliert, die 2019 im Zuge von Modernisierungsarbeiten neu installiert wurden. Ihm wird fahrlässige Tötung durch Unterlassung zur Last gelegt.
Sechsjähriger holte sich tödlichen Stromschlag an falsch installierter Steckdose
Am 29. Oktober 2019 hatte sich ein sechsjähriger Junge an einer fehlerhaft installierten Steckdose einen tödlichen Stromschlag geholt. Er hatte sich beim Spielen im Umkleidebereich vor seiner Mutter versteckt und war dort mit der offenliegenden Stromleitung der Steckdose in Kontakt gekommen. Die Steckdose hatte schräg nach unten aus der Wand gehangen.
Das Kind starb, trotz sofort eingeleiteter Wiederbelebungsmaßnahmen, kurz nach dem Unfall im Krankenhaus. Ein Tod, der nach Ansicht der Ermittler hätte vermieden werden können.
Anklage: Steckdose war nicht fachgerecht installiert
Wie es in der Anklageschrift heißt, muss davon ausgegangen werden, „dass die Steckdose bei fachgerechter Installation bzw. ordnungsgemäßer Kontrolle der Arbeiten mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht herausgefallen wäre.“
Der 70-jährige Inhaber der Elektronikfirma aus Frankfurt ist der Vater der beiden ebenfalls angeklagten Elektriker.
Nach dem tragischen Unglück war das Kinderzentrum Atzelbergstraße für mehrere Monate geschlossen. Die Kinder wurden zwischenzeitlich auf andere Einrichtungen verteilt, kehrten aber später zurück. Anders als die Mitarbeiter der Kita, die die Einrichtung auf eigenen Wunsch verließen.