Zu wenig Personal, zu hohe Kosten
Lars Békési, Geschäftsführer des Verbands der kleinen und mittelgroßen Kita-Träger in Berlin (VKMK) sieht die Einrichtungen in der Hauptstadt auf eine Katastrophe zusteuern. Denn Personalmangel und explodierende Preise könnten einigen Kitas die Existenzgrundlage nehmen und damit die Kinderbetreuung gefährden.
Gerade die gestiegenen Preise für Energie und Lebensmittel stellen für viele Einrichtungen eine Existenzbedrohung dar. Laut Békési könne man dem nur entgegenwirken mit einem geschlossenen Gegensteuern des Senats und vor allem einer weiteren Finanzierung der Einrichtungen.
Zusätzlich fordert der Geschäftsführer des Verbands eine Anpassung der Sachkostenpauschale für 2023 und 2024, denn diese sei aus seiner Sicht ohnehin zu niedrig angesetzt. Außerdem soll eine Einmalzahlung pro Kind das finanzielle Loch stopfen.
Der Erzieherberuf muss aufgewertet werden
Generell müsse auf mehr Personal gesetzt werden. So soll der Beruf der Erzieherin, des Erziehers attraktiver gemacht und zusätzlich auf Sozialarbeit gesetzt werden, um das Personal von fachfremden Tätigkeiten zu entlasten.
In der Erklärung des VKMK heißt es dazu: “Das Berufsbild der pädagogischen Fachkraft in Kitas ist weder finanziell noch politisch attraktiv besetzt. Zunehmend steigen die Anforderungen an die Fachkräfte auf Grund immer weiterer Betreuungs,-Bildungs- und Sozialisierungsvorgaben, sozialer Verwerfungen und fachfremder Aufgaben.”
Nach Berechnungen des Verbandes fehlen in Berlin ungefähr 6000 Arbeitskräfte in Kitas. Um so schnell wie möglich diese Plätze zu besetzen, müsse man Hürden für qualifizierten Quereinsteiger leichter machen. Besonders Erzieherinnen und Erzieher aus Ländern wie der Ukraine, Georgien oder Syrien könne man gut in Kindertagesstätten einsetzen.