Hausgeburt mal anders: Mama bekam ihr Baby bei Familien-Dinnerparty

Mama bekommt Baby bei Familien-Dinnerparty
Symbolbild: Mutter bekommt Baby Zuhause
@ Bigstock / Valua Vitaly

UK / Fareham – Als die hochschwangere Abbie Morris Verwandte zum Abendessen einlud, wusste sie noch nicht, dass ihr Baby am Ende der Dinnerparty auf der Welt wäre. Geboren bei ihr zu Hause, denn: das nahegelegene Krankenhaus hatte keine Betten frei.

Dinnerparty trotz Wehen nicht abgesagt

Am Vortag wurde Abbie Morris trotz einsetzender Wehen noch vom Krankenhaus nach Hause geschickt. Die 32-Jährige entschied sich dafür, ihre geplante Dinnerparty durchzuführen.

Abbie sagte: „Am Samstag fing es bei mir an, dass ich morgens einige Kontraktionen hatte – sie waren zwar leicht, aber es beunruhigte mich ein bisschen.“ Also ging sie ins Krankenhaus, wo die Ärzte sie überwachten. Allerdings hieß es, es sei alles in Ordnung und sie schickten sie wieder nach Hause.

„Ich verließ das Krankenhaus und ging um 1 Uhr morgens ins Bett. Die Wehen hatten vollständig aufgehört und ich dachte, es sei ein Fehlalarm.“

Am nächsten Morgen wachte sie wieder mit leichten Wehen auf. Daraufhin beschloss sie, die Dinnerparty von ihr und ihrem Mann Aaron nicht abzusagen. Der Plan: falls sie doch wegen der Geburt ins Krankenhaus müssten, könnten in diesem Fall die Verwandten auf die dreijährige Tochter Ellie aufpassen.

Krankenhaus hatte wegen Stoßzeiten keine Betten frei

Aber im Laufe des Tages bemerkte die werdende Mama, dass die Wehen wiederkamen. Also bat sie ihre Eltern, früher vorbeizukommen. Zwischendurch legte sie sich noch einmal hin. Ihre Wehen lagen da noch fünf Minuten auseinander – wurden aber intensiver. Am Telefon gab sich die Geburtshilfe entspannt. Die einzige Sorge war, dass sie aktuell keine Krankenhausbetten zur Verfügung hatten.

Der Rückruf der Geburtshilfe blieb aus

Abbies Mann Aaron erkannte den Ernst der Lage und verließ das Haus, um das Auto vollzutanken. Währenddessen hatte die Dinnerparty im Haus der Familie schon begonnen.

Die Wehen wurden stärker, so Abbie: „Um 17.15 Uhr waren sie eine Minute voneinander entfernt, und ich geriet langsam in Panik, weil Aaron immer noch nicht vom Tanken zurück war.”

„Mir wurde langsam klar, dass das Baby zu Hause zur Welt kommen würde. Ich rief erneut die Geburtshilfe an, aber die Wehen waren so stark, dass ich nicht mehr sprechen konnte. Dort sagten sie, sie wüssten noch nicht, wohin man mich schicken würde, aber sie würden mich zurückrufen.“

Um 18 Uhr hatte Abbie aber noch nichts von der Geburtshilfe gehört und bat ihre Schwester Grace und Aaron darum, den Notruf anzurufen, weil das Baby im Anmarsch war.

„Während wir in der Warteschleife waren, platze meine Fruchtblase.“

„Ich hatte den Drang zu pressen und Aaron telefonierte mit dem Krankenwagen. Sie stellten uns in die Warteschleife und sagten, sie müssten mit jemandem Rücksprache halten. Während wir in der Warteschleife waren, platze meine Fruchtblase, so die Mama.

Daraufhin verband man das Paar mit der Hebamme, die Aaron erklärte, wie man das Baby zur Welt bringt. Natürlich war der werdende Papa aufgeregt, wurde aber von Abbies Schwester Grace unterstützt und beruhigt. In der Zwischenzeit versuchte der Rest der Familie im Untergeschoss, einen Beitrag zu leisten. Abbie sagt:

„Meine Mutter unterhielt Ellie, mein Vater war draußen bereit, den Krankenwagen in Empfang zu nehmen und mein Schwager schrie meinem Vater Updates von drinnen nach draußen zu – es klang alles ziemlich komisch.“

Bei dieser Dinnerparty stand das Abendessen also definitiv nicht im Mittelpunkt.

Baby kommt Zuhause sicher zur Welt

Glücklicherweise kam Baby Jax sicher zur Welt und Abbie wurde zur Kontrolle mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht. Dort blieb sie zwei weitere Nächte zur Nachversorgung.

Bleibt noch zu klären, weshalb die werdende Mutter nicht auf ein Bett im Krankenhaus hoffen durfte. Ein Sprecher des Portsmouth Hospitals University NHS Trust sagt dazu: „Aufgrund des nicht vorhersehbaren Ablaufs einer Geburt kann es in allen Entbindungsstationen zu Stoßzeiten und Engpässen kommen.“

„Wenn ein Krankenhaus dazu nicht in der Lage ist, arbeiten sie mit benachbarten Krankenhäusern zusammen, um bei der Aufnahme zu helfen, bis der Andrang vorbei ist und das Geburtszentrum wieder öffnen kann. Dies wird über die Geburtshilfe verwaltet, die die Mütter zurückruft und ihnen mitteilt, wohin sie zur Geburt gehen können“, so der Sprecher.

Außerdem sei es von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich, wie lange die Wehen dauern. Aus diesem Grund werden manche Babys unerwartet geboren, bevor die Mama ins Krankenhaus kommen kann.

Quellen