Mutter wird durch Polizei und Ärzte zum Kaiserschnitt gezwungen

Mutter möchte natürliche Geburt, stattdessen wird sie zum Kaiserschnitt gezwungen
Symbolbild: Eine Mutter wollte keinen Kaiserschnitt haben, wurde aber dazu gedrängt
© Pexels / RODNAE Productions

Eine australische Mutter ist außer sich. Ärzte hätten ihr die Möglichkeit auf eine natürliche Geburt verweigert und sie mit Polizeiüberwachung zu einem Kaiserschnitt gezwungen.

Polizei droht, Mutter mit Handschellen ins Krankenhaus zu bringen

Die 23-jährige Mutter von vier Kindern hatte nach zwei vorangegangenen Kaiserschnitten eine natürliche Geburt geplant. Allerdings hätten die Ärzte ihr die Möglichkeit auf eine natürliche Geburt verwehrt. Was dann folgte, lässt einen sprachlos zurück.

Wie die “Daily Mail” berichtet, behauptet die Australierin, dass eine Polizistin sowie eine Sozialarbeiterin zu ihrem Haus in New South Wales gekommen sind, um sie ins Krankenhaus zu bringen. Für den Fall, dass sie Widerstand leistete, wurde ihr mit Handschellen gedroht, so die 23-Jährige. Aus Sicht der Behörden sei diese Entscheidung im besten Interesse der Patientin und ihres Babys.

Drohende Totgeburt? „Ich wusste, dass das falsch war“

Laut den Ärzten hätte bei einer natürlichen Geburt eine Totgeburt gedroht, da ihre „Vagina zu dick sei“ und „das Baby somit stecken bleiben könnte“. „Ich wusste, dass das falsch war“, sagt die junge Mutter verzweifelt und fügt hinzu, dass die Ärzte ihr auch mitteilten, dass wenn etwas schiefgehen würde, sie ihr und ihrem Baby nicht helfen könnten.

Eine weitere Sorge von Behörden und Ärzten: die Entfernung zwischen ihrem Haus und dem Krankenhaus sei zu groß. Sie könnte nicht beim Einsetzen der Wehen nicht rechtzeitig dorthin geschafft.

Für die Australierin macht das keinen Sinn, denn andere Frauen aus ihrer Stadt hätten es genauso ins 137 km entfernte Shepparton geschafft, um zu entbinden, ohne frühzeitig dort hinzumüssen.

Polizistin schürt Panik bei der jungen Mutter

Darüber hinaus habe ihr die Polizistin noch eine Geschichte von einer Verwandten erzählt, die es nicht rechtzeitig geschafft habe und am Straßenrand entbunden hätte. Das Baby der Frau hätte es deswegen nicht geschafft.

„Ich wusste, dass es nur eine weitere Panikmache war. Die Polizistin sagte, ich könne freiwillig mitkommen, aber wenn ich es nicht täte, würde man mir Handschellen anlegen“, so die 23-Jährige.

Damit ihre Kinder nichts davon mitbekamen, willigte die junge Mutter ein, mit ins Krankenhaus zu fahren. Allerdings wurde sie nicht ins Shepparton Krankenhaus gebracht, sondern nach Jerilderie. Dort habe man ein Bett für die Schwangere frei. Im Krankenhaus angekommen, teilte ihr die Sozialarbeiterin mit, dass die Polizistin vor ihrer Tür stehen bleiben würde.

Ärzte verwehren der Mutter eine natürliche Geburt

Als der Arzt schließlich zu ihr kam, bat die junge Mutter diesen um eine natürliche Geburt, da nach ihren beiden vorangegangenen Kaiserschnitten unter schweren postnatalen Depressionen gelitten hat. Das verweigerte der Arzt, da sie dafür in ein Krankenhaus nach Melbourne müsse, was zur Folge hätte, dass man ihr dort ihr Baby wegnehmen würde. Um dieses dann wieder zurückzubekommen, würden die Eltern einen Sorgerechtsstreit mit den Behörden ausfechten müssen.

„Ich wusste, dass das stimmte. Ich hatte solche Angst, aber ich war auch so müde, dass ich kaum die Augen offenhalten konnte“, erzählt die Mutter. Völlig verängstigt und widerwillig stimmten sie und ihr Mann dem Kaiserschnitt zu. „Es fühlte sich überstürzt an. Alles geschah um mich herum, und ich war nur dabei, um es mitzuerleben. Ich war so müde und habe nur noch geweint, die Tränen liefen mir übers Gesicht. Niemand sprach mit mir“, sagte sie.

Mutter litt nach der Geburt an schweren postnatalen Depressionen

Zwei Tage nach dem erzwungenen Kaiserschnitt durfte die kleine Familie wieder nach Hause. Allerdings stand einige Zeit später dort wieder die Sozialarbeiterin vor der Tür, um der frischgebackenen Mutter zu verkünden, dass diese an einem sechs Monate dauernden Programm zum „Aufbau von Resilienz in gefährdeten Familien mit kleinen Kindern“ teilnehmen müsse. Dieser Prozess habe sie weiter traumatisiert. Die junge Mutter suchte sich dann Hilfe bei einem Psychologen, da sie wieder unter schweren postnatalen Depressionen nach der Geburt litt.

Familie wird durch Anwältin unterstützt

Nun habe sich die Familie aufgrund dieser Ereignisse eine Anwältin gesucht, die sich auf Menschenrechte bei der Geburt spezialisiert hat. Ein ungeborener Fötus sei keine Person im Sinne des Gesetzes und die Regierung von NSW habe unrechtmäßig gehandelt, als sie die Rechte des Babys über die der Mutter stellte, stellt Anwältin Bashi Kumar fest.

Es wäre den Ärzten erlaubt, einen „vorgeburtlichen Bericht“ zu erstellen, allerdings dürften diese eine schwangere Frau nicht dazu zwingen oder sogar bedrohen, sich einer „medizinischen Behandlung zu unterziehen“.

Quellen