Nach Nierentransplantation und Bakterien endlich heim
Nach knapp zwei Jahren – 640 Tagen – wurde Kingston (3) aus dem Krankenhaus in Madison, Wisconsin entlassen. Der kleine Kämpfer brachte eine Nierentransplantation hinter sich und bekämpfte und besiegte zudem erfolgreich eine Infektion von “fleischfressenden” Bakterien.
Die Krankenhaus-Odyssee von Kingston Vang-Wraggs aus Wausau im US-Bundesstaat Wisconsin begann im September 2020. Als sein Vater Tommy Wraggs eines Abends bemerkte, dass der Junge an starken Krämpfen litt, brachte er seinen Sohn in ein nahegelegenes Krankenhaus. Wraggs war direkt alarmiert, denn Kingston leidet seit seiner Geburt an einer chronischen Nierenkrankheit.
“Die Laborbefunde waren besorgniserregend”
Später kam Kingston in das American Family Children´s Hospital in Madison. Sein behandelnder Arzt Dr. Neil Paloian, der ihn direkt am ersten Tag in Empfang nahm, erzählte gegenüber Good Morning America: “Sein ganzer Körper war aufgedunsen und einige Laborberichte waren besorgniserregend.”
Er fand heraus, dass der Junge an einer angeborenen Nierenkrankheit namens nephrotisches Syndrom leidet. Diese Variante ist so selten, dass Kingston Dr. Paloians erster Fall in sieben Jahren mit diesen Symptomen war. Bei dieser Krankheit lässt sich die Niere nicht retten – eine Transplantation ist unumgänglich.
Lange war Kingston zu kleine für eine Spenderniere
Doch zum Zeitpunkt der Diagnose war Kingston noch zu klein für eine Spenderniere und so wurde dem Vater klargemacht, dass sein Sohn viele Monate im Krankenhaus bleiben werden müsse. Und nicht nur einmal sahen die Ärzte keine Überlebenschancen für den Jungen. Doch aufgeben war für Tommy Wriggs keine Option:
“Ich dachte mir: Kingston möchte kämpfen, dann sollte auch ich kämpfen, denn ich bin seine Stimme. Wie er das geschafft hat, weiß ich nicht. Aber er ist noch immer da.”
Nach 640 Tagen in der Klinik endlich nach Hause
Nachdem endlich der Anruf eingegangen war, dass es für Kingston eine Spenderniere gab, ging es für ihn bergauf: Der Körper des Jungen nahm das fremde Organ gut an und der Heilungsprozess lief glatt. Der Arzt bestätigte: “Nach all den Komplikationen und zusätzlichen Infektionen ist es ein Wunder, dass wir Kingston endlich heim schicken dürfen.”
Am 29. Juni 2022 durfte Kingston nach 640 Tagen endlich mit seinem Vater nach Hause gehen. Von den behandelnden Ärzt:innen und Pfleger:innen wurde der kleine Kämpfer gebührend verabschiedet.
Nun heißt es für Kingston zunächst einmal: Verpasstes aufholen. Sein geschwächter Körper muss erst noch lernen, selbständig zu stehen und zu gehen. Doch auch das wird er schaffen – sobald er sich an ein Leben außerhalb des Krankenhauses gewöhnt hat.