Kostenbescheid in dieser Höhe schockt die Eltern
Die schockierende Rechnung traf kurz nach Jahreswechsel bei der Familie ein: Die Gemeinde Kloster Lehnin fordert von den Eltern über 10.000 Euro an Kita-Gebühren als Nachzahlung für ihre beiden dreijährigen Kinder.
Das Paar lebt seit einigen Jahren in Damsdorf im Kreis Potsdam-Mittelmark und schickt seine Kinder seit November 2020 in eine Krippe, später in eine Kita, im Ort. Der horrende Kostenbescheid traf die Eltern völlig unvorbereitet – zumindest in dieser Höhe.
Einspruch gegen Geldforderung eingelegt
Gegenüber der Märkischen Allgemeinen Zeitung sagt die Mutter, die ihren echten Namen nicht nennen möchte: „Uns war klar, dass eines Tages eine Nachforderung kommen wird. Doch die Höhe hat uns umgehauen.“ Die Eltern haben nach Rücksprache mit ihrer Rechtsschutzversicherung nun Einspruch gegen die Forderung der Gemeinde eingelegt.
Zudem haben sie den Vorschlag einer Ratenzahlung unterbreitet. Denn auch wenn beide Eltern in ihren Berufen nicht schlecht verdienen, können sie eine Summe wie 10.000 Euro nicht einfach so hinblättern.
Kita-Gebühren wurden seit 2020 nicht angepasst – bis jetzt
Die Vorgeschichte zu der Geldforderung geht so: Als die beiden Kinder in die Damsdorfer Krippe kamen, war die Mutter noch in Elternzeit. Es wurde also nur das Gehalt des Ehegatten herangezogen, um die vorläufigen Betreuungsbeiträge zu ermitteln.
Wenig später stieg die Mutter wieder in ihren Beruf ein und teilte der Verwaltung ihr neues Gehalt mit. Der Beitragsbescheid blieb jedoch unverändert. Auf Nachfrage per Mail erfuhren die Eltern: Wegen Corona und allgemeiner Überlastung der Verwaltung könne sich die Aktualisierung noch hinziehen.
In den vergangenen zwei Jahren führte zwar die Gemeinde Kloster Lehnin eine neue Gebührenordnung für Kitas ein. Auch die Gehälter der Eltern veränderten sich im positiven Sinne. Doch die Betreuungsgebühren für die Kinder blieben unverändert – bis zum Jahreswechsel.
Gemeinde gibt Überlastung der Verwaltung zu
Dann trafen mehrere Briefe zur „Änderung der Kostenbeiträge“ ein, auf Grundlage der aktuellen Gehälter und Gebührensatzung. Ein erklärendes Anschreiben war nicht dabei – statt dessen der nüchterne Hinweis, dass die Gesamtsumme von 10.067 Euro am 6. Februar vom Konto der Eltern abgebucht wird.
Eine Ratenzahlung wurde den entrüsteten Eltern nicht angeboten. Jedoch versucht der Kämmerer von Kloster Lehnin, Mathias Jeske, zu beschwichtigen. Gegenüber der „MAZ“ sagt er: „Ja, wir sind mit der Aufarbeitung der Kita-Beiträge in Rückstand geraten. Deshalb bieten wir grundsätzlich allen Eltern, die es wünschen, eine Nachzahlung in Raten ohne Zinsen an.“