Je älter die Eltern, desto ausgeglichener die Kinder
Das durchschnittliche Alter der Mütter in der Studie lag bei 31 Jahren, das der Väter bei 33 Jahren. Der Ausdruck „ältere Eltern“ bezieht sich hier also ausschließlich auf den direkten Vergleich zu den jüngeren Eltern. Entscheidend scheint vor allem das Alter der Mütter zu sein: Je älter diese waren, desto ausgeglichener das Verhalten der Kinder.
Ältere haben mehr Selbstbewusstsein und Erfahrung
Das Team um die federführende Statistikerin Mariëlle Zondervan-Zwijnenburg von der Universität Utrecht und anderen holländischen Universitäten versucht das Ergebnis wie folgt zu erklären: Ältere Eltern haben durch mehr Lebenserfahrung und Selbstbewusstsein einen besseren Erziehungsstil entwickelt; sie gehen sensibler auf das Kind ein und geben mehr Struktur vor.
Dieser sowie alle weiteren in der Studie aufgeführte Erklärungsansätze sind allerdings nur Hypothesen und wissenschaftlich nicht untermauert.
Viel Kritik an der Studie
Kritiker:innen der Studie merken an, wie wenig aussagekräftig die Angaben: Diese wurden ausschließlich von Eltern, Lehrern oder den Kindern selbst getätigt. Und das auch nur in einem Alter zwischen zehn und 13 Jahren – das sei ein sehr beschränktes Altersspektrum. Auch könne die „Dankbarkeit für eine späte Elternschaft“ eine Rolle für die Ergebnisse der Studie spielen: Ältere Menschen gelten allgemeinhin als gelassener; sie bemerkten womöglich weit weniger Auffälligkeiten bei ihren Sprösslingen – und gaben sie demnach auch nicht an.
Die einzig zuverlässigen, objektiveren Beobachter seien die Lehrer:innen.
Kein Zusammenhang zwischen Eltern-Alter und psychischen Problemen
Laut der Studie hat das Alter der Mütter und Väter auf seelische Probleme wie Depressionen und Angstzustände keinerlei Auswirkung. Zondervan-Zwijnenburg jedenfalls betont, es gebe keinen Hinweis darauf, dass sich späte Eltern trotz manch anderer Risiken sorgen müssten, „aggressive oder verhaltensauffällige“ Kinder großzuziehen.