Mehr Nichtschwimmer durch Energiesparmaßnahmen befürchtet

Symbolbild: Junge im Schwimmbad
Müssen Kinder diesen Winter im Schwimmkurs frieren?
© Unsplash / Frank Mckenna

Frierend im Wasser oder zitternd am Beckenrand? So könnten die Schwimmkurse diesen Winter aussehen. Die DLRG warnt, dass die Senkung der Wassertemperaturen zu noch mehr Nichtschwimmern führen könnte.

Temperatur runter zum Energiesparen

In vielen Schwimmbädern werden die Wassertemperaturen heruntergefahren. Das soll Energie sparen und die Schließung der Bäder verhindern. Dass dies aus wirtschaftlicher Sicht ein vernünftiger Schritt sei, sieht DLRG-Sprecher Christopher Dolz ein. Dennoch warnt er: Das kalte Wasser könne die angespannte Lage für Schwimmkurse und alle Nichtschwimmer weiter erschweren, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Die ersten eigenen Züge im großen Schwimmbecken kosten viele Kinder ohnehin jede Menge Überwindung. Sollen die Kinder jetzt auch noch frierend im kalten Wasser ausharren?

In einem offenen Brief an Bund und Länder fordert die DLRG, dass eine Beckentemperatur von mindestens 26 Grad sichergestellt werden muss. Das stehe der Schwimmausbildung der Kinder nicht im Wege.

Angebote wie das Babyschwimmen oder die erste Wassergewöhnung der Kleinsten fielen aber auch damit aus. Dafür sei mindestens eine Wassertemperatur von 30 Grad und mehr nötig.

Sollte es so weit kommen, dass die Temperaturen weiter abgesenkt werden müssen, werden laut der DLRG andere Wege für die Schwimmausbildung notwendig sein. Etwa Kurse, bei denen die Kinder weniger Zeit im kalten Wasser verbringen müssen. Doch auch das ist keine optimale Lösung. Weniger Zeit im Becken verzögert die Ausbildung – und die Schwimmlehrer:innnen kommen schon jetzt kaum hinterher.

Immer mehr Kinder können nicht schwimmen

Deutschlands Anteil an Nichtschwimmern war schon vor den coronabedingten Bäderschließungen hoch. Der lange Ausbildungs-Stopp hat die Situation dann noch weiter verschärft. Laut der Süddeutschen Zeitung galten schon vor der Pandemie nur 40 Prozent der Zehnjährigen als sichere Schwimmer.

Die Rückstände aus den ausgefallenen Kursen der letzten Jahre seien noch immer nicht aufgeholt und die wenigen freien Kursplätze hart umkämpft. Sollte es aufgrund der Energiekrise auch in diesem Winter zu Schließungen kommen, sieht die DLRG „die Wassersicherheit in Deutschland in ernsthafter Gefahr“, betont sie in ihrem offenen Brief.

Quellen